Es sollte ein großes Rap-Fest werden. Doch von Anfang an kam es zu Problemen. Es flogen Steine und Flaschen, Menschen werden verletzt.
MünchenOrdner und Besucher bei Rap-Festival verletzt – „Bemerkenswert aggressive“ Stimmung

US-Rapper Kendrick Lamar performt beim Rolling-Loud-Festival in den Niederlanden.
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Bei einem großen Rap-Festival mit mehr als 40.000 Besuchern in München ist es am Wochenende zu Ausschreitungen und Verletzten gekommen.
Ein Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums berichtete am Sonntag, dass die Stimmung beim Publikum „bemerkenswert aggressiv“ gewesen sei.
Bereits am Freitag, dem ersten Tag des dreitägigen Rolling-Loud-Festivals, seien neun Ordner verletzt worden, es sei zu Flaschen- ud Steinwürfen gekommen. Auch einzelne Besucher seien an den Tagen verletzt worden.
Festival-Abbruch stand im Raum
Laut Polizei hat ein Sicherheitsunternehmen wegen der Vorfälle auf dem Gelände an der Münchner Messe seine 65 Ordner abgezogen. Es seien aber mehrere Sicherheitsunternehmen vor Ort gewesen. Die Polizei hatte wegen der Vorfälle die Zahl der eingesetzten Beamten am Samstag von etwa 300 auf 400 erhöht.
Zwischenzeitlich habe sogar ein Abbruch der Veranstaltung im Raum gestanden. Nach Angaben der Polizei wurde die Stimmung dann ab Samstagabend ruhiger. Am Sonntag seien die Konzerte wie geplant weitergelaufen.
Begonnen hatten die Probleme am ersten Tag an der zweiten Bühne des Musikfestivals. „Es waren mehr Menschen vor der Bühne als eigentlich zugelassen sind“, meinte ein Polizeisprecher. Letztlich habe die Stadt München entschieden, diese Bühne an diesem Tag vorzeitig zu schließen. Zwei Auftritte hätten deswegen dann dort nicht mehr stattfinden können. An der Hauptbühne sei das Programm weitergegangen.
Das Festival Rolling Loud fand zum ersten Mal in Deutschland statt. Seinen Start hatte das Festival in Miami im US-Bundesstaat Florida, später entwickelten sich dann international Ableger, die Veranstalter sprechen vom größten Rap-Festival der Welt.
Veranstalter kündigen „umfassende Pressemitteilung“ an
Von den Veranstaltern war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Sie wollten allerdings noch im Laufe des Nachmittags am Sonntag eine „umfassende Pressemitteilung“ herausgeben, wie eine Sprecherin mitteilte.
Die Organisatoren hatten im Vorfeld der Deutschland-Premiere erklärt, dass sich Rolling Loud „von einem bescheidenen eintägigen Festival in Miami zu einer massiven, weltweiten Attraktion mit zahlreichen Events auf mehreren Kontinenten entwickelt“ habe. Der internationale Erfolg sei „ein Beweis für die immense globale Zugkraft von Hip-Hop“.
Für die Konzerte in München waren die Künstler Travis Scott, Kendrick Lamar und Wizkid als Zugnummern angekündigt. (dpa)