Die Bärin JJ4, auch Gaia genannt, hatte einen Jogger in einem Waldstück getötet. Es ist nicht ihr erster Angriff auf einen Menschen.
SicherheitsrisikoItalien sucht Bärin nach tödlichem Angriff auf Jogger – Schwester von „Problembär“ Bruno
Die Bärin, die in der italienischen Region Trentino am Wochenende einen Jogger getötet hat, soll erlegt werden. Das Tier mit dem Namen JJ4 müsse getötet werden, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, erklärte Maurizio Fugatti, Regionalpräsident der italienischen Region Trentino-Südtirol. JJ4, auch Gaia genannt, hat einen bekannten Verwandten: Sie ist die Schwester des „Problembären“ Bruno, der 2006 in Deutschland erschossen wurde.
JJ4 stelle ein Sicherheitsrisiko dar, es sei nicht ihr erster Angriff auf einen Menschen gewesen, teilte die italienische Regionalregierung weiter mit. Die Bärin hatte am Wochenende einen 26 Jahre alten Jogger auf seiner Lauftour attackiert, er wurde wenig später auf einem Forstweg tot aufgefunden. Schon im Jahr 2020 soll sie am Monte Peller einen Vater und seinen Sohn angegriffen haben.
Jogger in Italien getötet: Bärin ist Schwester von „Problembär“ Bruno
Die Autopsie des Joggers bestätigte, dass er von der Bärin getötet wurde. Biss- und Kratzspuren sowie eine DNA-Analyse ließen einwandfrei darauf schließen, heißt es in einer Mitteilung weiter. JJ4 sollte nach dem Angriff am Monte Peller bereits 2020 getötet werden, ein Verwaltungsgericht hob die Entscheidung jedoch auf.
Eigentlich sollte es kein Problem sein, den Bären in der bergigen Region auszumachen, denn JJ4 trägt ein Funkhalsband. Dies übermittle derzeit allerdings keine Bewegungsdaten, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft in Italien mit. Die Polizei suche derzeit nach dem Tier, das sich noch in der Region aufhalten soll.
Bären greifen Menschen in Italien an: Bärin JJ4 soll erschossen werden
„Problembär“ Bruno (auch JJ1) hatte 2006 in Deutschland mehrere Schafe gerissen und eine Debatte über die Wiederansiedlung der Tiere in den Alpen ausgelöst. Der damalige bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hatte Bruno als „Problembären“ bezeichnet. Er wurde kurz darauf erschossen.
JJ1 und JJ4 stammen beide von zwei ursprünglich aus Slowenien stammenden Bären ab, die im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojekts in Italien ausgesetzt wurden. Seitdem haben sich in der Region Trentino rund 100 Bären angesiedelt. Die Tötung des Joggers hat in Italien erneut eine Debatte zum Zusammenleben zwischen Mensch und Bär ausgelöst. (shh)