Nach Zugunglück in BayernBergungsarbeiten laufen weiter – Keine weiteren Vermissten
Garmisch-Partenkirchen – Nach dem schweren Zugunglück in Burgrain bei Garmisch-Partenkirchen mit fünf Toten wird laut Polizei niemand mehr vermisst. Die Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle gingen auch am Montag unvermindert weiter. Noch völlig unklar ist, wie es zu dem Unglück am vergangenen Freitag kommen konnte. Mit schwerem Gerät und speziellen Bergekränen arbeiteten die Helfer auch über Pfingsten weiter an der Unglücksstelle. Teilweise bauten Einsatzkräfte vor Ort ihre Rettungskapazitäten wieder ab.
Ein Sprecher des Technischen Hilfswerks sagte dem Bayerischen Rundfunk, das an der Bergung der verunglückten Waggons per Kran beteiligte THW werde seinen Einsatz noch Pfingstmontag beenden. „Wir sind wirklich zuversichtlich dass der letzte Wagen heute hier von der Schiene verschwindet“, sagte THW-Sprecher Frank Simon dem BR. Dann könne der Rest des Zugs auf der Schiene geborgen werden. Das THW war auch Pfingstmontag noch mit etwa fünfzig Helfern an der Unglücksstelle. In der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Garmisch-Partenkirchen sollte Montagabend in einem ökumenischen gemeinsamen Gebet der Opfer des Zugunglücks gedacht werden.
Fünf Todesopfern und über 40 Verletzte
Der Gottesdienst sollte in deutscher und ukrainischer Sprache abgehalten werden, da unter den fünf Toten auch zwei aus der Ukraine geflüchtete Frauen sind. Außerdem starb auch ein Teenager. Anders als zunächst befürchtet blieb es aber bei fünf Toten. Am Sonntagnachmittag hatte die Polizei die letzten noch offenen Vermisstenfälle klären können. Der Zug mit vielen Schülerinnen und Schülern an Bord war am Freitagmittag bei Burgrain in Bayern auf eingleisiger Strecke entgleist, die Ursache blieb zunächst ungeklärt. Bei dem Unfall stürzten drei Waggons um, die Lok und zwei weitere Waggons blieben stehen.
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Es gab außer den fünf Todesopfern auch über 40 Verletzte - ein Unfallopfer war auch am Montag weiter in Lebensgefahr, wie die Polizei mitteilte. Bei den Opfern handelte es sich den Angaben zufolge um vier Frauen zwischen 32 und 70 Jahren, bei einem am Samstag noch geborgenen Toten um einen „Jungen im Teenageralter“. Unter den Frauen sollen Medienberichten zufolge zwei vor dem Krieg geflüchtete Ukrainerinnen sein - eine hatte laut „Bild“ ihr Kind dabei, das verletzt wurde.
Für die endgültige Bergung des Unglückszuges seien mehrere Tage nötig, teilte die Polizei mit. An den Ermittlungen zur Unfallursache ist auch die Münchner Staatsanwaltschaft beteiligt. Die Ermittler werden außerdem vom Eisenbahnbundesamt und der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung unterstützt. Bisher sind noch keinerlei Hinweise auf die Unglücksursache bekannt. (afp)