Hälfte der Besatzung vermisstFischtrawler sinkt aus ungeklärten Ursachen im Atlantik
Montréal – Beim Untergang eines spanischen Fischtrawlers vor der Küste Kanadas sind mindestens zehn Fischer ums Leben gekommen. „Leider wurden drei weitere tote Personen von dem gesunkenen Fischerboot geborgen“, teilten die kanadischen Rettungskräfte am Dienstagabend auf Twitter mit. Zuvor hatten sie bereits sieben Leichen gefunden. Drei Fischer in einem Rettungsboot konnten lebend gerettet werden. Elf Fischer werden noch vermisst.
Das Schiff war in der Nacht zum Dienstag 450 Kilometer südöstlich von Neufundland vor der kanadischen Atlantikküste gesunken. Die Wetterbedingungen mit Wellen von über vier Metern und Wind erschwerten tagsüber die Suche für die kanadischen Rettungskräfte. Mit dem Einsetzen der Nacht und noch kälteren Temperaturen sank die Hoffnung, Überlebende zu finden.
Spanischer Fischtrawler: Unfallursache im Atlantischen Ozean unklar
Die Rettungskräfte erklärten jedoch, dass die Suche „bei jedem Wetter“ fortgesetzt würde. Die Rettungskräfte hatten Trümmer des 50 Meter langen Trawlers gefunden. Die „Villa de Pitanxo“, ein 2004 registrierter Tiefkühl-Trawler, war im Hafen von Marín in Galicien stationiert und gehört dem Fischereiunternehmen Nores.
Nach Angaben des spanischen Verkehrsministeriums kamen 16 der 24 Besatzungsmitglieder aus Spanien, fünf aus Peru und drei aus Ghana. Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar, wie das spanische Verkehrsministerium mitteilte. Das Schiff habe einen „Unfall“ gehabt und ein Notsignal abgesetzt, sagte eine Vertreterin der galicischen Regionalregierung.
Kanada: Rettungsschiffe finden leere Boote in der Nähe des Unfallorts
Zwei Schiffe seien zum Unglücksort gefahren. Eines davon fand die drei Überlebenden, die an Unterkühlung litten, sowie vier Leichen in einem Rettungsboot. Ein Hubschrauber der kanadischen Küstenwache habe die Überlebenden schließlich ans Festland gebracht.
Der galicischen Behördenvertreterin Maica Larriba zufolge wurden insgesamt vier Rettungsboote gesichtet. Die Rettungskräfte konnten sich demnach drei davon nähern, wobei zwei „völlig leer“ gewesen seien. (afp)