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„Bares für Rares“Verkäuferin gesteht Fauxpas - da geht ein Raunen durch den Händlerraum

Lesezeit 4 Minuten
Im Händlerraum musste die Verkäuferin allerdings zugeben, dass ihr der Schlüssel zum Automaten abgebrochen war. (Bild: ZDF)

Im Händlerraum musste die Verkäuferin allerdings zugeben, dass ihr der Schlüssel zum Automaten abgebrochen war. (Bild: ZDF)

Der „Bares für Rares“-Händler war mehr als begeistert von einem Kaugummi-Automaten. Der sah nicht nur stylish aussah, sondern sollte auch schlank machen ...

Marianne aus Warburg hatte bei „Bares für Rares“ einen rostigen Kaugummi-Automaten im Gepäck. (Bild: ZDF)

Marianne aus Warburg hatte bei „Bares für Rares“ einen rostigen Kaugummi-Automaten im Gepäck. (Bild: ZDF)

Marianne aus Warburg wollte in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ mit Horst Lichter einen rostigen Kaugummi-Automaten loswerden, der lange genug in der Wohnung gehangen hatte. Dass er noch so viel wert und heiß begehrt war, ahnte sie nicht. Doch ein Händler wollte den Kasten unbedingt haben, denn „der macht sogar schlank“.

„Da wird sich ein ganz bestimmter Händler freuen“, dachte Lichter, als er den Automaten näher betrachtete, verriet aber keinen Namen. Das alte Ding hatte die Verkäuferin einst von ihrem Sohn geschenkt bekommen, denn „der liebt Altes genauso wie ich“, fügte sie als Erklärung hinzu. Seither hatte der Kaugummi-Kasten im Flur ihrer Wohnung gehangen. „Immer wenn jemand zu Besuch kam, hat er fünf Cent in den Automaten und sich einen Kaugummi gezogen“, erinnerte sich die Verkäuferin und Lichter staunte: „Ach, er funktioniert noch?“ Detlev Kümmel erklärte dann, dass der Münzeinwurf von ursprünglich einem Zehn-Pfennig-Stück auf ein Fünf-Cent-Stück umgerüstet worden war.

„Falls sie nicht in Schwung kommen“: Horst Lichter hat Verhandlungstipp parat

Das Beste: Der Kaugummi-Automat funktionierte tadellos. (Bild: ZDF)

Das Beste: Der Kaugummi-Automat funktionierte tadellos. (Bild: ZDF)

Auch wenn die Flagge auf dem Kaugummi-Kasten mit Streifen und Sternen an Amerika denken lässt, so kommt der Automat für „Florida-Kaugummi“ mit Pfefferminzgeschmack doch aus Deutschland. Und zwar stammt er laut Aufschrift von der Firma R. Seipel & Co. unter dem Namen Glerius (Stuttgart) aus den 1960er-Jahren. „Zehn Pfennig wäre damals recht teuer für einen Streifen Kaugummi gewesen“, fand Kümmel. Doch damals waren wohl Päckchen mit drei Streifen üblich. Der Zustand des Objekts aus lackiertem Stahlblech war im Großen und Ganzen recht gut, führte der Experte seine Begutachtung fort. Außer ein paar Rostflecken konnte er keine Schäden entdecken.

An Interessenten am Kaugummi-Automaten mangelte es nicht. (Bild: ZDF)

An Interessenten am Kaugummi-Automaten mangelte es nicht. (Bild: ZDF)

Marianne wünschte sich noch 400 Euro für ihren Kasten. Doch der Experte müsste den Preis toppen, denn „allein diese Automaten sind schon sehr gefragt, doch mit diesem amerikanischen Motiv sind sie nochmal mehr gefragt“, meinte Kümmel und erhöhte die Schätzung auf 500 bis 600 Euro. „Wow, wow, wow“, staunte die Verkäuferin über die hohe Expertise und auch Lichter riss die Augen auf: „Das wäre sehr schön. Und ich würde es dir von Herzen gönnen, Marianne.“ Sein Tipp: „Falls die dahinten nicht so in Schwung kommen, sagst du, da sind auch Kaugummis drin.“

„Ist gestern passiert“: Verkäuferin bei „Bares für Rares“ gibt Fauxpas zu

Nach dem finalen Gebot von Benjamin Leo Leo über 360 Euro willigte die Verkäuferin ein, den Kaugummi-Automaten zu verkaufen. (Bild: ZDF)

Nach dem finalen Gebot von Benjamin Leo Leo über 360 Euro willigte die Verkäuferin ein, den Kaugummi-Automaten zu verkaufen. (Bild: ZDF)

Im Händlerraum scharten sich gleich interessierte Händler um den Metallkasten, um die Funktion zu testen. Dabei entdeckte Roman Runkel, dass der Schlüssel leider abgebrochen war und ein Teil davon sogar noch im Schloss steckte. Als er die Verkäuferin danach fragte, musste sie etwas gestehen ... Marianne warf die Hände zu Kopf und klagte wegen des abgebrochenen Schlüssels: „Ja, das ist gestern passiert.“ Es raunte mitfühlend durch den Händlerraum und Runkel bestätigte: „Ja, das sieht man, dass der Bruch frisch ist.“ Der Automat war dennoch funktionstüchtig, betonte die Verkäuferin.

„Süß“, fand Elisabeth Nüdling, dass der Automat einzelne Kaugummi-Streifen ausspuckt: „Das ist ein Gag.“ Doch das erste Gebot kam dennoch von Runkel: 100 Euro. Die wurden aber schnell von Fabian Kahl überboten und dann gesellte sich auch noch Benjamin Leo Leo in den Bieter-Reigen, „denn der macht gute Laune“. „Der sieht super aus“, fand auch Kahl und bot 280 Euro und genauso fand Benjamin Leo Leo das Teil „toll“. Sein Gebot: 360 Euro, als die Verkäuferin noch ein Kaufargument nannte: „Kaugummi-Kauen macht schlank.“ Benjamin Leo Leo war begeistert, als er dafür den Zuschlag bekam: „Das ist das letzte Mal, dass sie mich so korpulent sehen“, lachte er.

Gemälde sorgt für Urlaubsgefühle - und übertrifft Schätzpreis deutlich

Als weiteres Objekt der Sendung sorgte ein Gemälde von Alois Arnegger aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für Urlaubsgefühle. Bianca Berding kannte den Küstenort: Bordighera in Italien. Der Wunschpreis lag bei 1.500 bis 2.000 Euro, geschätzt wurden 2.500 bis 2.800 Euro und Julian Schmitz-Avila zahlte sogar 3.700 Euro. Eine Demi-Parure für Kleinkinder aus Gold mit Glassteinen datierte Heide Rezepa-Zabel auf den Zeitraum zwischen 1870 und 1900. Für den symbolischen Erinnerungsschmuck mit Schwalbe und Brief wünschte sich die Verkäuferin 300 bis 400 Euro. Taxiert wurde das Konvulut auf 400 bis 500 Euro. Fabian Kahl zahlte 400 Euro.

Ein Keramikkrug der Künstlerin Elfriede Balzar-Kopp stammte laut Bianca Berding aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Wunschpreis lag bei 30 bis 50 Euro, was die Expertin bestätigte. Benjamin Leo Leo zahlte 60 Euro. Die bekannten Rupfentiere aus Sackleinen und Leder von Designerin und Spielzeug-Produzentin Renate Müller datierte Detlev Kümmel in die 1980er-Jahre. Für die pädagogischen Tiere „Flossy“ und „Robby“ wünschte sich der Verkäufer 500 Euro, Kümmel schätzte 1.400 bis 1.600 Euro und Benjamin Leo Leo zahlte 950 Euro. (tsch)