600 Kilogramm bringt ein Grizzly auf die Waage. So viel, genau 606,1 Kilogramm, verloren die 14 Kilo-Kämpfer von „The Biggest Loser“ (SAT.1) in diesem Jahr. Der Gewinner verlor allein 68 Kilogramm. Dafür gewann er Lebensfreude und 50.000 Euro Peisgeld.
68 Kilo abgespeckt„Maschine“ Ben hat sich bei seinem „The Biggest Loser“-Sieg fast halbiert

Ben nahm TBL als Projekt: „Ich setze mir Ziele und will sie erreichen.“ Sein Ziel heute: „Ich will das Finale gewinnen.“ (Bild: Joyn / Benedikt Müller)
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„Big Ben“ stemmt jubelnd den Geldkoffer: Ben feiert seinen Sieg bei „The Biggest Loser“ (SAT.1). Er ist wohlverdient: Er nahm fast 50 Prozent ab. (Bild: Joyn / Benedikt Müller)
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Nicht nur in 14 Camp-Wochen auf Naxos, auch im Finale flossen reichlich Tränen. Aber vor allem vor Freude, Stolz, Erleichterung. Auch die Augen von Dr. Christine Theiss und Ramin Abtin glitzerten. Sie platzten fast vor Stolz auf ihre Kandidaten, die sie auf Naxos förderten und forderten, pushten und trösteten.

Zum Abschluss der 17. Staffel präsentierten sich zum Finale von „The Biggest Loser“ (SAT.1) 14 runderneuerte Kandidaten. (Bild: Joyn / Benedikt Müller)
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Es geht ihnen sichtlich runter wie Öl, wenn ihre Schützlinge da wie frisch verwandelt im Rampenlicht stehen und nicht nur vor neuer Lebensfreude, sondern Dankbarkeit strotzen: „'The Biggest Loser' war die beste Entscheidung meines Lebens. Aber ohne Chrissie und Ramin wäre das alles nicht möglich gewesen.“
Von eingangs fast 2.000 Kilogramm speckten die 14 Kandidaten des Jahrgangs 2025 über 600 ab. Der Beste von allen ist „Big Ben“. Der 42-jährige Unternehmer aus Weil am Rhein nahm insgesamt 68,6 Kilogramm von seinem stattlichen Startgewicht von 145,9 Kilo ab. Das sind 47,02 Prozent. Das Halbieren hat sich gelohnt: Ben, Camp-Spitzname „Maschine“, sicherte sich den Sieg und die 50.000 Euro Siegprämie.

„Alles wird leichter“: Der Song von Oli.P wurde zur Camp-Hymne. Im Fnale tanzten alle Kandidaten gemeinsam mit dem Schlagersänger. (Bild: Joyn)
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Aber alle seiner Camp-Kollegen präsentierten sich beim Finale komplett runderneuert. Es wurde zum Schaulaufen von 14 „neuen Menschen“.
Minus 61,9 kilogramm: Jonas gewinnt das „kleine Finale“

Christine Theiss und Ramin Abtin sind die „Eltern“ des Abspeck-Erfolges. Kandidaten-Tenor: „Ohne sie wäre das nicht möglich gewesen.“ (Bild: Joyn / Benedikt Müller)
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Welch eine Verwandlung: Jonas, ehemaliger Fußnball-Halbprofi, verlor 61,9 Kilogramm seines Ausgangsgewichtes (165,1 Kilo) und gewann das „kleine Finale“. (Bild: Joyn / Benedikt Müller)
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Kleineres Studio, taffere Struktur, Abschied von alten Zöpfen. SAT.1 hat an der Optik seiner TBL-Finalshow beinahe so viel umgestaltet wie Christine und Ramin an den Körpern, Charakteren und Lebensgewohnheiten ihrer Kandidaten. Beides tut sichtbar gut. Zum Beispiel fiel die nun schon jahrzehntealte Hologramm-Geschichte, der zelebrierte „Abschied von deinem alten Ich“, weg. Entschlacken ist was Feines.

Roswitha war die Camp-Älteste, wurde aber im kleinen Finale die beste Frau. Sie verlor 46,8 Kilo. Christine: „Du bist in den Jungbrunnen gefallen.“ (Bild: Joyn / Benedikt Müller)
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Zumal die Leistungen auch ohne das Gegenüberstellen mit einem digitalen alten Ich sichtbar waren. Die 14 Kandidaten haben alle Erstaunliches geleistet, egal, auf welcher Etappe der Abspeck-Reise auf Naxos ihr Aus kam.
Traditionell wurden zunächst im „kleinen Finale“ die Besten derer ermittelt, die es leider nicht unter die letzten Drei schafften. Aber auch da wurden enorme Transformationen sichtbar. Jonas, der Beste der Nichtfinalisten, nahm 37,49 Prozent seines Ausgangsgewichts von 165,1 Kilo ab. Seine 61,9 verlorenen Kilo waren nach Ben die zweitbeste Marke des Wettbewerbs. Seine Abnahme hätte im vergangenen Jahr zu Platz zwei gereicht. So wurde es quasi Rang vier.
Angelina dankbar: „Mein Leben hat sich rundum geändert“

Vorhang auf für die Finalisten: Wie eine Disney-Prinzessin schwebte Nicole auf die Bühne. „Du bist unfassbar schön“, staunte. (Bild: Joyn / Benedikt Müller)
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Camp-Küken Purja hat eine der faszinierendsten Verwandlungen durchgemacht. Vom verwöhnten „Pascha“ zum selbstbewussten „Sultan“. (Bild: Joyn / Benedikt Müller)
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Auf Rang fünf landete Roswitha. Die Österreicherin war die Camp-Älteste. Das sah man ihr im Finale nicht an. „Du bist doch auf Naxos in den Jungbrunnen gefallen“, raunte Christine Theiss voller Hochachtung. Roswitha verabschiedete sich von 46,8 Kilo oder 37,0 Prozent ihres Ausgangsgewichtes von 126,5 Kilo. Sechste oder Dritte im „kleinen Finale“ wurde Celina, die sogar 47,5 Kilo abnahm, mit 146,9 Kilo aber das deutlich größere Ausgangsgewicht hatte.
Angelina (minus 43,7 Kilo und 28,1 Prozent), die kurz vor dem Halbfinale wegen einer Verletzung hatte gehen müssen, wurde Vierte. „Mein Leben hat sich einmal rundherum geändert“, sagte sie. Das darf stellvertretend für alle Kandidaten gelten. Der vergleichende Blick auf die ersten Bilder von der Ankunft im Camp zeigte: Da waren 14 lebensfrohe Menschen im Studio, die zu Mut, Lebensfreude und Selbstbewusstsein fanden. „Es geht um viel mehr als nur Gewichtsabnahme“, werden Christine und Ramin nicht müde zu erklären.

Was für eine Leistung: Nicole nahm 51,4 Kilogramm ab, umgerechnet 43,13 Prozent. Im letzten Jahr hätte das zum Sieg gereicht. Sie ist eine der stärksten Frauen aller TBL-Zeiten. (Bild: Joyn / Benedikt Müller)
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Aber natürlich entscheidet beim Wettbewerb die Gewichtsreduktion. Und die ist gewaltig. Man sah auch an den drei Finalisten, wie wichtig es ist, sich lange genug unter der Fuchtel der Coaches zu befinden. Denn da gingen die Prozent-Zahlen noch mal auf ein ganz anderes Level.
Nicole ist eine der stärksten TBL-Frauen aller Zeiten

Purja hat 58,9 Kilogramm verloren, das sind 45,38 Prozent seines Ausgangsgewichts von 129,8 Kilo. Damit übertrumpft er Nicoles Leistung. (Bild: Joyn / Benedikt Müller)
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„Maschine“ wird zum „Big Ben“: Er hat vom Ausgangsgewicht 68,6 Kilogramm abgenommen, umgerechnet 47,02 Prozent. Damit wird er „Biggest Loser 2025“ und sichert sich die Prämie von 50.000 Euro. (Bild: Joyn / Benedikt Müller)
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Auf Platz drei landete Nicole, die wie eine Disney-Prinzessin auf die Bühne schwebte. Sie sah so atemberaubend aus, dass nicht nur bei ihrem Ehemann, sondern auch bei anderen Kandidaten wie Michelle und Angelina die Tränen kullerten. Sie verlor 51,4 Kilo ihres Startgewichts (119,1 Kilo), also 43,16 Prozent. 21 davon übrigens nach der Camp-Zeit. „Ich bin eine der stärksten Frauen, die je bei TBL waren“, wusste sie stolz um ihre Leistung. Sie gewann 2.000 Euro plus einen Aktivurlaub.
Einen Tausender mehr gab es für eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Wettbewerbs. Purja brachte am Anfang mehr Hypotheken ins Camp als „nur“ 129,8 Kilogramm Startgewicht. Das Hamburger Camp-Küken schien alleine kaum lebensfähig, kannte weder Waschmaschine noch Staubsauger. „Er ist haarsträubend, aber niedlich“ beschrieb ihn Christine mal, Mit-Camper Jonas nannte ihn schmunzelnd „sehr besonders“.
Purja wandelt sich vom Mini-Pascha zum selbstbewussten „Sultan“
Dann aber lernte er, was Disziplin bedeutet, von kleinen Rückfällen wie dem „Baklava-Skandal“ abgesehen, als er seine Trainer aus Scham anlog. Er wurde vom Jammerer, der schnell aufsteckte, zum Kämpfer, der sogar andere Kandidaten trainierte. Selbst seine Geschwister erkannten ihn kaum wieder: „Er ist ein neuer Mensch.“
Das bewies er im Studio, wo er gertenschlank und selbstbewusst auf die Waage stieg. „Keiner hatte mit mir im Finale gerechnet.“ Wohl wahr. Aber er hat auch in den Wochen zu Hause konsequent gearbeitet und dort über 20 Kilo runtergearbeitet. Die finalen Daten (minus 45,38 Prozent, 58,9 Kilo) bescherten ihm den zweiten Platz.
Aber gegen die „Maschine“, wie Ben schon auf Naxos genannt wurde, war kein Kraut gewachsen. „Ich werde das Finale gewinnen“, sagte er schon in der letzten Camp-Woche - und er hielt Wort. „Ich stecke mir Ziele und die will ich auch erreichen. TBL ist ja kein Ferienlager.“ Er nahm in den Wochen daheim über 19 kilo ab. So prangten die Zahlen letztlich eindrucksvoll vom Waage-Display: aktuelles Gewicht 77,3 Kilo, Abnahme von 68,6 oder 47,02 Prozent. Wahnsinn. Die „Maschine“ hatte sich beinahe halbiert und wurde trotzdem größer - zu „Big Ben“. (tsch)