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Internationale AufmerksamkeitNeonazi stürzt an „Hitlers Lieblingsberg“ rund 60 Meter in den Tod

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf den Untersberg (l.) und das Salzachtal in den Berchtesgadener Alpen. Der Untersberg gilt als „Lieblingsberg“ von Adolf Hitler – nun stürzte ein Neonazi dort in den Tod. (Archivbild)

Blick auf den Untersberg (l.) und das Salzachtal in den Berchtesgadener Alpen. Der Untersberg gilt als „Lieblingsberg“ von Adolf Hitler – nun stürzte ein Neonazi dort in den Tod. (Archivbild)

Bereits Ende September war Andreas M. am Untersberg abgestürzt. Nun sorgen die Hintergründe für große Aufmerksamkeit.

Bereits vor zwei Wochen kam die Meldung, nun werden die Hintergründe klarer: Ein in den bayerischen Alpen Ende September tödlich verunglückter Bergsteiger war offenbar einer der führenden Rechtsextremisten Bayerns, das berichtet „t-online“. Wie die Polizei Ende September mitgeteilt hatte, befand sich der 37-Jährige aus dem Landkreis Freising vor dem Unglück mit einer mehrköpfigen Gruppe auf dem Abstieg vom Untersberg im Berchtesgadener Land.

Untersberg: Führender bayerischer Neonazi stürzt 60 Meter in den Tod

Dabei sei Andreas M., einer der führenden Köpfe des bayerischen Landesverbands der rechtsextremen Partei „Der III. Weg“ auf einer regennassen Wurzel ausgerutscht und rund 60 Meter über teils senkrechtes Gelände abgestürzt. Der Mann habe sofort tödliche Verletzungen erlitten, erklärte die Polizei – damals ohne Angaben zur Identität des Toten.

Einer seiner Begleiter habe umgehend einen Notruf abgesetzt, ein weiterer sei sofort abgestiegen, um eine Reanimation zu versuchen, erklärte die Polizei weiter. Die später per Rettungshubschrauber eingetroffene Notärztin habe jedoch nur noch den Tod des Verunglückten feststellen können. Zwei weitere Begleiter des Mannes standen demnach derart unter Schock, dass sie nicht mehr selbstständig absteigen konnten und von der Bergwacht und mit einem Polizeihubschrauber ausgeflogen wurden.

Neonazi bei Wanderung auf „Hitlers Lieblingsberg“ abgestürzt

Der Absturz des führenden Neonazis bekommt nun viel Aufmerksamkeit – auch internationale Medien berichteten am Wochenende über den Fall des abgestürzten Schatzmeisters und Beisitzers des bayerischen Landesverbands der Neonazi-Kleinpartei.

Denn auch der Untersberg hat seine Geschichte: Der 1.972 Meter hohe Berg im Berchtesgadener Land gilt als „Lieblingsberg“ von Adolf Hitler, der die Aussicht vom Untersberg besonders geschätzt haben soll. In der Nähe ließ Hitler auch den Berghof am Obersalzberg zu seinem Domizil ausbauen – mit Blick auf den Untersberg, der für Neonazis deshalb eine besondere Bedeutung hat.

Innerhalb der Neonazi-Szene werde nun Geld für die Familie von Andreas M. gesammelt, berichtete „t-online“ weiter. „Sein Tod trifft uns alle hart“, zitierte die Nachrichtenwebsite aus Gruppen innerhalb der Szene. Fast 20.000 Euro sollen bei zwei Spendenaktionen mittlerweile zusammen gekommen sein. Die Neonazi-Partei „Der III. Weg“ reagierte unterdessen bisher nicht auf die Berichte über den Tod ihres Parteimitglieds. (das/afp)