Ein 35-Jähriger soll eine Frau und zwei gemeinsame Kinder nach Frankreich entführt haben. Die französische Polizei nahm den Mann fest.
FestnahmeMann aus Schleswig-Holstein entführt Ex-Partnerin und Kindern nach Frankreich
Die französische Polizei hat die mutmaßliche Entführung einer Frau und zweier Kleinkinder aus Schleswig-Holstein beendet. Die Beamten nahmen am Montagabend in Sangatte bei Calais einen 35 Jahre alten Mann fest, der seine ehemalige Lebensgefährtin und die gemeinsamen Kinder im Alter von zwei und drei Jahren in Damp gegen ihren Willen in ein Auto gezerrt haben soll, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.
Die Tat habe sich bereits am vergangenen Donnerstag ereignet und sei der Polizei von den Eltern der 33 Jahre alten Frau gemeldet worden. Frau und Kinder befinden sich in Sicherheit. Hintergrund dürfte nach bisherigen Ermittlungen ein Streit um den Umgang mit den Kindern sein.
Verdächtiger forderte Übergabe eines weiteren Sohnes
Zunächst sei es der Polizei am Donnerstag trotz sofortiger Fahndung nicht gelungen, den Aufenthaltsort der Entführten zu ermitteln. Später habe sich der Verdacht erhärtet, dass der Mann seine ehemalige Partnerin und die gemeinsamen Kinder nach Frankreich verschleppt habe. Er habe die Übergabe eines weiteren gemeinsamen Sohnes gefordert. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel erließ das Amtsgericht gegen den 35-Jährigen einen internationalen Haftbefehl wegen Geiselnahme.
Am Montagnachmittag habe die französische Polizei den Aufenthaltsort des Mannes und der Entführten in einer Flüchtlingsunterkunft in Sangatte bei Calais ermittelt. Beamte brachten die Mutter und ihre Kinder in Sicherheit. Wenig später nahmen Polizisten den Mann fest. Er kam in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Kiel beantragte nach eigenen Angaben die Auslieferung des Verdächtigen.
Bruder des 35-Jährigen beteiligt?
Am Montagabend wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Bruder des 35-Jährigen vorläufig festgenommen. Er soll an der Tat beteiligt gewesen sein. Der Mann werde einem Haftrichter vorgeführt. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. (dpa)