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Verkäufer nennt Expertise„Bares für Rares“-Händler ruft – „Interessiert einen feuchten Kehricht“

Lesezeit 2 Minuten
„Die Expertise interessiert uns einen feuchten Kehricht“, posaunte Walter Lehnertz (links, mit Elke Velten und Wolfgang Pauritsch) bei „Bares für Rares“.

„Die Expertise interessiert uns einen feuchten Kehricht“, posaunte Walter Lehnertz (links, mit Elke Velten und Wolfgang Pauritsch) bei „Bares für Rares“.

Manche Händler sind in der ZDF-Trödelsendung bekannt für ihre deutlichen Worte. Einer hielt diesmal nicht hinterm Berg, wie wenig er vom Schätzpreis hielt.

Normalerweise sind die Händler bei „Bares für Rares“ sehr daran interessiert, die Höhe der Expertise zu erfahren. Immerhin wollen sie nicht selten mehr ausgeben, als die Objekte wert sind. In der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow mit Horst Lichter allerdings klang das ganz anders.

Verkäufer Steffen (rechts) präsentierte etwas, das „viel zu schade ist, um es wegzuwerfen“. Detlev Kümmel (links) und Horst Lichter begutachteten die Rarität. (Bild: ZDF)

Verkäufer Steffen (rechts) präsentierte etwas, das „viel zu schade ist, um es wegzuwerfen“. Detlev Kümmel (links) und Horst Lichter begutachteten die Rarität. (Bild: ZDF)

Worum ging's? Verkäufer Steffen präsentierte etwas, das „viel zu schade ist, um es wegzuwerfen“. Er ahnte zu diesem Zeitpunkt nicht, dass besonders ein Händler die Expertise nicht interessieren würde.

Vorgestellt wurde einen Kasten mit unzähligen Stempelchen. Wer vermutete, dass diese vor allem von Kindern genutzt wurden, lag falsch. Vielmehr fanden sie in Ämtern Verwendung. Zum Einsatz kamen sie vornehmlich, lange bevor es Handykameras gab - nämlich unter anderem bei der Polizei, um Unfallsituationen nachzubilden. Auch für die Städte- und Straßenplanung, wo der Verkäufer beruflich aktiv ist, wurden diese Stempel einstmals verwendet: Sie zeigten kleine Zeichen und Bilder wie Baustellenschilder, Fahrzeuge und Pfeile im Maßstab 1:200.

„Bares für Rares“-Verkäufer will nur 20 Euro

Vorgestellt wurde einen Kasten mit unzähligen Stempelchen, die einst in Ämtern Verwendung fanden. (Bild: ZDF)

Vorgestellt wurde einen Kasten mit unzähligen Stempelchen, die einst in Ämtern Verwendung fanden. (Bild: ZDF)

Zwar fehlten zwei, drei Stempel, die vorhandenen jedoch funktionierten bei einem Test. Nur das inzwischen farbarme Stempelkissen sollte erneuert werden. Hergestellt wurde das seltene Verkehrszeichenstempelset von der Firma Schilder Götsch vermutlich in den 60er-Jahren.

Der Wunschpreis? Lag bei mickrigen 20 Euro. Da diese Stempel lediglich in Ämtern genutzt und zwischenzeitlich ausgemustert oder entsorgt wurden, waren sie als Rarität einzustufen. Ihren heutigen Wert vermutete der Experte Detlev Kümmel bei 100 bis 120 Euro. Da staunte Steffen nicht schlecht.

„Die Expertise interessiert uns einen feuchten Kehricht“

„Sie haben die richtigen Händler heute am Tisch - Glück gehabt“, frohlockte Wolfgang Pauritsch im Händlerraum. Da war also viel drin! Jos van Katwijk und Walter „Waldi“ Lehnertz schraubten sich preislich nach oben. Als Waldi 150 Euro nannte, wunderte sich der Verkäufer erfreut und hielt nicht hinterm Berg mit den Schätzungen des Fachmanns: „Die Expertise ist eigentlich schon erreicht.“ - „Die Expertise interessiert uns einen feuchten Kehricht“, entfuhr es Waldi daraufhin lachend. „Wir machen das unter uns aus.“

Das Duell konnte Waldi für 180 Euro für sich gewinnen. Sein niederländischer Kollege hatte das Nachsehen und bekam direkt noch einen mit: Waldi wollte einem Holländer nicht so ein Straßenset überlassen. „Die können ja heute noch nicht mal bei uns fahren.“ Mit dem Neunfachen des Wunschpreises verabschiedete sich Steffen ungläubig - und plante direkt, das Geld in eine Party zu investieren. (tsch)