„Der König der Könige“, „Der Pinguin meines Lebens“ und „The Accountant 2“, der erneute Auftritt von Ben Affleck als inselbegabter Action-Buchhalter: Das sind die Kino-Neustarts am 24. April.
Ben Afflecks Comeback als Action-BuchhalterDas sind die Kino-Highlights der Woche

In „The Accountant 2“ schlüpft Ben Affleck (rechts, mit Jon Bernthal) erneut in die Rolle des inselbegabten Action-Buchhalters Christian Wolff. (Bild: 2025 Warner Bros. Entertainment/Amazon MGM Studios)
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Spannende Kino-Unterhaltung und Buchhaltung, eigentlich passt das ja nicht zusammen. Wenn die Zahlenprofis mit Anzug und Krawatte mal in irgendwelchen Thrillern auftauchen, dann höchstens als Randfiguren, die recht bald entführt oder gleich ermordet werden. Aber nicht dieser Buchhalter. Neun Jahre ist es inzwischen her, dass Ben Affleck in „The Accountant“ (2016) erstmals als Christian Wolff auf der Leinwand zu sehen war. Jetzt wird die Geschichte dieses sehr speziellen Typen in einem neuen Film weitererzählt.

Zwei sehr unterschiedliche Typen: Im Zusammenspiel zwischen Christian (Ben Affleck, links) und seinem Bruder Brax (Jon Bernthal) wird „The Accountant 2“ auch zu einer Art Buddy-Movie. (Bild: 2025 Warner Bros. Entertainment/Amazon MGM Studios)
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Was das Publikum in dieser Woche außerdem erwartet: Das Animations-Abenteuer „Der König der Könige“ spürt basierend auf einem Roman von Charles Dickens dem Leben von Jesus Christus nach, und in der Tragikomödie „Der Pinguin meines Lebens“ stellt ein Vogel den Schulalltag in einem argentinischen Internat auf den Kopf.
The Accountant 2

Zahlreiche Promis wirkten bei der Entstehung von „Der König der Könige“ mit. Die Rolle von Jesus Christus übernahm (für die englische Originalversion) Oscar Isaac. (Bild: Kinostar)
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Die Kritiker waren 2016 nicht sonderlich begeistert von „The Accountant“, beim Publikum kam Ben Affleck als Christian Wolff aber gut an. Schon 2017 schmiedete das Filmstudio Warner Bros. erste Pläne für eine Fortsetzung. Zwischenzeitlich spielte man mit der Idee einer ganzen TV-Serie, jetzt ist es also doch ein zweiter Kinofilm (auf den womöglich auch noch ein dritter folgen könnte).
Vor und hinter der Kamera hat sich wenig geändert: Wie schon bei „The Accountant“ bleiben Gavin O'Connor (Regie) und Bill Dubuque (Drehbuch) die wichtigsten Kreativen im Hintergrund. Neben Ben Affleck als Hauptdarsteller sind unter anderem auch Jon Bernthal, Cynthia Addai-Robinson und J. K. Simmons wieder in ihren alten Rollen zu sehen. Letzterer muss im neuen Film allerdings ziemlich früh dran glauben.

„Der König der Könige“ erzählt basierend auf einer Geschichte von Charles Dickens das Leben von Jesus Christus nach. (Bild: Kinostar)
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Die Geschichte beginnt mit der Ermordung des ehemaligen hochrangigen Finanzbehördlers Ray King (Simmons). Aber wer war's? Um das herauszufinden, sucht seine frühere Angestellte Marybeth Medina (Addai-Robinson) nach vielen Jahren wieder Christian Wolff (Affleck) auf. Der Steuerberater mit autistischen Zügen, der im ersten Film noch Bilanzen für kriminelle Organisationen „bereinigte“, zieht seinen entfremdeten Bruder Brax (Bernthal) hinzu. Bald schon sind die drei ein paar richtig fiesen Gangstern auf der Spur, die Schnüffler nicht leiden können - und Buchhalter, die mit Schusswaffen umgehen können, schon gar nicht.
„The Accountant 2“, das ist wie schon beim Vorgängerfilm viel Action und Thriller. Aber daneben steckt auch noch eine ordentliche Portion Buddy-Movie im Zusammenspiel des Inselbegabten Christian und seines großmäuligen Haudrauf-Bruders Brax. Zwischendurch muss Christian Wolff, dieser nach wie vor recht untypische Actionkino-Held, sogar mal tanzen: In Vorbereitung auf die Dreharbeiten zu „The Accountant 2“ trainierte Ben Affleck angeblich monatelang Line Dance.
Der König der Könige

Das Schicksal führte sie zusammen, bald schon sind sie ein unzertrennliches Team: Tom Michell (Steve Coogan) und der Magellanpinguin Juan Salvador. (Bild: Tobis Film GmbH/Lucia Faraig)
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„Wer war Jesus und was hat der gemacht?“ - Solche Fragen mussten Eltern zuletzt rund um Ostern bestimmt wieder besonders oft beantworten. Und vielleicht haben manche, die zwischen Leben, Tod und der Wiederauferstehung von Jesus Christus etwas strauchelten, dann auch gedacht: So eine kleine Auffrischung in christlicher Theologie wäre schon mal ganz gut. Genau die kommt jetzt, wenn auch etwas zu spät für Ostern, in Form des Films „Der König der Könige“.

Schuldirektor Timothy Buckle (Jonathan Price, links) hat Tom Michell (Steve Coogan) nach Argentinien eingeladen, um an seinem Internat Englisch zu unterrichten. (Bild: Tobis Film GmbH/Lucia Faraig)
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Das Fundament der Geschichte(n), die Regisseur und Autor Seong-ho Jang in seinem Animationsfilm „Der König der Könige“ erzählt, ist natürlich das Neue Testament. Daneben ist es aber vor allem auch die Aufarbeitung der Bibel durch Charles Dickens. Der britische Autor ging in erster Linie mit Werken wie „David Copperfield“, „Oliver Twist“ und „A Christmas Carol“ in die Literaturgeschichte ein. Weit weniger bekannt ist hingegen sein Buch „Das Leben unseres Herrn“, das er zwischen 1846 und 1849 für seine Kinder schrieb. Erst 64 Jahre nach Dickens' Tod veröffentlicht, diente der Roman jetzt auch als Vorlage für eine prominent besetzte amerikanisch-südkoreanische Kinoproduktion.
Die Rahmenhandlung beginnt mit einer vorweihnachtlichen Theateraufführung, die ins Wasser fällt, woraufhin Charles Dickens (im Original gesprochen von Kenneth Branagh) seinem Sohn die Geschichte des „Königs der Könige“ erzählt. So begeben sich Papa Charles, Junior (und Katze Willa) auf eine fantasievolle, abenteuerliche Reise zurück ins alte Israel, um gemeinsam den wichtigsten Stationen im Leben von Jesus nachzuspüren. Neben Kenneth Branagh waren zahlreiche namhafte Synchronsprecherinnen und Synchronsprecher an der Produktion beteiligt. Pierce Brosnan etwa lieh Pontius Pilatus seine Stimme, Mark Hamill (“Star Wars“) übernahm die Rolle des bösen Königs Herodes und Oscar Isaac die von Jesus Christus.
Der Pinguin meines Lebens
„Ein Pinguin hat mein Leben verändert“: Es kommt wohl nicht besonders häufig vor, dass Menschen das ernsthaft von sich erzählen können. Aber im Falle des britischen Lehrers Tom Michell war es wirklich so. Nachdem Michell in den 70er-Jahren in Südamerika durch eine schicksalhafte Fügung in den Besitz eines Magellanpinguins kam, änderte sich alles für den Pädagogen. Und nebenbei auch für viele andere Menschen. Basierend auf Michells 2015 veröffentlichten Memoiren bringt „Der Pinguin meines Lebens“ diese aberwitzige Geschichte jetzt auch auf die große Leinwand.
Argentinien im Jahr 1976: Auf Einladung von Schuldirektor Timothy Buckle (Jonathan Price) reist Tom Michell (Steve Coogan) aus Großbritannien an, um in einem Jungeninternat Englisch zu unterrichten. Kein Alkohol, keine laute Musik, keine Haustiere, heißt es in der Hausordnung. Vor allem das mit den Haustieren wird dann zum Problem. Vor dem Hintergrund des Militärputsches in Argentinien verabschiedet Michell sich zwischenzeitlich nach Uruguay. Und findet dort: Juan Salvador. So nennt er den Pinguin, den er verwaist und ölverschmiert an einem Strand aufgelesen hat und den er schließlich auch mit zurück nach Argentinien nimmt.
Pubertierende Jungs unterrichten, die so gar keine Lust auf Schule haben - das ist eine der größten Herausforderungen, die sich Lehrerinnen und Lehrer überhaupt vorstellen können. Aber mit einem Pinguin im Klassenzimmer klappt es ganz gut, wie Michell bald feststellt. Die Knaben lieben Juan Salvador, der nach und nach auch aus dem zynischen Mr. Michell einen besseren Menschen macht. Aber bevor dieser Pinguin Großes bewirken kann, sorgt er erst einmal für großes Chaos. So nimmt eine charmant erzählte Tragikomödie ihren Lauf (Regie: Peter Cattaneo, Drehbuch: Jeff Pope), an der nicht nur Tierfreunde ihren Spaß haben werden. Einen besseren Zeitpunkt für die Veröffentlichung dieses Films hätte es übrigens kaum geben können: Am 25. April ist Weltpinguintag. (tsch)