Das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien eint die Nationen in ihrer Bereitschaft zur Hilfe. Anders als für Kriegszerstörungen, gibt es für Naturkatastrophen keine Schuldigen.
Kommentar zur Erdbeben-KatastropheDie Menschheitsfamilie steht zusammen
Im Augenblick der Katastrophe stehen die Menschen zusammen – über Landesgrenzen, Kulturen, Religionen und Ideologien hinweg und auch jenseits aller politischen Konflikte. Für die Erdbebengebiete in der Türkei und Syrien ist sofort internationale Hilfe angelaufen, und von überall her kommen neben den Beileidsbekundungen auch die Unterstützungsangebote.
Die Schweden und Finnen stellen ihren Ärger über die Blockadehaltung Ankaras gegen einen Nato-Beitritt zurück. Israel, offiziell im Kriegszustand mit Syrien, entsendet Suchtrupps auch in das verfeindete Land. Sogar die Ukraine ist nach den Worten ihres Außenministers bereit, Retter in großer Zahl über das Schwarze Meer hinweg nach Süden zu schicken. Das alles sind Zeichen für die Verbundenheit der Menschheitsfamilie.
Seismologisch ist das Katastrophengebiet besonders gefährdet
Anders als für die Kriegszerstörungen, denen die ukrainische Bevölkerung täglich durch die russischen Angriffe ausgesetzt ist, gibt es für Naturkatastrophen keinen Schuldigen. Auch das erleichtert die Solidarisierung, verstärkt das Wissen um die Bedrohtheit der Existenz und auch die Dankbarkeit, selbst von solchen Schicksalsschlägen verschont geblieben zu sein.
Seismologisch ist das Katastrophengebiet als besonders gefährdet bekannt. Über die jetzt alles bestimmende Nothilfe hinaus muss es in einem zweiten Schritt darum gehen, durch erdbebensichere Neubauten und eine Ertüchtigung vorhandener Häuser bestmöglich vorzubeugen, nicht nur in der jetzt erschütterten Region.