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Knallgeräusche über NRWEurofighter fangen Boeing 737 ab – Luftwaffe gibt Details bekannt

Lesezeit 2 Minuten
Ein Airbus A400M Transportflugzeug (o) fliegt vor einem Panavia 200 (PA-200) Tornado Mehrzweckkampfflugzeug (l) und einem Eurofighter Typhoon Mehrzweckkampfflugzeug (r) über den Fliegerhorst Wunstorf.

Zwei Militär-Kampfjets beim Auftanken in der Luft. (Symbolbild)

Bei Polizei und Feuerwehr standen nach dem Schreck die Telefone nicht mehr still.

Zwei laute Knallgeräusche haben am Montagmittag (1. Mai) viele Menschen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen aufgeschreckt. Am Nachmittag klärte die Luftwaffe den Vorfall auf.

Über Hannover hatten zwei Kampfjets der Luftwaffe die Schallmauer durchbrochen, wie die Luftwaffe über Twitter mitteilte. Die beiden Eurofighter seien vom Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern aufgestiegen, um eine ungeklärte Lage im Luftraum über Deutschland zu überprüfen.

Überschallknall schreckt Menschen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen auf

Ein Sprecher der Luftwaffe sagte, die Eurofighter der „Quick Reaction Alert“ seien gegen 12.26 Uhr kontaktiert worden, weil ein Passagierflugzeug auf dem Weg von Mykonos nach Amsterdam keinen Funkkontakt mehr hatte, nachdem es in den deutschen Luftraum eingedrungen ist.

Um das zivile Flugzeug vom Typ Boeing 737 schnellstmöglich zu erreichen, seien die Eurofighter über Hannover in den sogenannten Überschallmodus gegangen, der die Knalle auslöste.

Laut der Luftwaffe wurde um 12.30 Uhr ein sogenannter „Alpha Scramble“ ausgelöst - also einen Start nach kürzester Zeit wegen eines Alarms. Gegen 12.36 Uhr starteten die beiden Eurofighter und sorgten um 12.55 Uhr für den doppelten Knall in der Luft, der über der Region Hannover nicht zu überhören war.

Doppel-Überschallknall der Luftwaffe erschüttert Teile von Norddeutschland

Zahlreiche Menschen im Raum Hannover und Teilen von NRW meldeten sich anschließend bei der Polizei. Diese berichteten aufgrund der lauten Knall-Geräusche von vibrierenden Fenster-Scheiben und wackelnden Balkonen. Wilde Spekulationen gab es anschließend auf Twitter über die Ursache der Knalle.

Um 12.56 Uhr holten die Piloten der Luftwaffe die Boeing 737 südlich von Münster ein. Die Besatzung der Passagiermaschine bemerkte die Abfangjäger schnell und stellte sofort den Funkkontakt wieder her. Zwischen den Piloten wurden Handzeichen ausgetauscht, dann drehten die Abfangjäger der Bundeswehr wieder ab.

Funkkontakt der Boeing 737 abgebrochen: Luftwaffe spricht von Pilotenfehler

Beim Ausbleiben des Funkkontaktes handelte es sich nach Angaben des Sprechers der Luftwaffe um einen Pilotenfehler. Das zivile Passagierflugzeug sei zwischenzeitlich sicher in Amsterdam gelandet.

Der zweimalige Überschallknall war dem Sprecher zufolge in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zu hören, - „von Hannover bis Münster“. Aber auch im Raum Bielefeld gingen zahlreiche Notrufe bei der Feuerwehr ein.

Wenn die Schallmauer durchbrochen wird, entsteht ein Knall, weil die Luftmoleküle die Verdichtung nicht mehr schnell genug ausgleichen können. Diese Stoßwelle verläuft an den Jets kegelförmig nach hinten. (mbr/dpa)