Oprah Winfrey steht mit 68 im Zenit ihrer Karriere
Berlin – Im März 2021 ließ es Oprah Winfrey mal wieder krachen. Mit der Sendung „Meghan und Harry bei Oprah – Das Interview” erreichte sie Menschen in insgesamt 69 Ländern und ermöglichte eine riesige Diskussion um das britische Königshaus. Sie gilt seit vielen Jahren als eine der einflussreichsten Frauen der Welt. Heute wird Oprah Winfrey 68 Jahre alt.
Trotz schwerer Kindheit Chancen genutzt
Die Kindheit der 1954 in Kosciuto, Mississippi geborenen Talkshow-Moderatorin war alles andere als behütet. Zunächst war sie selbst eine uneheliche Tochter minderjähriger Eltern, ehe sie bereits mit 14 Jahren das erste Mal schwanger wurde. Ihr Kind starb allerdings kurz nach ihrer Geburt. Trotz harter Schicksalsschläge ging Oprah Winfrey ihren Weg und studierte. Währenddessen erhielt sie erste Jobs beim Radio und startete später ihre Karriere in Baltimore, Maryland als Nachrichtenmoderatorin.
Eigene Sendungen und immer größerer Einfluss
1984 begann die Morgentalkshow „AM Chicago”, in der Winfrey Gastgeberin war. Auf Grund des großen Erfolgs wurde die Sendung erst in „The Oprah Winfrey Show” und später in „Oprah” umbenannt. Ihre Gäste waren meistens Personen, die unter Armut litten oder Opfer unglücklicher Unfälle waren. In den 1990er Jahren gründete die Unternehmerin „Oprahs Book Club”, der ebenfalls im TV lief. Sie hatte damit einen immer stärkeren Einfluss auf die US-amerikanische Medienwelt, da große Autoren ihre Werke in ihrer Sendung vorstellten. Als Gast war beispielsweise der ehemalige US-Präsident Bill Clinton dabei. Ihr Buchclub galt als Indikator für Bestseller-Listen in den USA, womit sie laut dem Forbes Magazine 2009 als einflussreichste Prominente der Welt galt. Nachdem die Talkshow 2011 beendet wurde, gründete Winfrey ihren eigenen Pay-TV-Sender „OWN” (Oprah Winfrey Network).
Als große Philantropin geliebt und kritisiert
Oprah Winfrey galt 2005 laut der Business Week als spendabelste Philantropin mit einem jährlichen Spendenvolumen von 300 Millionen US-Dollar. Sie gründete „The Angel Network”, mit dem sie Geld für wohltätige Zwecke sammelte und ermöglichte für 40 Millionen US-Dollar die „Oprah Winfrey Leadership Academy for Girls” in Südafrika, um benachteiligten Mädchen aus verarmten Verhältnissen eine Schulbildung zu ermöglichen. Doch trotz ihres riesigen Engagements erntet sie auch Kritik. In der Vergangenheit sei sie zu unkritisch gegenüber ihren Talkshow-Gästen gewesen, habe schwierigen Persönlichkeiten eine Bühne gegeben und die von ihr gegründete südafrikanische Schule habe eine zu luxuriöse Ausstattung. Geld, welches auch für die schulische Ausbildung weiterer benachteiligter Mädchen hätte genutzt werden können.
Wahlkampf, Schauspielerei und Auszeichnungen
Seit 1986 ist sie mit ihrem Partner, dem Geschäftsmann und Autor Stedman Graham, liiert. 2008 unterstützte sie Barack Obama im Wahlkampf und trat mit ihm zusammen bei Veranstaltungen auf. Auch als Schauspielerin war sie nebenbei immer wieder aktiv. Für ihre Debüt-Rolle in „Die Farbe Lila” wurde sie 1986 für den Oscar als „Beste Nebendarstellerin” nominiert. Zusätzlich hatte sie Rollen in vielbeachteten Produktionen wie „Der Butler” oder „Das Zeiträtsel”. Sie war eine der ersten schwarzen Amerikanerinnen, die Milliardärin wurde. Für ihre Lebensleistung wurde sie 2018 bei den Golden Globes ausgezeichnet.
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