Zwei Touristen sowie ein Münchner wurden wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt.
Polizei ermittelt gegen drei MännerErst Hitlergruß, dann Schläge auf dem Oktoberfest
Auf dem Oktoberfest in München sollen zwei italienische Touristen den Hitlergruß gezeigt haben. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, filmten sich die zwei 24-jährigen Männer dabei mit ihren Handys und ließen sich von ihren Begleitern bejubeln. Die beiden Männer wurden vorläufig festgenommen. Am selben Abend habe in einem Festzelt ein 19-Jähriger aus München ebenfalls einen Hitlergruß gezeigt, hieß es weiter.
Dann habe er einem 47-Jährigen am Nachbartisch mit der Faust ins Gesicht geschlagen, sodass dieser an der Lippe blutete. Der aggressive 19-Jährige wurde zur Wiesnwache gebracht.
Drei Männer auf dem Oktoberfest nach Zeigen des Hitlergrußes angezeigt
Alle drei Männer wurden wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt. Da die beiden Italiener keinen festen Wohnsitz in Deutschland haben, ordnete die Staatsanwaltschaft München eine Überstellung in Untersuchungshaft an.
Zu Beginn der Wiesn hatte die Süddeutsche Zeitung bereits über zwei ähnliche Vorfälle im Umfeld des Oktoberfestes berichtet. Ein 32-Jähriger aus dem Landkreis Starnberg hatte Beamten der Bundespolizei auf der Hackerbrücke den Hitlergruß gezeigt.
Ein weiteres Vergehen ereignete sich ebenfalls in München, wo ein betrunkener 36- Jähriger aus dem Landkreis Landsberg am Lech laut Polizei den Hitlergruß zeigte. Als er von einem jungen Münchner aufgefordert wurde, damit aufzuhören, beleidigte der 36-Jährige Berichten zufolge den Einschreitenden rassistisch und bedrohte ihn. Der Angegriffene rief die Polizei, die den 36-Jährigen festnehmen konnte.
Zwei weitere Hitlergruß-Fälle in kurzer Zeit
Zu Beginn der Woche hatte ein im Internet kursierendes Video von einem Oktoberfest in Kubschütz östlich von Bautzen mutmaßlich mehrere Menschen dabei gezeigt, wie sie ebenfalls den Arm zum Hitlergruß in die Höhe recken. Die Polizei sei auf das Video über die vormals als Twitter bekannte Plattform X aufmerksam gemacht worden, teilte ein Sprecher am Montag mit. Inzwischen ermitteln Kriminalpolizei und Staatsschutz. Zuvor hatte unter anderem die „Bild“-Zeitung berichtet.
In dem Video, das mutmaßlich bei einer Veranstaltung im Ortsteil Zieschütz aufgenommen wurde, sind drei Männer und eine Frau in Trachten zu sehen, die augenscheinlich mehrfach den Hitlergruß zeigen. Im Hintergrund wird das Marschlied „Erika“ gespielt, das während der NS-Zeit in der Wehrmacht populär war. Das Lied selbst ist nicht verboten.
Das Oktoberfest in München geht noch bis zum 3. Oktober 2023. (pst/dpa)