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Fischsterben in der OderNationalpark „ist ein vergiftetes Katastrophengebiet“

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Fischsterben Oder dpa 120822

Tote Fische treiben im flachen Wasser des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder.

Schwedt – Nach dem möglicherweise durch Quecksilberbelastung ausgelösten Fischsterben in der Oder im Osten Brandenburgs gehen Naturschützer von weitreichenden Folgen für den Nationalpark Unteres Odertal aus. „Die Auswirkungen sind einfach furchtbar“, sagte der stellvertretende Nationalparkleiter Michael Tautenhahn am Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. „Für den Nationalpark ist das schlichtweg eine Katastrophe.“

Betroffen seien Tiere und Pflanzen und auch die touristische Entwicklung der Region. „Die Vergiftungswelle ist komplett durch die Oder gegangen“, sagte Tautenhahn. Über die gesamte Strombreite habe man tote Fische treiben sehen. Betroffen seien etwa Zander, Welse, Gründlinge und Steinbeißer. Seeadler und andere Vögel könnten Gift durch die toten Fische aufnehmen.

Fischsterben in der Oder: „Die Auswirkungen sind einfach furchtbar“

Tautenhahn rechnet mit einem Imageschaden für den Nationalpark. „Es ist ein vergiftetes Katastrophengebiet.“ Er befürchte, dass viele Menschen nun einen Bogen um den Nationalpark machen würden. Der Nationalpark Unteres Odertal ganz im Osten Brandenburgs zählt zu den artenreichsten Lebensräumen in Deutschland.

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Wasserproben nach dem Fischsterben haben nach Angaben der Umweltverwaltung im Kreis Märkisch-Oderland Hinweise auf eine erhebliche Quecksilberbelastung des Flusses ergeben. Dessen Herkunft und der genaue Zusammenhang mit dem Fischsterben gelten noch als ungeklärt. Nach Angaben der polnischen Umweltschutzbehörde wurde das Fischsterben wahrscheinlich von einer Wasserverschmutzung durch die Industrie ausgelöst.

Untersuchungsergebnisse aus Polen frühestens am Sonntag

Die Untersuchungsergebnisse aus Polen werden jedoch frühestens am Sonntag erwartet. Bislang habe das Staatliche Forschungsinstitut in Pulawy noch keine Fische erhalten, sagte der Leiter Krzysztof Niemczuk am Freitag der Nachrichtenagentur PAP. „Wir warten noch immer und gehen davon aus, dass uns die erste Partie von Fischen für die Untersuchungen heute Abend erreicht.“ (das/dpa)