Proben einer Mond-Mission lassen auf Milliarden Liter Wasser schließen. Forscher nennen sie eine der „aufregendsten Entdeckungen der Mond-Geschichte“.
„Wissenschaftlicher Durchbruch“Forscher entdecken Hinweise auf Wasser auf dem Mond
Forscher haben deutliche Hinweise auf Wasser auf dem Mond entdeckt. Die Entdeckung gilt als „wissenschaftlicher Durchbruch“ und eine der wichtigsten Entdeckungen in der Mond-Forschung der vergangenen Jahrzehnte. Untersuchungen von Proben einer chinesischen Mond-Mission lassen darauf schließen, dass sich in der Nähe der Mond-Oberfläche Millionen bis Milliarden Liter von Wasser befinden.
„Das ist eine der aufregendsten Entdeckungen, die wir bisher gemacht haben“, sagt Wissenschaftler Mashesh Anand, der Teil der Forschergruppe der Open University ist. „Mit dieser Entdeckung ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir den Mond nachhaltig erkunden können, größer als je zuvor“, erklärt Anand weiter. Die Forschergruppe hat ihre Entdeckungen erst vor wenigen Tagen in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift publiziert.
Leben auf dem Mond: Forscher gelingt „wissenschaftlicher Durchbruch“
Ausgangspunkt der Forschung waren winzige Glasperlen, die die chinesische Mond-Mission „Chang'e 5“ im Dezember 2020 zurück zur Erde gebracht hatte. Die Glasperlen, nur wenige Millimeter groß, entstehen, wenn Meteoriten auf der Mondoberfläche einschlagen. Die Glasperlen mischen sich mit der Zeit in den Mondstaub und können wichtige Erkenntnisse über die Zusammensetzung des Monds geben.
„Die untersuchten Glasperlen geben deutliche Hinweise auf Wasser nahe der Mondoberfläche“, heißt es in dem Bericht in der Zeitschrift „Natur Geoscience“. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass es an der Nähe der Mondoberfläche 300 Millionen bis 270 Milliarden Liter Wasser geben könnte. Dies sei deutlich leichter zu erreichen, als tiefer liegende Wasserreserven in Mondkratern.
Wissenschaftler finden Hinweise auf Wasser auf dem Mond
Erste Hinweise aus Wasser auf dem Mond hatte es bereits in den 1990er-Jahren gegeben, bisher war allerdings davon ausgegangen, dass große Teile davon gefroren sind. Auch die Hinweise auf Wasser an der Oberfläche würden die Gewinnung nicht einfach machen.
„Es ist nicht so, dass man in die Oberfläche bohrt und das Wasser einfach heraustropft. Aber es gibt Hinweise darauf, dass es einfacher zu bekommen ist, wenn man es erhitzt.“ Die Entdeckung könnte ein Leben auf dem Mond realistischer machen.
Denn durch das Entdecken von möglichen Wasserreserven ergibt sich auch eine mögliche Sauerstoffquelle auf dem Mond, die künftige Weltraum-Missionen nutzen könnten. Die Nasa plant nach mehr als 50 Jahren wieder eine bemannte Mond-Mission, sie will die erste Frau und die erste Person of Color auf den Mond bringen. Die europäische Raumfahrtbehörde ESA will perspektivisch ein Forschungsdorf auf dem Mond errichten. (shh)