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In Ruine im Rheinland verunglückt43-Jähriger war bekannter „Lost-Places-Fotograf“

Lesezeit 2 Minuten
Polizei DPA 061221

Symbolbild

Eschweiler – Bei dem am Samstag auf einem alten Fabrikgelände in Eschweiler tödlich verunglückten Mann handelt es sich wohl um einen in der Szene bekannten „Lost Places“-Fotografen. Wie die „Bild“ berichtet sei der 43 Jahre alte Mann aus Kamen fasziniert von sogenannten „Lost Places“, also abgelegenen und stillgelegten Gebäuden oder Anwesen, gewesen. Auf Facebook äußerten Freunde und Familie ihre Anteilnahme.

Der 43-Jährige war am Sonntagnachmittag von einer Zeugin auf dem verlassenen Gelände in Eschweiler gefunden worden. Er soll sich bereits am Samstag auf das Grundstück mit einer alten Fabrik begeben haben. Wie die „Aachener Zeitung“ berichtet, sei der Mann wohl über die naheliegenden Bahngleise auf das Gelände gelangt. Dort habe er sich mithilfe von gestapelten Holzpalletten Zugang zu einer Feuerleiter geschafft, um auf das Dach zu gelangen und von dort ein gutes Motiv zu fotografieren.

Da die alte Fabrikhalle einsturzgefährdet ist, hat nach erstem Ermittlungsstand das Hallendach nachgegeben, woraufhin der 43-Jährige in die Tiefe stürzte und dort an seinen Verletzungen erlag.

„Lost Place“ in Eschweiler: Staatsanwaltschaft ordnet Obduktion der Leiche an

Das Gelände sei bereits vor dem Unfall bei Fotografen als sogenannter Lost Place (wörtlich: verlorener Ort) bekannt gewesen, teilte die Polizei weiter mit. Weitere Gebäude auf dem Gelände seien ebenfalls einsturzgefährdet. Bereits vor dem Vorfall am Samstag sei es immer wieder dazu gekommen, dass sogenannte „Lost-Places-Jäger“ auf das Gelände gelangt seien. Die Staatsanwaltschaft hat vorsorglich eine Obduktion des Leichnams angeordnet, um die genaue Todesursache zu klären.

Die seit April 2020 stillgelegte Fabrik in Eschweiler soll abgerissen werden, ein entsprechendes Unternehmen ist dafür bereits beauftragt worden. An Stelle der ehemaligen Fabrik soll künftig kein neues Industriegebiet entstehen, ein Käufer für das Gelände wird aber nach wie vor gesucht.

Normalerweise besuchen „Lost-Places-Jäger“ die verlassenen Orte zu zweit oder zu dritt, der am Samstag verunglückte Mann war aber wohl alleine unterwegs. (shh)