AboAbonnieren

Beetlejuice, Beetlejuice, Beetlejuice! - Das sind die Kino-Highlights der Woche

Lesezeit 6 Minuten
Nach 36 Jahren zurück auf der Leinwand: Mit „Beetlejuice Beetlejuice“ feiert Tim Burtons legendärer Poltergeist sein Kino-Comeback. In der Titelrolle, wie schon im ersten Film: Michael Keaton. (Bild: 2024 Warner Bros. Entertainment)

Nach 36 Jahren zurück auf der Leinwand: Mit „Beetlejuice Beetlejuice“ feiert Tim Burtons legendärer Poltergeist sein Kino-Comeback. In der Titelrolle, wie schon im ersten Film: Michael Keaton. (Bild: 2024 Warner Bros. Entertainment)

„Das Flüstern der Felder“, „The Crow“ und „Beetlejuice Beetlejuice“, das mit Spannung erwartete Leinwand-Comeback von Tim Burtons legendärem Poltergeist: Das sind die Kino-Neustarts am 12. September.

Dreimal muss man seinen Namen ausrufen, um diesen ganz besonderen Dämon zu entfesseln. Im Titel der späten Kino-Fortsetzung eines Klassikers steckt er immerhin schon zweimal: „Beetlejuice Beetlejuice“. Wer wagt es, den entscheidenden letzten Schritt zu gehen? Ganze 36 Jahre ist es inzwischen her, dass Tim Burton seinen kultigen Poltergeist erstmals auf das Publikum losließ, jetzt ist er wieder da. Eine Woche nach dem erfolgreichen US-Start kehrt Beetlejuice auch hierzulande auf die Leinwand zurück.

Neue Gesichter und alte Bekannte: Neben Winona Ryder (rechts), die schon im ersten Film dabei war, ergatterte auch „Wednesday“-Star Jenna Ortega eine Rolle in „Beetlejuice Beetlejuice“. (Bild: 2024 Warner Bros. Entertainment)

Neue Gesichter und alte Bekannte: Neben Winona Ryder (rechts), die schon im ersten Film dabei war, ergatterte auch „Wednesday“-Star Jenna Ortega eine Rolle in „Beetlejuice Beetlejuice“. (Bild: 2024 Warner Bros. Entertainment)

Außerdem neu im Kino: Mit dem Trickfilm „Das Flüstern der Felder“ präsentieren die Macher von „Loving Vincent“ ein neues visuelles Wunderwerk, und in „The Crow“ wird ein düsterer Film-Mythos der 90er-Jahre neu interpretiert.

Beetlejuice Beetlejuice

Mit echten Schauspielerinnen und Schauspielern gedreht, dann in mühsamer Handarbeit nachgemalt: Mit „Das Flüstern der Felder“ präsentieren die Macher von „Loving Vincent“ ein neues visuelles Wunderwerk. (Bild: Plaion Pictures/Kateryna Ocheredko)

Mit echten Schauspielerinnen und Schauspielern gedreht, dann in mühsamer Handarbeit nachgemalt: Mit „Das Flüstern der Felder“ präsentieren die Macher von „Loving Vincent“ ein neues visuelles Wunderwerk. (Bild: Plaion Pictures/Kateryna Ocheredko)

„Beetlejuice“ von 1988 gehörte zu den ersten großen Kinoprojekten von Tim Burton und gilt bis heute als einer der besten Filme des Grusel- und Fantasy-Spezialisten. Und doch dauerte es erstaunlich lange, einen zweiten Film auf die Beine zu stellen. 2011 unternahm das Studio Warner Bros. einen ersten ernsthaften Versuch, Beetlejuice aus dem Film-Jenseits zurückzuholen, zunächst jedoch ohne Erfolg. Nach mehreren gescheiterten Anläufen hat es nun also doch noch geklappt.

Egal, wie oft man „Beetlejuice“ ruft, entscheidend für das Projekt sind natürlich auch zwei andere Namen: Tim Burton führt wieder Regie (das Drehbuch schrieben seine „Wednesday“-Partner Alfred Gough und Miles Millar), und Michael Keaton schlüpft erneut in die Titelrolle. Aus dem Original-Cast sind außerdem Winona Ryder und Catherine O'Hara wieder mit dabei. Darüber hinaus wurden unter anderem Jenna Ortega, Justin Theroux, Monica Bellucci und Willem Dafoe für „Beetlejuice Beetlejuice“ engagiert.

Also dann: Beetlejuice, Beetlejuice, Beetlejuice! Und jetzt? Viel Rauch und Funkenflug, aber was dann passiert, kann niemand vorhersagen. Beetlejuice, der halb verweste, vulgäre Wanderer zwischen den Welten der Lebenden und der Toten, interessiert sich nicht für Gut und Böse. Er liebt einfach das Chaos, und einen Handel mit diesem Unruhestifter einzugehen, ist beinahe so gefährlich wie ein Pakt mit dem Teufel selbst. Aber es muss doch sein. Astrid (Jenna Ortega), die Tochter von Lydia Deetz (Winona Ryder) und Enkelin von Delia (Catherine O'Hara), öffnet auf dem Dachboden versehentlich ein Tor zur Unterwelt - mit fatalen Folgen ...

Über hundert Künstlerinnen und Künstler arbeiteten insgesamt 200.000 Stunden lang an „Das Flüstern der Felder“. (Bild: Plaion Pictures/Malgorzata Kuznik)

Über hundert Künstlerinnen und Künstler arbeiteten insgesamt 200.000 Stunden lang an „Das Flüstern der Felder“. (Bild: Plaion Pictures/Malgorzata Kuznik)

Tim Burton legte bei seinem Sequel großen Wert darauf, möglichst wenig Computertechnik zu nutzen, um stattdessen mit viel Handarbeit eine fantasievolle Gruselwelt zu erschaffen, wie man sie auch noch aus dem ersten „Beetlejuice“-Film kennt. Und das Ergebnis ist schon jetzt ein voller Erfolg: In den USA und weiteren Ländern lag das Einspielergebnis von „Beetlejuice Beetlejuice“ nach dem ersten Wochenende bereits bei über 145 Millionen Dollar (bei Produktionskosten von etwa 100 Millionen). Damit ist der Originalfilm aus den 80-ern, der insgesamt 75 Millionen einspielte, schon jetzt deutlich übertroffen.

Das Flüstern der Felder

Seelenverwandte Außenseiter: Shelly (FKA Twigs) und Eric Draven (Bill Skarsgård) sind wie füreinander bestimmt. Aber dann werden die beiden brutal ermordet. (Bild: 2024 Lionsgate)

Seelenverwandte Außenseiter: Shelly (FKA Twigs) und Eric Draven (Bill Skarsgård) sind wie füreinander bestimmt. Aber dann werden die beiden brutal ermordet. (Bild: 2024 Lionsgate)

Das Publikum war eineinhalb Stunden lang wie verzaubert, manche Kritiker schwärmten sogar von einem filmischen „Wunder“: Mit „Loving Vincent“, einem atemberaubenden Mix aus Animation und Malerei, gelang Dorota Kobiela und Hugh Welchman 2017 ein ganz großer Wurf, für den sie unter anderem mit Nominierungen bei den Golden Globes und der Oscarverleihung belohnt wurden. Ein ganzer Film, dargestellt mit Gemälden im Stile Vincent van Goghs - spektakulär! Jetzt präsentieren Kobiela und Welchman ein neues Kino-Projekt, und auch diesmal erwartet das Publikum wieder ein echter Bilderrausch.

„Loving Vincent“ zeichnete damals die letzten Tage im Leben von van Gogh nach, diesmal stützen sich Kobiela und Welchman (Regie und Drehbuch) auf den Romanklassiker „Die Bauern“, für den Wladislaw Reymont 1924 mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Aufgeteilt in vier Kapitel (Frühling, Sommer, Herbst, Winter), erzählt die filmische Adaption „Das Flüstern der Felder“ von der jungen Jagna, die im ländlichen Polen des 19. Jahrhunderts für die Liebe kämpft - und gegen das Patriarchat. Sie hat dem rebellischen Antek ihr Herz geschenkt, soll aber stattdessen Anteks Vater heiraten, den mächtigsten Bauern im Dorf.

Zurück von den Toten: Eric alias The Crow (Bill Skarsgård) will sich an denen rächen, die ihn und seine Shelly ermordet haben. (Bild: 2024 Lionsgate)

Zurück von den Toten: Eric alias The Crow (Bill Skarsgård) will sich an denen rächen, die ihn und seine Shelly ermordet haben. (Bild: 2024 Lionsgate)

„Das Flüstern der Felder“ speist sich inhaltlich vor allem aus den Konflikten der Protagonistin sowie einer allgemeinen Betrachtung des bäuerlichen Lebens mit all seinen Problemen - aber sich auf die Handlung zu konzentrieren, wird vielen Kinobesucherinnen und -besuchern wie schon bei „Loving Vincent“ nicht leicht fallen. Zunächst mit echten Schauspielern gedreht (in der Hauptrolle: Kamila Urzedowska), ließen die Macher hinterher alle Bilder in mühsamer Handarbeit nachmalen. Über hundert Künstlerinnen und Künstler arbeiteten insgesamt 200.000 Stunden lang an dem Film, der sich visuell an polnischer Malerei des 19. Jahrhunderts orientiert und von Polen zuletzt auch als Beitrag für den Auslands-Oscar eingereicht wurde.

The Crow

„The Crow - Die Krähe“ (1994), das ist ein besonderes Stück 90er-Kino. Nicht nur, aber vor allem auch aufgrund der Entstehungsgeschichte, die bis heute schaudern lässt: Der damalige Hauptdarsteller Brandon Lee, Sohn von Martial-Arts-Legende Bruce Lee, wurde beim Dreh versehentlich erschossen - ein tragischer Unfall, der gleichzeitig stark zur Wahrnehmung von „The Crow“ als finsterer Kino-Mythos beitrug. 30 Jahre später flattert nun eine neue Krähe durchs Kino, diesmal verkörpert von Bill Skarsgård (“Es“).

Die erste Verfilmung von „The Crow“ (Regie: Alex Proyas) passte mit ihrem Gothic-Look wunderbar zur Kino-Ästhetik der 90-er, wurde seinerzeit von vielen Kritikern gefeiert und war auch an den Kinokassen ein großer Erfolg. Die Messlatte für die Neuverfilmung von Regisseur Rupert Sanders (Drehbuch: Zach Baylin, Will Schneider) liegt also durchaus recht hoch. Etwa 50 Millionen Dollar wurden in die 2024er-Version von „The Crow“ investiert, nachdem davor mehrere Realisierungsversuche krachend gescheitert waren (inklusive Insolvenz für eine Produktionsfirma).

Die Geschichte, wie Rupert Sanders sie jetzt auf die Leinwand bringt, basiert wie schon 1994 auf einer Graphic-Novel-Vorlage von James O'Barr. Im Fokus steht zunächst die Romanze von Eric Draven (Skarsgård) und Shelly Webster (FKA Twigs). Die zwei Seelenverwandten lieben sehr aneinander, wie „glanzvoll und zugleich kaputt“ sie beide sind. Dann werden Eric und Shelly brutal ermordet. Aber da endet die Erzählung nicht.

Eric wird nach seinem Tod von einer Krähe wieder zum Leben erweckt und streift fortan als The Crow durch die Nacht. Ein düsterer Antiheld mit übernatürlichen Kräften und einer Mission. „Wenn jemand stirbt, trägt eine Krähe dessen Seele in das Land der Toten. Aber manchmal geschieht etwas so Grausames, dass die Seele keinen Frieden findet, bis man die Dinge wieder ins Lot bringt“, erklärt Eric. Und die Dinge wieder „ins Lot bringen“ heißt für ihn vor allem: Rache nehmen an denen, die ihn und seine Shelly ermordet haben! (tsch)