Schlechte Nachrichten zu überbringen, gehöre zu seinem Job, sagt Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Wenn die Dinge aber besser kommen, als von ihm angemahnt, freue er sich.
Lauterbach über seine Warnungen„Ich hab' lieber, dass ich im Unrecht bin“
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht seine teils kritisierten Warnungen und Mahnungen in der Corona-Krise als Teil seiner Berufsbeschreibung. „Ich hasse es übrigens, wenn ich bei schlechten Nachrichten im Nachhinein sagen muss, dass ich Recht hatte“, sagte der SPD-Politiker beim „Wirtschaftsgipfel“ der „Süddeutschen Zeitung“ am Donnerstag in Berlin.
„Ich hab' lieber, dass ich im Unrecht bin und die Dinge sind besser gekommen.“ So funktioniere er als Vorbeugemediziner. Er mache als Minister nun, was er zuvor im Kleinen getan habe. Als Epidemiologie müsse man sich bemühen, die Leute gesund zu halten. „Und da freut man sich immer, wenn die Warnungen nicht eintreten.“
Lauterbach: Schlechte Umfragewerte nicht egal
Schlechtere Umfragewerte seien ihm nicht egal, machte Lauterbach auf eine entsprechende Frage deutlich. „Jeder Politiker hat es lieber, wenn er beliebter ist. Somit würde ich hier an Annalena Baerbock vorbeiziehen, würde ich nicht klagen“, sagte er mit Blick auf die grüne Außenministerin mit Spitzen-Umfragewerten. Er sei aber im Amt, um die Sachen gründlich und mit Qualität zu machen. „Wenn das an der einen oder anderen Stelle dazu führt, dass ich Beliebtheitspunkte verliere, dann ist das so.“
Gefragt nach dem Kurznachrichtendienst Twitter, bei dem er selbst mehr als eine Million Follower hat, sagte Lauterbach, natürlich beobachte er das Treiben des neuen Eigentümers Elon Musk. „Es macht ja den Eindruck, als wenn er schnellstmöglich den Wert von Twitter vernichten will.“ Zum jetzigen Zeitpunkt bleibe er aber noch aktiv, „weil dort ist die Debatte derzeit, und der muss ich mich auch stellen.“ Er sei beim Twittern jedoch bereits „etwas zurückgefallen, weil ich einfach nicht mehr so viele Studien lesen kann“. (dpa)