Auf dem SWR-Sommerfestival hat der Kölner Comedian aus Sicht des Senders eine Grenze überschritten.
„Völlig misslungen“Oliver Pocher führt Frau im Publikum vor – SWR distanziert sich
Oliver Pocher hat beim SWR-Sommerfestival am Sonntag nach Meinung einiger seiner Zuschauer sowie des Senders über die Stränge geschlagen. Der Kölner Comedian hatte sich in seinem rund 45-minütigen Programm über eine Zuschauerin lustig gemacht, die sich als Single ausgegeben hatte. Pocher stellte der 46-Jährigen intime Fragen, auch zu ihrem Sexualleben.
Offensichtlich war das alles zu viel für die Frau. Sie brach nach der Show in Tränen aus. Wie die „Stuttgarter Zeitung“ berichtet, musste sie sogar behandelt werden.
Oliver Pocher sorgt für Eklat in Stuttgart – Frau fleht SWR an
Ihre größte Sorge war offenbar, dass ihr Arbeitgeber von dem Vorfall erfahren könnte. Tatsächlich gelang es Oliver Pocher im Laufe des Gesprächs, der Zuschauerin zu entlocken, wo und in welchem Beruf sie angestellt ist.
Aus dieser Sorge heraus wandte sie sich an die Mitarbeiter des SWR mit der Bitte, die Szenen mit ihr nicht auszustrahlen, beziehungsweise zu veröffentlichen. Dies war laut Sender aber ohnehin nicht geplant.
Oliver Pocher veröffentlicht Mobbing-Video auf Instagram – Kritik von Fans
Der Ex-Mann von Amira Pocher hatte allerdings ein Video seines Stand-up-Programms, die unter anderem die Szene mit der Frau enthielt, auf Instagram hochgeladen. In den Kommentaren unter dem Video wird Oliver Pocher für sein Verhalten scharf kritisiert. Er wird auch mehrfach aufgefordert, das Video zu löschen.
„Peinlich, immer wieder Witze auf Kosten anderer machen zu müssen. Die Frau [...] tut mir wahnsinnig leid, dass sie das durchmachen musste. Pocher sollte das Video löschen, um sie zu schützen“, lautete ein Kommentar unter Pochers Video.
Nach dem umstrittenen Auftritt des Kölners beim SWR-Sommerfest in Stuttgart hat sich der öffentlich-rechtliche Sender ebenfalls vom Auftritt Oliver Pochers distanziert. Für den Sender hätten solche verletzenden Bloßstellungen in einem öffentlich-rechtlichen Angebot nichts zu suchen, erklärt der SWR auf seiner Webseite.
„Mit Pocher sollte ein Publikum angesprochen werden, das sonst nur unzureichend versorgt würde. Dieser Versuch sei in diesem Fall bedauerlicherweise Weise völlig misslungen“, hieß es weiter. (mbr)