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Aufregung um hilflosen „Biggest Loser“-Kandidat„Er tut mir leid und regt mich gleichzeitig auf“

Lesezeit 4 Minuten
Purja gibt bei „The Biggest Loser“ (SAT.1) noch nicht alles. Ramin Abtin: „Wenn du noch langsamer schlägst, werden wir in der Zeit zurückreisen.“  (Bild: Joyn)

Purja gibt bei „The Biggest Loser“ (SAT.1) noch nicht alles. Ramin Abtin: „Wenn du noch langsamer schlägst, werden wir in der Zeit zurückreisen.“ (Bild: Joyn)

„Im härtesten Camp der Welt bekommt man nichts geschenkt“, wird „The Biggest Loser“-Coach Ramin Abtin nicht müde, seinen übergewichtigen Schäfchen einzutrichtern. Das gilt aber auch für die Coaches, die sich mit den Kandidaten und ihren Launen auseinandersetzen müssen. Da kann man schon mal sauer werden ...

Über zehn Kilo weniger! Keine Frau verlor mehr Gewicht als Celina. (Bild: Joyn)

Über zehn Kilo weniger! Keine Frau verlor mehr Gewicht als Celina. (Bild: Joyn)

Natürlich haben Christine Theiss (44) und Ramin Abtin (52), die Coaches von „The Biggest Loser“ (SAT.1), einen Kern aus flüssigem Gold. Aber drumherum eben auch mitunter eine stahlharte Schale. Die braucht's auch, um die 14 Kandidaten bei „The Biggest Loser“ auf Trab zu bringen, auf dass der Start in ein im doppelten Sinne des Wortes leichteres Leben gelinge. Weil jeder Abspecker anders tickt, ist der Alltag der Coaches ein Slalom aus Seele Streicheln, Trösten, zärtlichem Locken, strammem Motivieren und knallhartem Fordern. Ab und zu hilft aber auch den Coaches nur noch Ironie ...

Nicole traut ihren Augen nicht. Sie erreichte prozentual die größte Abnahme aller Frauen im Camp. (Bild: Joyn)

Nicole traut ihren Augen nicht. Sie erreichte prozentual die größte Abnahme aller Frauen im Camp. (Bild: Joyn)

„Er tut mir ja leid, aber gleichzeitig regt er mich auch tierisch auf.“ Michelle traf den Nagel auf den Kopf. Schöner kann man Camp-Küken Purja nicht umschreiben. Der ist ein herzensguter Typ, aber völlig unselbstständig. Mama hielt den Ernst des Lebens von ihm konsequent weg. Staubsauger, Herd, Waschmaschine? Nie gesehen und höchstens aus der Ferne gehört. Er kann auch nicht schwimmen. Sport kennt er nur von der Gaming-Konsole und der Couch.

Maschine! Ben verabschiedete sich mal eben von über zwölf Kilo und „gewinnt“ auf der Waage knapp vor Philipp (12,2 Kilo) und Toni (10,1 Kilo). (Bild: Joyn)

Maschine! Ben verabschiedete sich mal eben von über zwölf Kilo und „gewinnt“ auf der Waage knapp vor Philipp (12,2 Kilo) und Toni (10,1 Kilo). (Bild: Joyn)

So einer hat's bei „The Biggest Loser“ natürlich nicht leicht. Zumal Purja bei allem eigenen Unvermögen doch denkt, er sei zu Höherem geboren. Wenn Purja sagt „Unser Team ist voll schlecht“, dann liegt das - natürlich - nicht an ihm. Denn er denkt tatsächlich, dass er gut ist - bis zur nächsten Trainingseinheit, in der er als erster schlappmacht. Purja ist jetzt schon einer der (Anti-)Helden der neuen Staffel, wegen ihm lässt es sich schön entgeistert die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Die erste Waage: Trotz einiger Enttäuschungen muss niemand gehen

Sara hat die geringste Abnehm-Leistung und fürchtet das Schlimmste. Aber sie hat Glück: Es muss (noch) niemand gehen. (Bild: Joyn)

Sara hat die geringste Abnehm-Leistung und fürchtet das Schlimmste. Aber sie hat Glück: Es muss (noch) niemand gehen. (Bild: Joyn)

Der „Kühlschrank der Versuchung“: Vollgepackt mit frei zugänglichen leckeren Kalorienbomben. Wer widersteht, wer wird schwach? (Bild: Joyn)

Der „Kühlschrank der Versuchung“: Vollgepackt mit frei zugänglichen leckeren Kalorienbomben. Wer widersteht, wer wird schwach? (Bild: Joyn)

Wenn alle hektisch wuseln, chillt er. „Die anderen waren schon um 7 Uhr auf - aber ich schlaf' halt bis 9 oder 10 oder 14 Uhr. Ich versteh' nicht, warum hier alles so schnell gehen muss.“ Ein Herzchen. Purja sorgt aber, Ehre, wem Ehre gebührt, für Farbe in der Staffel, die bislang recht blass bleibt. Zwei Folgen sind rum, und immer noch ist keiner des Camps verwiesen, sei es ob des Waageergebnisses oder wegen Heimweh. Die Coaches ließen großen Worten (“Jeder kann jederzeit fliegen!“, „Das wird Konsequenzen haben!“) bisher keine Taten folgen. Nicht mal nach der Waage.

Boxtraining! Alex ahnt was: „Die Coaches werden uns zerfetzen. Und sie werden Spaß dabei haben.“ Er behielt Recht. (Bild: Joyn)

Boxtraining! Alex ahnt was: „Die Coaches werden uns zerfetzen. Und sie werden Spaß dabei haben.“ Er behielt Recht. (Bild: Joyn)

Die sei zwar, so Ramin gewichtig, „die höchste Instanz von TBL“, aber diesmal entschied sie sich noch für Schonung. Obwohl Sara (minus 5,30 Kilogramm) und Michelle (3,7 Kilogramm) von der Abnehmleistung die Schwächsten waren und schon tränenüberströmt dem Heimflug entgegensahen, durften beide bleiben. Auf der Waage gab es allerdings auch tolle Ergebnisse. Bei den Männern verzeichneten gleich drei eine zweistellige Abnahme, Ben mit 12,3 Kilogramm die größte. Bei den Damen war Celina (10,1 Kilo) die einzige „Zweistellige“.

Angelina will frustriert das Camp verlassen

Den Trainingswettkampf im Treppenlaufen gewinnt Team Geld. (Bild: Joyn)

Den Trainingswettkampf im Treppenlaufen gewinnt Team Geld. (Bild: Joyn)

Die erste Campmüde: Angelina will nach Hause und aufgeben. Ramin und Camp-Gefährte Alex reden ihr es aus. Vorerst. (Bild: Joyn)

Die erste Campmüde: Angelina will nach Hause und aufgeben. Ramin und Camp-Gefährte Alex reden ihr es aus. Vorerst. (Bild: Joyn)

Durch die Wiegeergebnisse wurden die Teams definiert. Die sieben besten Abnehmer bildeten Team Geld, die sieben schlechtesten Team Blau. Vollzählig war aber keines lange. Franz (Magen-Darm-Virus), Nicole (Fieber), Toni (Kniebeschwerden) - alle fielen für Sport und Challenge aus. Dass Angelina an Bord blieb, lag an Ramin (“Aufgeben ist einfach, durchhalten ist Stärke“) und Campkamerad Alex (“Wenn du gehst, wirst du es zu Hause bereuen“), die auf die Abwanderungsmüde einredeten.

Am Strand geht's im hüfttiefen Wasser durch einen Parcours. Schwerer als gedacht. Vor allem für Übergewichtige. (Bild: Joyn)

Am Strand geht's im hüfttiefen Wasser durch einen Parcours. Schwerer als gedacht. Vor allem für Übergewichtige. (Bild: Joyn)

So kam sie in den Genuss, zwei Wettkampfniederlagen einzustecken. Erst war ihr Team Blau beim Treppensteigen-Wettkampf chancenlos. Dann siegte Team Gelb auch bei der Wasser-Challenge. Nur gut, dass es nicht um Waage-Boni ging.

Die Kräfte lassen schnell nach. Michelle muss Teamgefährte Purja „reanimieren“. (Bild: Joyn)

Die Kräfte lassen schnell nach. Michelle muss Teamgefährte Purja „reanimieren“. (Bild: Joyn)

Im Wasser war's eine rechte Plackerei. Der Parcours - im hüfttiefen Wasser unter einer Planke durch und über zwei drüber - sah leicht aus, erwies sich allerdings als schwer - zumal für Schwergewichtige. Da steckten viele fest und kamen ohne Hilfe nicht über die Balken. Purja auch nicht, weil der zu allem Überfluss auch wasserscheu ist und den Sturz vom Balken ins (15 Zentimeter entfernte) Wasser fürchtete. „Der hätte das locker geschafft, wenn er einen Funken an sich glauben würde“, meinte Christine Theiss suboptimal überzeugt.

Der „Kühlschrank der Versuchung“ schmeckt nach Stress

Die Leiden des jungen J.: Jonas gibt alles, hilft all seinen Kameraden - aber es nützt nichts. Team Blau verliert die Challenge. (Bild: Joyn)

Die Leiden des jungen J.: Jonas gibt alles, hilft all seinen Kameraden - aber es nützt nichts. Team Blau verliert die Challenge. (Bild: Joyn)

Der Triumph von Team Gelb ist der vorerst letzte Teamauftritt, denn nächste Woche herrscht Paarmodus. (Bild: Joyn)

Der Triumph von Team Gelb ist der vorerst letzte Teamauftritt, denn nächste Woche herrscht Paarmodus. (Bild: Joyn)

Zum „blauen Helden“ wurde Jonas, der nicht nur vier Einzelläufe bestritt, sondern auch noch fast alle seine Teamkolleginnen und -kollegen über die Stangen wuchtete. „Ohne Jonas würde Team Blau heute noch da im Wasser stehen“, meinte Theiss. Die Niederlage konnte Einzelmaschine Jonas aber auch nicht abwenden.

Nächste Woche ist Paarmodus angesagt. Die gelben Sieger stellten die Duos zusammen: Nicole & Alex, Jessica & Philipp, Michelle & Ben, Angelina & Jonas, Roswitha & Purja, Franz & Sara sowie Celina & Toni.

Der größte Gegner aber dürfte für alle der „Kühlschrank der Versuchung“ werden. Der steht in der Camp-Lounge und ist eine prallgefüllte Kalorienbombe mit allen möglichen Leckerlis vom Schokoriegel bis zum Würstchen. Wer kann widerstehen, wer wird schwach. Die Coaches machten klar: „Wenn einer was nehmen will, so soll er es offen sagen. Wenn jemand etwas nimmt und es feige verschweigt, dann wird das Konsequenzen für alle haben.“

Das schmeckt nach Ärger. (tsch)