Klassenfahrt extrem: „Destination X“ pfercht acht Promis auf engem Raum zusammen und bugsiert sie hinter blickdichten Scheiben durch Europa. Wohin es geht, erfahren Mitspieler wie „Manta, Manta“-Star Tina Ruhland oder „Promi Big Brother“-Siegerin Leyla Lahouar nicht. Dafür erfährt man Pikantes.
Auf TV-Roadtrip überraschtModeratorin mit Dreier-und Fetisch-Bekenntnis
Der gefürchtete Quengel-Ruf bei Familienurlauben mit kleinen Kindern sowie bei verreisenden Schulklassen lautet bekanntlich: „Wann sind wir endlich da?“ Zentrale Frage in der neuen ProSieben-Reality-Reihe „Destination X“ ist allerdings: „Wo zur Hölle sind wir hier?“ Clou der Show ist eine Irrfahrt in einem Bus, der den Insassen keinen Blick auf die Außenwelt ermöglicht.
Und so sitzen nun acht mehr oder weniger bekannte Fernsehgesichter - darunter die „Let's Dance“-Profitänzerin und „Das Supertalent“-Jurorin Ekaterina Leonova, die „K1 Magazin“-Moderatorin Madita van Hülsen, Schauspielerin Tina Ruland (“Manta, Manta“) sowie Fitness-Influencer und Reality-Show-Veteran Max Bornmann - in einem Auto. Eigentlich ist das über die weitesten Strecken der Show ein futuristischer, mit vielen elektronischen Gadgets ausgestatteter Übernachtungs-Doppeldecker, wie ihn Rockstars auf Tournee-Fahrten benutzen. „Was für ein Biest!“, staunt Tina Ruland beim ersten Betreten.
„Nichts ist wie es scheint“ - aber ja doch!
Doch dann geht es nach einem ersten „Sammeln“ der, nun ja, Stars am offensichtlich nicht allzu hochfrequentierten Regional-Airport Friedrichshafen am Bodensee mit einem Camping-Fahrzeug weiter. Dort wird das erste Vierer-Grüppchen eingepfercht, weil es beim ersten Spiel-Zwischenstopp der Reality-Reise zu ungenau umgepackt hat, um die monströsen individuellen Gepäckmengen möglichst exakt in ein 20-Kilogramm-Handgepäck-Köfferchen umzuladen.
Die ersten „Verlierer“ stehen damit schon mal fest: Leyla Lahouar (Selbstvorstellung: „Mich zeichnet aus, das ich eine gemischte Tüte bin“), der GZSZ-Schauspieler Andreas Elsholz (“Unterschätzt mich nicht“), Turn-Europameister Philipp Boy (“Natürlich bin ich ehrgeizig“) sowie „Princess Charming“-Teilnehmerin Hanna Sökeland tuckern im Caravan dahin - hinter abgehängten Fenstern. Und die ersten „Sieger“ - Ekatarina, Max (“Wir lieben Trash“), Tina und Maditda steigen in ein Kleinflugzeug. Dort müssen sie allerdings blickdichte Brillen tragen - und das Geschaukel im Höhenwind ertragen. So weit, so gruselig.
Was beide Gruppe eint: Sie ahnen nicht, wohin es geht. Und sie bleiben misstrauisch. Immer wieder raunt die Spielleitung: „Nichts ist, wie es scheint.“ Doof nur, dass der Funke nicht überspringt. Es ist eben doch eine Veranstaltung, die man einfach mal aussitzen muss - zumindest auf den ersten, zunehmend ermüdenden Reisekilometern.
Ach ja: Ein Ziel gibt es dann aber doch: Möglichst viel Hinweise zu sammeln, an welchem europäischen Traumziel der Dreamliner-Bus, in dem dann wenig später doch wieder alle acht zusammenkommen, das erste Mal anhält. Wer kurz vor der Ankunft die „Destination X“ möglichst passgenau auf einer Europa-Karte lokalisieren kann, darf weiter mitreisen. Und es gibt eine Prämie: 50.000 Euro Gewinn zum Schluss. Auch das: TV-Unterhaltungsstandard, aber auch nicht wirklich elektrisierend.
Fiese Tricks im Hecken-Labyrinth
Aufgelockert wird der Roadtrip dann allerdings doch noch durch einen Zwischen-Halt: bei einem Freiluft-Labyrinth mit einem undurchsichtigen Heckengewirr. Hier müssen im Wettkampfmodus der beiden in Friedrichshafen festgelegten Teams möglichst schnell Bauteile zum Errichten einer Turm-Konstruktion gesammelt werden. Ein Turm? Steht der etwa schief oder gerade? Egal!
Dabei zeigt sich: Zumindest Mitspieler Max möchte bei „Destination X“ was gewinnen. Er ist der Einzige, der sich vom Alle-gemeinsam-Gruppenzwang löst - und einfach mal fies spielt. Beim Hecheln durchs Garten-Labyrinth „versteckt“ er im Vorbeilaufen Hinweise, die dem gegnerischen Team wichtige Informationen liefern sollen. „Es hat ja auch keiner gesagt, dass es verboten ist“, sagt er grinsend. Es geht ums Weiterkommen - das eigene, wohlgemerkt. „Ich glaube, es ist nicht immer gut, gleich alles zu erzählen“, verrät der Reality-Stratege später auch noch den Kameras. Wie durchtrieben!
Kabel-Eins-Moderatorin spricht über ihren Dreier: „War nicht spektakulär“
Tatsächlich hält Max wenig später auch die letztlich entscheidende Information zurück: Er darf zusammen mit Ekaterina kurz vor Erreichen der ersten, für die Anfangsfolge endgültigen Parkposition noch mal den Bus verlassen, um sich jenseits der dunklen Fenster umzusehen. Dabei identifiziert er auf einem vergilbten italienischen Werbeplakat ganz richtig den weltberühmten Schiefen Turm. Nur: Max verrät auch das nicht. Und der Bus erreicht tatsächlich - Pisa!
So richtig überraschend ist das nicht. Und „Destination X“ fügt dem Reality-Genre auch keine Neuerfindung hinzu, wenn auch einige Technik-Spielereien der Versuchsanordnung sowie die Stimmung beklemmter Enge ganz überzeugend wirken. Immerhin wissen die Teilnehmenden, worauf sie sich eingelassen haben - und was von ihnen erwartet wird. Ein paar krasse Sprüche müssen schon fallen. Und so philosophiert Ex-“Princess Charming“ Hanna: Sie glaube, dass die älteren Menschen öfter intim würden. Und schiebt als Begründung nach: „Die haben mehr Freizeit.“ Ach so!
Die hibbelige Moderatorin Madita van Hülsen erwähnt, dass sie gerne mehr Aufregung beim Liebesspiel spüren würde. „Ich hätte gern einen Fetisch“, sagt sie. Und dann erwähnt sie, dass sie schon mal einen „Dreier“ ausprobiert hat - mit zwei Männern. Wow? Geht so: „War nicht spektakulär.“
Auch nicht ganz so spektakulär: Madita ist es, die zum Schluss der Sendung den Bus verlassen muss - und direkt auf der weltberühmten Piazza dei Miracoli mit dem Schiefen Turm von Pisa landet. „Ist natürlich Mist“, meint sie dann nur noch über ihr frühes Aus in der Show. „Als Erste rauszufliegen, ist schon Grütze.“ (tsch)