Auch gut eine Woche nach der Bluttat ist das mögliche Motiv noch unklar. Eine hohe Belohnung wurde nun ausgesetzt.
Mord im WesterwaldVerdächtiger spurlos untergetaucht – ZDF-Sendung soll helfen

Die Polizei sucht im Westerwald nach dem 61 Jahre alten Tatverdächtigen, der drei Personen in einem Einfamilienhaus in Weitefeld getötet haben soll.
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Seit mehr als zehn Tagen ist der mutmaßliche Dreifachmörder einer Familie aus dem Westerwald auf der Flucht. Trotz Hunderter Hinweise, Suchmaßnahmen und öffentlicher Fahndung fehlt von dem 61-jährigen Tatverdächtigen jede Spur.
Am 6. April soll Alexander M. eine Familie in Weitefeld brutal getötet haben. Die 44-jährige Ehefrau wählte laut Polizei wohl selbst noch den Notruf. Bei ihrer Ankunft fanden die Beamten sie, den 47 Jahre alten Ehemann und den 16 Jahre alten Sohn tot auf. Sie beobachteten auch einen Menschen bei der Flucht – verfolgten ihn allerdings nicht.
61-Jähriger tötet Familie im Westerwald und ist auf der Flucht
Der derzeitige Aufenthaltsort des Tatverdächtigen ist unbekannt. Die Ermittler vermuten, dass er sich in einem Wald in Rheinland-Pfalz versteckt hält. Bis zu drei Wochen könnte er dort überleben, so die Experten.
Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, gebe es 10.000 Euro, teilte die Behörde mit. „Trotz umfangreichster – auch internationaler – Fahndungsmaßnahmen ist es bislang leider nicht gelungen, den Aufenthaltsort des Tatverdächtigen zu ermitteln und ihn festzunehmen“, hieß es. Und: „Die Hintergründe der Tat und das Tatmotiv sind weiterhin unklar.“
Dreifachmord im Westerwald: Polizei setzt hohe Belohnung aus
Jetzt geht die Polizei öffentlich in die Offensive. Am Mittwochabend wird der Mordfall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ (20.15 Uhr) aufgegriffen, wie der Mainzer Sender mitteilte.
Der Gesuchte stammt aus dem Nachbarort und ist wegen versuchten Totschlags vorbestraft. Er sei bereits in der Vergangenheit wegen Bedrohung und versuchtem Totschlag an seiner damaligen Ehefrau verurteilt worden.
Dreifachmord im Westerwald: Diese Fragen sind offen?
Die Ermittler erhoffen sich von der Ausstrahlung im ZDF neue Hinweise in dem Fall. Auch gut eine Woche nach der Bluttat ist das mögliche Motiv für die Tat weiter unklar.

Polizei und Mitarbeiter der Spurensicherung stehen in Weitefeld am Tatort.
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Noch ist die Sorge in Weitefeld groß, auch weil der mutmaßliche Täter noch flüchtig ist und viele Fragen offen sind. Offiziell unklar sind diese Fragen:
- Kannten sich die Opfer und der Tatverdächtige?
- Was war das Motiv für die Tat?
- Wo ist der mit Haftbefehl gesuchte Tatverdächtige?
- Wieso kann er sich so lange versteckt halten?
Doch nach mehr als einer Woche sind auch einige anfängliche Fragen beantwortet – zum Beispiel, wie genau die Familie starb. Die Staatsanwaltschaft hatte mitgeteilt, dass das Ehepaar nach Stich- und Schusswunden verblutet, der Sohn an einer Schusswunde verstorben sei.
Auch ist mittlerweile bekannt, dass der Gesuchte aus dem Nachbarort stammt und wegen versuchten Totschlags vorbestraft ist. Er sei bereits in der Vergangenheit wegen Bedrohung und versuchtem Totschlag an seiner damaligen Ehefrau zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. (mbr/dpa)