Kultserie„Dallas“ feierte vor 40 Jahren Premiere
Niemand konnte so gemein lachen wie „J.R.“, niemand so gut leiden wie seine Frau „Sue Ellen“. Niemand verzieh so viel wie „Miss Ellie“ und keiner war so gut wie „Bobby“. Die „Ewings“ traten im April 1978 – vor 40 Jahren – zum ersten Mal in der Serie „Dallas“ auf. Deutschland war erst drei Jahre später reif für die Öl- und Sexmachenschaften. Hierzulande hatte es noch nie eine solche Serie gegeben – mit plüschigem Luxus, irren Intrigen, jeder Menge Geld und Affären. Heute kaum noch vorstellbar: Das war damals eine kleine TV-Revolution.
Zum Jubiläum kehrten „Bobby“ Patrick Duffy, „Sue Ellen“ Linda Gray, „Lucy“ Charlene Tilton (59) und „Ray Krebbs“ Steve Kanaly nun noch einmal auf die Southfork Ranch zurück und trafen dort auf treue Fans. Die Ranch kann nach wie vor besichtigt werden, der Eintritt kostet 15 Dollar. Aber Achtung: die Innenaufnahmen wurden damals im Studio gemacht – das legendäre Esszimmer findet man hier also nicht.
Aber außen ist alles vertraut. Das lieben die Fans. Die moderne Fortsetzung von „Dallas“, die 2012 bis 2014 lief, stieß wohl auch deshalb nur auf mäßiges Interesse – obwohl einige der Altstars wie Larry Hagman, Patrick Duffy und Charlene Tilton mitspielten. In Deutschland lief die erste Staffel 2013 bei RTL, wegen schlechter Einschaltquoten die folgenden aber auf dem kleineren Sender Super RTL. Der Zauber des Echten fehlte einfach.
Es war wohl auch dieser Kultfaktor der Serie, der dazu führte, dass für die meisten Darsteller „Dallas“ ihr einziger Erfolg blieb. Wir haben nachgeschaut, was aus den Stars von damals geworden ist:
Linda Gray (77) war als „Sue Ellen“ die erste Alkoholikerin im Fernsehen. 2017 brachte sie ihre Biographie „Sue Ellen und ich“ heraus und erzählte darin von der Alkoholsucht ihrer Mutter. Durch das Wissen, das sie in ihrer Rolle gesammelt habe, habe sie endlich mit der Mutter sprechen können – und die schaffte den Entzug, erzählte sie. Linda Gray sieht noch immer sehr gut aus und macht sich keine Sorgen um Falten. „Dann finde ich eben fabelhafte, langärmelige Shirts, die meine faltigen Arme verdecken.“
Ken Kercheval (82) war „Cliff Barnes“ – er war der Bruder von „Pam“ der stets gegen „J.R.“ verlor. Damit wurde er für so manchen Zuschauer zur eigentlichen Kultfigur der Serie – so gab es eine deutsche Band mit dem Namen „Cliff Barnes and the Fear of Winning“. Doch auch im echten Leben musste er viel verkraften. 1993 wurde bei dem starken Raucher Lungenkrebs diagnostiziert und Teile seiner Lunge entfernt. Er gilt heute als geheilt. Ken Kercheval war dreimal verheiratet.Charlene Tilton (59) war erst 17, als sie die Rolle der „Lucy“ bekam. „Giftzwerg“ wurde die nur 1,50 Meter große Schauspielerin genannt, die von einer schlimmen Beziehung in die andere schlitterte. Heute ist sie zweimal geschieden, hat eine Tochter und einen Enkel. Patrick Duffy (69) spielte nach „Dallas“ noch die Hauptrolle in 160 Folgen von „Eine starke Familie“. Heute hat er graue Haare, trägt einen Pferdeschwanz und ist praktizierender Buddhist. Vor kurzem war er bei Carmen Nebel zu Gast und sang im Duett mit Mireille Mathieu. 2017 starb seine Frau, mit der er mehr als 40 Jahre verheiratet war.
Victoria Principal (68), spielte „Pam“, die Ehefrau von „Bobby“. Nach der Serie wurde sie erfolgreiche Unternehmerin, ihr Vermögen wird auf rund 250 Millionen Dollar geschätzt. Sie hat eine eigene Kosmetiklinie und schreibt Schönheitsbücher wie „The Body Principal“, „The Beauty Principal“ oder „The Diet Principal“. Das Verhältnis zu den ehemaligen Kollegen scheint abgekühlt zu sein. Zur Beerdigung von Larry Hagman kam sie nicht.Steve Kanaly (72) spielte „Ray Krebbs“, den unehelichen Sohn von Patriarch „Jock Ewing“. Er lebt heute mit seiner Frau auf einer großen Ranch in Kalifornien. Er ist Rentner, verbringt seine Zeit mit Malen. Er habe immer auf sein Geld geachtet und ausgesorgt, sagt er.
Larry Hagman war schon vor „Dallas“ ein Star: als „Major Nelson“ in „Bezaubernde Jeannie“. Doch „J.R.“ ließ ihn nie wieder los. In Deutschland war er immer ein gern gesehener Show-Gast, 2010 war er auf dem „Traumschiff“. 2012 starb der Ex-Alkoholiker Hagman an Kehlkopfkrebs. Seine Asche wurde auf der Southfork Ranch verstreut.