Skandale und AufregerJunge Britinnen und Briten haben keine Lust mehr auf Royals
London – Nach mehreren Skandalen und Aufregern rund um das britische Königshaus wenden sich einer Umfrage zufolge vor allem junge Menschen in großem Tempo von der Monarchie ab. Lediglich 31 Prozent der Befragten zwischen 18 und 24 Jahren in Großbritannien wollten an der Monarchie festhalten, teilte das Meinungsforschungsinstitut Yougov in der Nacht zum Freitag mit.
2019 hatten sich in der Altersgruppe noch 46 Prozent zu den Royals bekannt, 2020 waren es 40 Prozent.Im Gegenzug steigt die Zustimmung zu einem gewählten Staatsoberhaupt. Dem stimmen nun 41 Prozent der 18- bis 24-Jährigen zu - ein Anstieg um 15 Prozentpunkte im Vergleich zu 2019.
Harry und Meghans Auszug fördern Missmut über Königshaus
Zuletzt sorgte der Familienstreit um den Auszug von Queen-Enkel Prinz Harry und dessen Ehefrau Herzogin Meghan in die USA für Aufregung. Das Paar warf dem Palast in einem aufsehenerregenden TV-Interview unter anderem Rassismus vor. 2019 und 2020 hatten vor allem Vorwürfe, Queen-Sohn Prinz Andrew sei in den Skandal um den verurteilten und mittlerweile gestorbene Sexualstraftäter Jeffrey Epstein verwickelt, Entrüstung hervorgerufen.
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Der Umfrage zufolge bekennen sich die Menschen in Großbritannien aber dennoch weiterhin zum Königshaus - die Zustimmung nahm zuletzt aber leicht ab. Über alle Altersgruppen hinweg bejahten 61 Prozent die Aussage, das Land solle eine Monarchie bleiben. 2019 stimmten dem 65 Prozent zu. Groß ist die Unterstützung für die Queen und Co. traditionell bei älteren Menschen: 70 Prozent der 50- bis 64-Jährigen und sogar 81 Prozent der über 65-Jährigen wollen weiter von einer Königin oder einem König regiert werden.
Selbst wenn es künftig eine Wahl geben sollte, hätten die Royals gute Chancen. Wie Yougov im März ermittelte, landete Queen-Enkel Prinz William auf Platz eins der am häufigsten genannten Wunschkandidaten, Königin Elizabeth II. wurde Dritte. (dpa)