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Trauer in ThüringenMann stirbt bei Unfall in Bob-Bahn – viele offene Fragen

Lesezeit 2 Minuten
Rettungswagen und Helfer stehen am Ausgang der Bobbahn. Bei einem schweren Unfall auf der Oberhofer Bob- und Rennrodelbahn ist am Donnerstag ein Mensch ums Leben gekommen. Eine weitere Person wurde schwer, zwei weitere leicht verletzt.

Rettungswagen und Helfer stehen am Ausgang der Bobbahn.

Beim tödlichen Unfall auf der Bobbahn in Oberhof sind noch Fragen offen. Nur steht fest: Nie hätten sich zwei Gefährte gleichzeitig auf der Bahn befinden dürfen.

Nach einem tödlichen Unfall auf der Bob- und Rennrodelbahn in Oberhof herrscht in Thüringen Trauer. Nach Angaben der Landespolizeiinspektion Suhl kam ein 45 Jahre alter Mann am Donnerstagabend ums Leben. Er habe so schwere Verletzungen erlitten, dass er im Krankenhaus starb, teilte die Polizei am Freitag mit. Zudem wurden eine 41-Jährige schwer sowie weitere Personen leicht verletzt.

Rennrodelbahn Oberhof: Viererbob und Icetube kollidieren auf Bahn

„Offensichtlich befanden sich sowohl ein Viererbob als auch ein Doppel-Schlauchring - ein sogenannter Icetube - aus bislang ungeklärter Ursache gleichzeitig in der Bahn. Im Auslaufbereich prallten diese aufeinander“, hieß es. In dem Bob sollen sich neben dem Piloten zwei weitere Männer und eine Frau befunden haben. Zwei von ihnen seien im Krankenhaus versorgt worden.

Schlauchringe und ein Bob liegen am Ausgang der Bobbahn. Bei einem schweren Unfall auf der Oberhofer Bob- und Rennrodelbahn ist am Donnerstag ein Mensch ums Leben gekommen. Eine weitere Person wurde schwer, zwei weitere leicht verletzt.

Schlauchringe und ein Bob liegen am Ausgang der Bobbahn.

Ice-Tubes sind luftgefüllte Gummiringe. Die Polizei setzte ein Kriseninterventionsteam ein. Ferner sei ein Gutachter mit der Unfallrekonstruktion beauftragt worden, gab die Inspektion weiter bekannt. Die weiteren Ermittlungen übernehme die Kriminalpolizei Suhl.

Polizei ermittelt nach tödlichem Vorfall in Bobbahn Oberhof

„Der schreckliche Unfall auf der Oberhofer Bobbahn hat einem Menschen das Leben genommen.“ Mit den Angehörigen trauere er um den Verstorbenen, hoffe auf schnelle Genesung für die Verunfallten und danke den Helfern „die gestern Nacht unermüdlich im Einsatz waren“, schrieb der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) auf Twitter.

Nach den bisherigen Ermittlungen war ein Gästebob im Zielbereich in zwei Schlauchringe, sogenannte Ice-Tubes, gefahren, wie ein Mitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der getötete Mann soll sich in einem dieser Schlauchringe befunden haben, mit dem auch Laien die Bahn befahren können. Der Unfall ereignete sich gegen 18.40 Uhr.

Vor Ort waren rund zwei Dutzend Kräfte von Polizei, Feuerwehr, Bergwacht und Sanitätsdienst. Die Unfallursache ist noch unklar, sie ist Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Bis zur Klärung der Unfallursache hat der Betreiber den Bahnbetrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt.

Für Freitag geplante Wettkämpfe und der Trainingsbetrieb fallen somit aus, wie der Mitarbeiter weiter sagte. Auf der Bahn fand Ende Januar die Rennrodel-WM statt. Die Stätte wird aber auch für Gästeveranstaltungen genutzt. So können Gäste etwa in einem von einem Profi gesteuerten Bob mitfahren oder mit Schlauchringen die Eisrinne runterfahren. (dpa)