AboAbonnieren

Nie gesehene Details„So sind wir entstanden“ – Nasa veröffentlicht Foto von sterbendem Stern

Lesezeit 2 Minuten
Der leuchtende, heiße Stern Wolf-Rayet 124 (WR 124) ist im Zentrum des zusammengesetzten Bildes des James Webb Weltraumteleskops zu sehen, das Licht der Nahinfrarotkamera und des Mittelinfrarot-Instruments von Webb im nahen und mittleren Infrarot kombiniert.

Der Stern Wolf-Rayet 124 (WR 124) ist im Zentrum des zusammengesetzten Bildes des James-Webb-Weltraumteleskops zu sehen.

Einige Sterne werden zu Wolf-Rayet-Sternen, bevor sie als Supernova explodieren. Astronomen bekommen sie nur selten zu Gesicht – der Nasa ist nun eine Aufnahme gelungen.

Das James-Webb-Weltraumteleskop hat 15.000 Lichtjahre von der Erde entfernt einen seltenen Anblick festgehalten. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa veröffentlichte am Dienstag das Bild eines Wolf-Rayet-Sterns namens WR 124 im Sternbild Schütze. Wolf-Rayet-Sterne gehören zu den leuchtkräftigsten und massereichsten Sternen im Universum. Einige Sterne werden kurzzeitig zu Wolf-Rayet-Sternen, bevor sie in einer Supernova explodieren. Astronomen bekommen sie daher nur selten zu Gesicht.

Die großen und sehr hellen Sterne verbrauchen ihren Brennstoff in einigen hunderttausend Jahren – astronomisch gesehen ist das eine kurze Zeit. Dann explodieren sie als Supernova.

Wolf-Rayet 124: Nasa fotografiert Stern bevor er zur Supernova wird

Das Webb-Teleskop hat WR 124 laut Nasa-Angaben bereits bei einigen seiner ersten wissenschaftlichen Beobachtungen im Juni 2022 gesichtet. Das neue Bild, das die Nasa am Dienstag auf der South by Southwest Conference in Austin im US-Bundesstaat Texas, veröffentlicht hat, zeigt demnach nie gesehene Details im Infrarotlicht, das für das menschliche Auge unsichtbar ist.

Der vom Webb-Teleskop beobachtete Wolf-Rayet-Stern hat laut der US-Raumfahrtbehörde die 30-fache Masse unserer Sonne, die eine Masse von etwa 333.000 Erden hat. Auf dem Bild sind demnach glühende Gase und kosmischer Staub zu sehen. Staub und Gas spielen im Universum eine große Rolle: Aus ihnen können Planeten – und damit eventuell auch Leben – entstehen.

Nasa-Beobachtung bietet Erkenntnisse über Frühphase des Universums: „So sind wir entstanden“

Die Untersuchung von Sternen wie WR 124 helfe den Astronomen, die Frühphase des Universums zu verstehen, heißt es dementsprechend bei der Nasa. „Am Ende des Lebens eines Sterns wirft er seine äußeren Schichten in den Rest des Universums ab“, sagte Dr. Amber Straughn, Astrophysikerin am Goddard Space Flight Center der Nasa und stellvertretende Projektwissenschaftlerin für die Wissenschaftskommunikation des Webb-Teleskops, auf der Konferenz. Bei der Entstehung des Universums seien die von explodierenden Sternen freigegebenen Elemente auch auf der Erde gelandet.

„Das ist eines der schönsten Konzepte in der gesamten Astronomie“, führte Straughn aus. „Es ist das Sternenstaubkonzept von Carl Sagan, die Tatsache, dass das Eisen in Ihrem Blut und das Kalzium in Ihren Knochen buchstäblich in einem Stern geschmiedet wurde, der vor Milliarden von Jahren explodierte. Und das ist es, was wir auf diesem neuen Bild sehen. Dieser Staub breitet sich im Kosmos aus und wird schließlich Planeten bilden. Genauso sind wir entstanden.“ (das)