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Laut Krankenhaus-AngabenBaby aus Bauch von getöteter Schwangerer im Gazastreifen gerettet

Lesezeit 2 Minuten
Es ist Baby Yasine zu sehen.

Baby Yasine wurde Berichten zufolge per Kaiserschnitt entbunden, nachdem seine im neunten Monat schwangere Mutter ihren Verletzungen erlegen war.

Die Schwangere sei nach einem Angriff auf ein Flüchtlingslager im Krankenhaus gestorben, so der Leiter der Gynäkologie- und Geburtshilfeabteilung.

Im Gazastreifen haben Mediziner nach Angaben eines Krankenhauses ein Baby aus dem Leib einer bei einem Angriff getöteten Schwangeren gerettet. Die neun Monate schwangere Frau sei bei israelischem Beschuss des Flüchtlingslagers Nuseirat schwer verletzt worden und im Krankenhaus gestorben, sagte der Leiter der Gynäkologie- und Geburtshilfeabteilung im Al-Awda-Krankenhaus, Raed al-Saudi, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.

„Nach ihrem Tod führten die Ärzte einen Ultraschall durch, um den Zustand des Fötus zu überprüfen, und stellten einen Herzschlag fest“, fuhr al-Saudi fort. Herbeigerufene Chirurgen hätten das Baby per Kaiserschnitt auf die Welt geholt. Das Neugeborene sei in einem kritischem Zustand gewesen und habe sich nach der Versorgung mit Sauerstoff stabilisiert, sagte al-Saudi. Er sei in ein anderes Krankenhaus verlegt worden, in dem auch sein bei dem Angriff ebenfalls verletzter Vater behandelt werde.

Gesundheitssystem durch Kämpfe erheblich geschwächt

Wegen des Kriegs im Gazastreifen werden Geburten in dem Palästinensergebiet immer gefährlicher. Das Gesundheitssystem wurde durch die Kämpfe erheblich geschwächt. Nach UN-Angaben stehen den mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen derzeit nur 1500 Krankenhausbetten zur Verfügung. Vor dem Krieg waren es demnach noch 3500 Betten.

Die radikalislamische, im Gazastreifen herrschende Hamas teilte mit, dass bei israelischen Bombardements in den vergangenen 24 Stunden in dem Palästinensergebiet rund 30 Menschen getötet worden seien. Die israelische Armee gab ihrerseits am Samstag an, eine gewisse „Anzahl von Terroristen bei mehreren Konfrontationen ausgeschaltet“ zu haben.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff von Kämpfern der Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1195 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden.

Als Reaktion auf den Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 38.900 Menschen getötet. (afp)