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Seltsames PhänomenWissenschaftler beobachten schrumpfenden Mond – Gefahr für Weltraum-Missionen

Lesezeit 3 Minuten
Diese von der US-Weltraumbehörde NASA bereitgestellte Aufnahme zeigt den Blick von der Mondoberfläche auf die Erde.

Ein Blick von der Mondoberfläche aus in Richtung Erde. Weil der Trabant schrumpft, erhöht sich auf dem Mond die Gefahr von Erdbeben.

Der Mond verliert offenbar an Umfang, dadurch steigt die Gefahr vor schweren Mondbeben. Forscher sprechen eine Warnung aus.

In den Vorbereitungen auf die nächste mit Menschen besetzte Mondmission der US-Weltraumbehörde Nasa haben Forscher eine beunruhigende Entdeckung auf dem Erdtrabanten gemacht. Der Mond kühlt sich von innen heraus ab und schrumpft dadurch langsam in sich zusammen. Laut Modellen der Weltraumforscher hat er in mehreren Millionen Jahren bereits 45 Meter an Umfang eingebüßt.

Das Schrumpfen des Mondes an sich ist nicht dramatisch, dafür aber die möglichen Auswirkungen auf der Mondoberfläche. Durch das Schrumpfen entstehen Risse und spröde Areale, die die Gefahr für Mondbeben deutlich erhöhen. Diese halten im Gegensatz zu Erdbeben auf der Erde nicht nur wenige Minuten, sondern oft mehrere Stunden an.

Mond schrumpft in sich zusammen – Forscher warnen vor Gefahren bei bemannter Mondmission „Artemis 3“

„Unsere Modellierung deutet darauf hin, dass flache Mondbeben, [...] durch Abrutschen auf bestehenden Verwerfungen oder durch die Bildung neuer Schubverwerfungen möglich sind“, erklärte Weltraumforscher Thomas R. Watters von der Forschergruppe in einer aktuellen Publikation des Fachmagazins „Planetary Science Journal“.

Die Forscher der University of Maryland und des Center for Earth and Planetary Studies der Smithsonian Institution haben in ihrer Studie eine Reihe von Verwerfungen am Südpol des Mondes untersucht und dabei auch festgestellt, dass der Erdtrabant schrumpft. Besonders in der untersuchten Region seien stärkere Mondbeben wahrscheinlich.

Neue Studie: Nasa-Forscher zeichnen schwere Erdbeben auf dem Mond auf

Bereits in den 1970er-Jahren hatten Messstationen auf dem Mond Beben der Stärke fünf auf der Richter-Skala registriert. Die erhöhte Gefahr vor Mondbeben könnte auch Pläne für menschengemachte Geräte oder Gebäude auf dem Mond gefährden, die dort gebaut werden sollten. Die Nasa hat bereits Pläne für Forschungsstationen auf dem Mond entworfen.

Die nächste mit Menschen besetzte Mondmission „Artemis 3“ wurde erst kürzlich auf das Jahr 2026 verschoben. Auch daher blicken die Forscher mit Sorge auf die erhöhte Gefahr durch Mondbeben. „Je näher der Starttermin für die ‚Artemis‘-Mission mit Besatzung rückt, desto wichtiger ist es, unsere Astronauten, unsere Ausrüstung und unsere Infrastruktur so sicher wie möglich zu machen“, erklärt Nicholas Schmerr, Co-Autor der Studie.

Gefahr von Mondbeben steigt: Forscher befürchten Erdrutsche auf dem Mond

Durch loses Sedimentgestein und eine Mischung aus Kies und Staub auf der Mondoberfläche könnten die Beben auch Erdrutsche oder Risse verursachen, prognostizieren die Forscher in ihrer neuen Studie. Die „Artemis 3“-Mission der Nasa soll am Südpol des Mondes landen – unweit der untersuchten kritischen Stelle.

Die nächste mit Menschen besetzte Mondmission soll dort Wassereis untersuchen und weitere Erkenntnisse über eine mögliche Mondstation sammeln. Die letzte Mondlandung wurde im Jahr 1972 durchgeführt, als die Mission Apollo 17 mit Eugene Cernan und Harrison Schmitt die Mondoberfläche erreichte.

Leben auf dem Mars: Nasa entdeckt neue Hinweise während Weltraum-Mission

Die US-Weltraumbehörde treibt ihre Forschungen im Weltraum auch abseits des Mondes weiter voran. Erst vor wenigen Monaten hatte ein Mars-Rover Hinweise auf Leben auf dem roten Planeten in Gesteinsproben gefunden. Auch wurden Hinweise auf mögliche Wasservorkommen auf dem Mars gefunden.

Erst vor wenigen Tagen meldete die Nasa, dass der Mars-Helikopter „Ingenuity“ endgültig den Geist aufgegeben hat. Er war als erstes Luftfahrzeug erfolgreich auf dem Planeten gelandet. Bei einer Landung seien mehrere Rotorblätter allerdings so schwer beschädigt worden, dass die Nasa die Mission abbrechen musste. (shh)