Vater und Sohn werden verdächtigt, von der Familie Schumacher Millionen erpresst zu haben. Die Spur führt ins Konstanzer Nachtleben.
Neue Details zu verhafteten MännernTürsteher versuchte offenbar Familie von Michael Schumacher mit Dateien zu erpressen
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Michael Schumacher und seine Frau Corinna bei einem öffentlichen Auftritt 2012. (Archivfoto)
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Bereits Mitte Juni wurde bekannt, dass die Familie des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher Opfer eines Erpressungsversuches geworden ist, nun sind neue Details zu den mutmaßlichen Erpressern bekannt geworden.
Demnachen sitzen seit Mitte Juni ein Mann und sein Sohn in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, einen Millionenbetrag von der Familie Schumacher erpresst zu haben. Laut „Südkurier“ handelt es sich bei dem Älteren der beiden Tatverdächtigen um einen Türsteher. Er soll mehrere Jahre in der Konstanzer Diskothek „Grey“ gearbeitet haben.
Neue Details über mutmaßliche Schumacher-Erpresser bekannt
Genau dort, in der laut Betreiber-Aussagen „größten Diskothek am Bodensee“, sollen Fahnder der Kriminalpolizei den 53-Jährigen am 19. Juni gesucht haben, wie der „Südkurier“ unter Bezug auf Augenzeugen berichtet. Vater und Sohn seien noch am selben Tag hunderte Kilometer nördlich, auf einem Discounter-Parkplatz im hessischen Groß-Gerau, festgenommen worden.
Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, sollen die Erpresser 15 Millionen Euro von der Familie Schumacher verlangt haben. Das Boulevardblatt zitiert zum Hintergrund der Erpressung die Staatsanwaltschaft, demnach hätten die mutmaßlichen Erpresser „gegenüber Mitarbeitern der Schumacher-Familie behauptet, über Dateien zu verfügen, an deren Nichtveröffentlichung die Familie interessiert sein dürfte. Um eine Veröffentlichung der Dateien im Darknet abzuwenden, forderten die Täter eine Zahlung in Millionenhöhe“.
Hatte der mutmaßliche Erpresser Bild-Material von Michael Schumacher?
Dass der 53-Jährige tatsächlich im Besitz sensibler Dateien bezüglich Michael Schumacher war, ist bislang nicht bestätigt. Laut Recherchen des „Südkurier“ soll der Mann allerdings bereits vor mehr als zwei Jahren unbekannten Personen Bild-Material, das Michael Schumacher kurz nach seinem schweren Skiunfall zeigen soll, angeboten haben, um eine Erpressung durchzuführen. Damals sei es allerdings nicht zu einer Straftat gekommen.
Im Juni 2024 begann der Tatverdächtige die offenbar schon vorher gehegten Pläne dann in die Tat umzusetzen, so jedenfalls die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Doch die Ermittler kamen ihm und seinem Sohn auf die Schliche. Sieben Objekte seien durchsucht worden, heißt es, darunter eine Wohnung in Wuppertal. „Durch technische Maßnahmen konnte ermittelt werden, dass die Erpresser von Wuppertal aus handelten“, zitiert die „Bild“ Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert.
Verdächtiger arbeitete in bekannter Diskothek als Türsteher
Die Männer sollen auf dem Weg von Wuppertal nach Konstanz gewesen sein, wo der Türsteher einen Zweitwohnsitz gehabt habe und seiner Arbeit als Türsteher nachging. Im Fall einer Verurteilung wegen Erpressung drohen den Tatverdächtigen eine Freiheitsstrafe zu fünf Jahre. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll der 53-jährige Türsteher mehrfach vorbestraft sein und auch bereits im Gefängnis gesessen haben.
Es ist nicht der erste Erpressungsversuch gegen Michael Schumacher und seine Familie. Im Jahr 2017 wurde ein damals 25-Jähriger zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, weil er die Familie des Formel-1-Weltmeisters bedroht hatte. Er gab im Erpresserschreiben allerdings seine Kontonummer an, sodass die Ermittler im früh auf die Schliche kamen.
Michael Schumacher stürzte bei einem schweren Skiunfall im Dezember 2013 in den französischen Alpen. Seither befindet sich der siebenfache Formel-1-Weltmeister in der persönlichen Rehabilitation. Zum Gesundheitszustand des 55-jährigen Kerpeners gibt es seit Jahren keine neuen Informationen, es existieren seit dem Unfall in der Öffentlichkeit keine Bilder oder Videoaufnahmen des ehemaligen Formel-1-Champions. (pst)