An Tag 2 von „Das perfekte Dinner“ (VOX) in Düsseldorf zeigt sich Bernadette (75) als Meisterin im Delegieren. Kurzerhand erklärt sie Ines (30) zum „Mundschenk“. Die Rotwein-Flecken auf der Tischdecke möchte sie ausgeglichen wissen: „Dann gibst du mir einfach einen Punkt mehr, und es passt.“
Als „Dinner“-Kandidatin (75) die Puste ausgeht, fordert sie ihre Gäste zur Mithilfe auf
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Zur Vorspeise serviert Bernadette fermentierten Kohlrabi und Thunfisch-Carpaccio. (Bild: RTL)
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75 Jahre und fit am „Dinner“-Start: Bernadette begrüßt die Gäste an Tag 2 in Kaarst. (Bild: RTL)
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In Düsseldorf, besser gesagt im nahe gelegenen Kaarst, ist die Stimmung in der reinen Frauenrunde prächtig. Als Gastgeberin glänzt Bernadette (75) mit Selbstironie: „Ich bin hier ja der Methusalem. Ich könnte von allen die Oma sein!“ Ihre „Enkelinnen“ bescheinigen der gebürtigen Münchnerin jedoch reichlich Jugendlichkeit: „Sie ist verrückt genug, in ihrem Alter beim 'Dinner' mitzumachen“, so Iga (39) anerkennend. Für Svenja (30) steht fest: „Im Kopf ist sie junggeblieben.“
Auch körperlich legt die pensionierte Assistentin der Geschäftsführung (“Früher war ich die graue Eminenz im Hintergrund“) richtig los. Es wird geschnippelt, passiert, durchgedrückt, geschmort und flambiert. Bernadettes Menü kommt für die anderen im besten Sinne „old school“ rüber: Nicht jede hat schon geschmorte Ochsenbäckchen in Rotwein-Jus probiert oder von Crêpe Suzette gehört. Bernadettes Mutter wiederum war Französin und lehrte ihre Tochter früh das Savoir-vivre.
Vorspeise: Erde und Meer - Kohlrabi mit Fischcarpaccio Hauptspeise: Weide, Wald und Feld - Ochsenbäckchen mit Quarkspätzle und Pilzen Nachspeise. Was Süßes braucht der Mensch - Crêpe Suzette
„Immerhin ist mehr im Glas als auf der Serviette“
Aperitif aus Aperol und Orangenlikör: Da stößt die Ladies-Runde aus Düsseldorf und Umgebung gerne an. (Bild: RTL)
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Die „Dinner“-Ladies laben sich an Ochsenbäckchen mit Quarkspätzle. (Bild: RTL)
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Doch trotz aller ambitionierten Gelassenheit (“Ich bin überhaupt nicht aufgeregt“) geht Bernadette doch irgendwann einmal die Puste aus. Da hat sie bereits rohen Thunfisch in Sojasauce und Ahornsirup mariniert, fermentierten Kohlrabi eingeritzt und gebraten und prachtvolle Ochsenbäckchen im Wein-Gemüse-Sud schmoren lassen. Die Soße versetzt sie jenseits der Weihnachtszeit mit Lebkuchenstücken (“Gibt einen runden Geschmack“) und geeister Butter (“Für den Glanz“), und die mit Quark versetzten Spätzle reibt sie selbstverständlich von Hand.
Svenja (rechts) schwelgt in Dessert-Laune, Maxine kämpft eher mit dem Nachtisch. (Bild: RTL)
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Da ist bereits die kurze Verschnaufpause auf dem Küchenhocker „eine Wohltat“. Und der pragmatischen Gastgeberin kommt eine Idee. „Du machst jetzt einfach mal den Mundschenk“, verdonnert sie Ines (30) kurzerhand zur Rotwein-Verteilerin. Und das, obwohl sich die Sozialpädagogin bislang nicht wirklich als Sommelière hervorgetan hat.
Schon bald färben sich einige Stellen auf der Tischdecke zartrosa. „Vielleicht hast du an der falschen Stelle ausgegossen?“, wundert sich Iga. „Ist immerhin mehr im Glas als auf der Serviette“, reduziert Svenja (30) die Lage auf das Wesentliche. Und Deal-Makerin Bernadette sieht sowieso kein Problem: „Ach, dann gibst du mir einfach einen Punkt mehr, und es passt.“
„Seht ihr, wie's brennt?“
Auch kulinarisch passt es spätestens beim großen Show-Cooking: „Seht ihr, wie's brennt?“, ruft Bernadette beim Flambieren der Crêpe Suzette aus der Küche. Ein Spektakel besonders für Ines und Maxine (25, „Hab in der Küche noch nie mit Flammen gearbeitet“), denen der Dessert-Klassiker aus der französischen Küche bisher nicht bekannt war.
Und trotz etwas zu „starker Röstaromen“ (Svenja) beim teils verbrannten Kohlrabi und „schlapper“ Crêpes (Ines) erhält Bernadette für ihr Dinner 33 Punkte. Momentan Platz 2 und ein bleibendes Gruppen-Kompliment: „Bernadette hat sich wirklich Hammer gehalten.“ (tsch)