Neben dem Präsidenten des Berliner Schachverbands übten auch internationale Experten Kritik an Dworkowitsch.
Experten fordern AbsetzungPräsident des Schach-Weltverbandes wegen Kreml-Nähe in der Kritik
Der Auftritt von Arkadi Dworkowitsch, Präsident des Schach-Weltverbandes (Fide), an der Seite des Kreml-Sprechers Dmitrij Peskow hat auch in der deutschen Schachszene für heftige Kritik gesorgt.
„Es ist an der Zeit, dass die internationale Schachgemeinschaft den Schachsport aus dem Würgegriff des Kreml befreit. Dworkowitsch gehört vor die Ethik- und Disziplinarkommission und abgesetzt“, sagte Paul Meyer-Dunker, Präsident des Berliner Schachverbandes, dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Der 51 Jahre alte Dworkowitsch hatte den Internationalen Tag des Schachs beim russischen Schachverband in Moskau verbracht.
Schach-Experten um Carlsen-Trainer kritisieren Auftritt
Dworkowitsch, der bis 2018 als stellvertretender Premierminister der russischen Regierung angehörte, zeige sich in enger Verbundenheit mit dem Kreml und besudele das Ansehen des Schachsports, monierte Meyer-Dunker. Er habe die internationale Schachfamilie verlassen und zeige sich stattdessen mit „Verbrechern und Gangstern“. Peskow gilt als enger Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin.
Anderen Schach-Experten wie Peter Heine Nielsen, Trainer von Superstar Magnus Carlsen, missfiel der Auftritt Dworkowitschs mit Peskow ebenfalls. Der Kreml-Sprecher dürfe nicht vom Präsidenten am Internationalen Schachtag gegrüßt werden, sondern gehöre nach Den Haag, twitterte Heine. In Den Haag hat der Internationale Strafgerichtshof seinen Sitz. (dpa)