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Australische Regierung unter DruckGreat Barrier Reef soll „gefährdetes Welterbe“ werden

Lesezeit 2 Minuten
Die Luftaufnahme zeigt die weite Küste Australiens und das Great Barrier Reef, das größte Korallenriff der Welt, viele Korallen sind als Folge des Klimawandels verblichen.

Luftaufnahme des Great Barrier Reefs an der australischen Küste. Viele Korallen verbleichen angesichts des Klimawandels.

Das größte Korallenriff der Erde ist durch den Klimawandel einer großen Bedrohung ausgesetzt. In einem Unesco-Bericht wird Australien für mangelnden Schutz verantwortlich gemacht.

Ein Expertenteam der Vereinten Nationen hat die Aufnahme des Great Barrier Reef vor der australischen Ostküste in die Liste des gefährdeten Welterbes empfohlen. Im März hatte die Delegation zehn Tage lang das bedrohte Naturwunder besucht und eingehend dessen Zustand begutachtet.

Das größte Korallenriff der Erde, das seit 1981 zum Unesco-Welterbe zählt, sei durch die Auswirkungen des Klimawandels „großen Bedrohungen ausgesetzt“ und erfülle die Kriterien für die Einstufung als gefährdet, folgerte das Team. Das Great Barrier Reef sei immer häufiger schweren Korallenbleichen ausgesetzt, hieß es weiter.

Laut einem Bericht der „Tagesschau“ könnte Australien außerdem Probleme bekommen: Demnach könnte es Konsequenzen für die australische Regierung geben, da diese laut Unesco-Bericht nicht für den Schutz des Riffs gesorgt hat. Es fehle bei der australischen Strategie zum Erhalt des Riffs an „klaren Klimazielen“, heißt es.

Klimawandel: Neue Massenbleiche der Korallen im Great Barrier Reef

Allein seit 2016 habe es vier große Bleichen gegeben. „Eine neue Massenbleiche ereignete sich während des Besuchs des Teams“, hieß es. Es sei das erste Mal überhaupt gewesen, dass das Massenphänomen während einer sogenannten La-Niña-Phase aufgetreten sei, die mit kühleren Temperaturen im Pazifik einhergeht.

Ein Taucher an den Korallen des australischen Great Barrier Reefs.

Ein Taucher an den Korallen des australischen Great Barrier Reefs.

Experten warnen schon lange, dass die Erwärmung des Meeres die 25 Millionen Jahre alte Pracht, die mit bloßem Auge vom Weltraum aus zu sehen ist, bald gänzlich vernichten könnte. Bei zu hohen Wassertemperaturen stoßen die gestressten Nesseltiere die für ihre Färbung sorgenden Algen ab, mit denen sie sonst in einer Gemeinschaft zu gegenseitigem Nutzen leben.

„Wir verstehen, dass die Menschen, die am Riff leben und arbeiten, den Bericht möglicherweise alarmierend finden“, teilte die australische Umweltministerin Tanya Plibersek am Dienstag mit. Dies sei aber kein konkreter Vorschlag, sondern ein „technischer Berichte“ der Unesco, betonte sie.

Zudem habe die neue Labor-Regierung, die seit Mai im Amt ist, bereits „einen konstruktiven Dialog“ mit der Unesco aufgenommen und eine Reihe bedeutender Fortschritte erzielt. Die Unesco hatte bereits 2021 damit gedroht, das Riff auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen.

Australiens Regierung konnte diesen schweren Prestigeschaden durch politischen Druck aber gerade noch abwenden. Erst 2023 soll erneut beraten werden. (mab/dpa)