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Nach Witzen über FrauenMario Barth für queerfeindliche Sprüche kritisiert

Lesezeit 3 Minuten
Der Comedian Mario Barth steht in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen auf der Bühne.

Der Comedian Mario Barth steht in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen auf der Bühne. (Archivbild)

In einem Livestream macht der Komiker Mario Barth sich über trans Menschen lustig. Auf Twitter hagelt es dafür ordentlich Kritik.

Mit frauenfeindlichen Witzen wurde Mario Barth zum erfolgreichsten Komiker Deutschlands – seither wird er für jene Misogynie scharf kritisiert. Die Arenen füllt er trotzdem mit tausenden Fans. Nun wettert der Comedian in einem Instagram-Livestream gegen eine Minderheit und macht sich über queere Menschen – im Speziellen trans Menschen – lustig. Twitter-Nutzerinnen und Nutzer zeigen sich darüber wütend und empört.

In einem mehrfach geteilten Clip des Livestreams ist Barth zu sehen, der trans Menschen mit Tieren vergleicht. Es könne sein, dass eine Person sich am nächsten Tag entscheidet, eine Kuh oder ein Huhn zu sein. Das Bild, das er zeichnet, ist klar: Trans Menschen entscheiden sich von einem auf den anderen Tag, dass sie einem anderen Geschlecht angehören und könnten jederzeit ihre Meinung ändern. Dazu macht Barth Kuh- und Huhn-Geräusche, um die Thematik weiter ins Lächerliche zu ziehen.

Twitter-Community kritisiert Mario Barth scharf

Auf Twitter sorgt er damit für ordentlich Kritik und Empörung – jedoch nicht für Überraschung. „Was eine schockierende Wendung in der Geschichte“, heißt es so mit einem angehängten Gif. „Mario Barth“ trendet stundenlang. „Dieser kurze Moment, wenn ‚Mario Barth‘ trendet und man hofft, daß er seine Bühnenlaufbahn beendet...“, schreibt daraufhin ein User.

Doch seine Bühnenlaufbahn ist nicht beendet, stattdessen wird der Clip mit Kommentaren geteilt: „Das misogyne one trick pony hat sein Repertoire erweitert“, schreibt eine Nutzerin mit einer Triggerwarnung „TW Queerfeindlichkeit“ über das Video. Andere teilen das Video nicht, um die trans- und queerfeindlichen Aussagen nicht weiterzuverbreiten. „Er hat was extrem transfeindliches gesagt, wer hätte es gedacht“, twittert eine Nutzerin deshalb, „Um diese krasse, unvorhergesehene, überraschende Neuigkeit zu verbreiten müsst ihr nicht das Video teilen.“

Aus Nachsicht teilt der „Kölner Stadt-Anzeiger“ das Video ebenfalls nicht.

Mario Barth macht Kritiker runter: „Du hast noch nicht mal verdient, dass ich deinen Namen sage.“

Die Kritik häuft sich. Während einige twittern, dass sie Barth noch nie lustig fanden, nutzen andere den Moment, um auf die Wichtigkeit von Toleranz aufmerksam zu machen. So schreibt ein Nutzer: „Bist du queerfeindlich, dann bist du ein Menschenfeind und auch als Ally gilt es dafür zu kämpfen, dass wir alle gleichberechtigt und mit dem entsprechenden Respekt miteinander auskommen.“

Schon in dem Livestream wurde Barth für seine Aussage kritisiert. Darauf reagierte der 50-Jährige mit Unverständnis und Wut - und machte die Person runter: „Du hast acht Follower? Du hast noch nicht mal verdient, dass ich deinen Namen sage.“

Dafür erntet Barth weitere Kritik, während der Mensch mit acht Followern gefeiert wird. „Wer auch immer du bist, Mensch mit 8 Followern, Mensch, der so ‚unwichtig‘ ist, dass Mario Barth deinen Namen nicht mal nennt. Ich feiere dich“, twittert so eine Nutzerin, „Wollte ich nur mal gesagt haben.“ (riku)


Trans Menschen suchen sich, anders als Barth es behauptet, nicht plötzlich ein anderes Geschlecht aus oder wechseln es. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gibt folgende Definition: „trans* ist ein Oberbegriff, der verschiedene Menschen bezeichnet, die sich nicht mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren“.