In Woche zehn flossen im Camp der Kilo-Kämpfer auf Naxos die Tränen so reich wie sonst nur der Schweiß. Nicht nur wegen der motivierenden „Mutmacher“-Botschaften aus der Heimat, sondern auch, weil diesmal gleich zwei „The Biggest Loser“-Kandidaten das Camp verlassen mussten. Dabei bewahrheiteten sich wieder einmal zwei Abspeck-Floskeln: Die letzte Woche zählt nicht mehr. Und: Es kommt immer anders, als man denkt.

Zehn Wochen! Zweieinhalb Monate ohne Familie und Freunde. Das zerrt an den Nerven der Top Ten der „Klasse von 2025“. Dazu kommt der Druck. „Ihr müsst liefern. Jeden Tag, jede Woche“, bläute Coach Ramin Abtin den Schützlingen ein. „Wenn du einmal verk..ckst, bist du auf dem Heimweg“, brachte es Jonas auf den Punkt. Und diesmal erfolgte der Abschied sogar im Doppelpack.

„Ich könnt' dich fressen“: Christine Theiss provoziert Heißsporn-Kandidaten

Wen sieht die Corona als am wenigsten gefährdet, wenn es um die Qualifikation für die nächste Woche geht? Und wer wird es nach Meinung aller am schwierigsten haben, sich durchzusetzen? Beim Ranking landeten Michelle und Nicole auf den Plätzen der vermeintlich größten „Wackelkandiaten“ und Toni (bisher minus 33,8 Kilogramm) und Ben (minus 37,8 Kilo) wurden als bisherige Abnehm-Maschinen als sichere Bank für Woche elf angesehen. Das musste nichts heißen. Michelle: „Es ist ganz gut, wenn man unterschätzt wird.“

Mit Elan ging's in die Trainingswoche - und mit noch mehr Druck als sonst. Die Coaches legten eine Schippe drauf. Da kamen einige an ihre Grenzen. Jonas, der Ehrgeizige, ließ sich von Christine Theiss völlig aus dem Takt bringen und war eigentlich nur noch am motzen. Christine: „Er denkt ja, er könne mit Druck gut umgehen. Das glaube ich nicht. Er nimmt Kritik zu persönlich.“ Sie kitztelte ihn mit ein paar Provokationen - und er rastete aus. Die Ex-Kickboxerin: „Wenn du mein Gegner wärst - das wäre so einfach. Ich würd' dir zwei, drei Faxen machen und du würdest dein Hirn ausschalten, danach könnt' ich dich fressen, du Heißsporn.“

Team Gelb buddelt und puzzelt sich in den Whirlpool

Es wurde wieder in Teams gekämpft, und zwar als Erstes im riesigen Sandkasten: Am Beach war für Team Blau (Angelina, Nicole. Roswitha, Ben, Purja) und Blau (Michelle, Sara, Franz, Jonas, Toni) erst Wettbuddeln angesagt. Es mussten drei Kisten mit Puzzleteilen geborgen werden, die dann zu Bildern von Christine und Ramin zusammengebaut werden mussten.

Was war es für ein Gestöhne, Gebrüll und Gefluche! „Die Gesamtsituation im Sandkasten war besch..ssen“, fasste Jonas zusammen. „Der Sand rutschte, jeder brüllte was rein - Katastrophe.“ Michelle stellte ein „geringe Frustrationstoleranz“ fest. Weil sie ihr Buddelteam anfeuerte, reagierte Franz unwirsch: „F..ck dich!“ Michelle cool: „Vielleicht später, jetzt buddel erst mal weiter.“ Franz: „Ganz klar: Nie mehr Urlaub am Strand!“

Die Gelben hatten das bessere Ende für sich. Lohn: ab in den Whirlpool. Der allerdings genauso kalt war, wie die Drinks, die spendiert wurden. Toni: „Das war eher Kneipp-Kur als Whirlpool. Ich habe noch nie in einem Jacuzzi gefroren.“

„Drecksleistung“: Team Gelb verliert die Lava-Challenge

Dann durfte geweint werden. Die Kandidaten erhielten „Mutmacher“-Botschaften von daheim und die liebevollen Worte taten ihre Wirkung. „Die Botschaften bestärken einen durchzuhalten“, schniefte Roswitha. „Ich wär so gern bei ihnen, aber die Worte geben mir Kraft“, schluchzte Nicole über den Brief ihres Mannes und ihres kleinen Sohnes. Sogar Franz ließ mal seinen weichen Kern durch die harte Schale und heulte am Arm vom tröstenden Trainer Ramin. „Ich freu mich, dass doch jemand zu mir steht.“

Zusammen stehen, zusammen halten - darum gings dann auch in der Challenge „Der Boden ist Lava“. Die Quintette mussten, auf Baumstümpfen balancierend, das Matchfield überqueren. Da kam es auf Fokus und Teamwork an. Team Gelb legte zwar besser los, machte dann aber Fehler. Jonas, Franz, Michelle und Sara verloren den Halt und das Team musste viermal zurück und neu ansetzen. „Drecksleistung“, kommentierte Toni, der als Einziger standfest geblieben war, denn Team Blau zog vorbei und davon. Cool, konzentriert und vor allem als Einheit siegten sie und sicherten sich zwei Kilo Bonus für die Waage.

Das war für den gelben Toni noch ein Grund mehr, sich Sorgen zu machen und sich und sein Team zu kritisieren. Sara dachte sich ihren Teil: „Er steigert sich zu sehr rein. Und vor allem: Pass auf, vielleicht erwischt's ja auch dich.“

Die „Abnehm-Maschine“ Ben stottert: schechtestes Ergebnis

Die Kandidaten bemerkten inzwischen deutliche Fortschritte. „Das Beste: Meine Leggins ist viel zu groß für mich“, meinte Michelle. Jonas: „Es macht wieder Spaß, in den Spiegel zu schauen und zu sehen, dass sich was tut.“ Das heißt aber nicht, dass alle mit freudigem Anlauf auf die Waage hüpfen. Im Gegenteil: Hier wurde die Anspannung besonders deutlich. „Auf der Waage ist mir eigentlich immer schlecht“, stöhnte Angelina.

Die Waage wurde zum Triumph der Camp-Frauen. Mit Purja (minus 2,32 Prozent) schaffte es nur ein einziger Mann, besser als ein paar Mädels zu sein. Ansonsten dominierten die Girls die Plattform. Nicole ist eh schon die Leichteste, nahm aber trotzdem am meisten ab. „Hast du dir ein Bein abnehmen lassen?“, kommentierte Christine die 3,2 Kilo Gewichtsverlust. Angelina verlor 3 Kilo, Sara 2,6, Michelle 2,4. Sogar Roswitha (minus 1,8) war besser als vier Männer. Für die kam's knüppeldick.

Vor allem „Abnehm-Maschinen“ stotterten. Toni nur minus 2,4 - als schwerster Kämpfer zu wenig. Franz (“Die Akkus sind leer, ich hatte ein erbärmliches Gefühl auf der Waage“) nur 1,6. Und Ben, der Parade-Abspecker, brach ein: minus 1,1 Kilo - das schlechteste Ergebnis von allen.

Hauchdünne Entscheidung: Franz und Toni müssen gehen

Aber Ben hatte Glück - und ein funktionierendes Team. Denn die Blauen bescherten den Gelben ein blaues Wunder. Sie gewannen deutlich - auch ohne den Gewichtsbonus. Und stand fest: Es würde einen gelben Aderlass geben ...

Und zwar im Doppelpack. „Zwei müssen gehen“, verkündeten die Coaches. Und so hieß es Abschied nehmen von Franz und Toni. Jonas brach in Tränen aus. „Es tut mir so leid, das ist nicht richtig“, beweinte er seinen Kumpel Toni - und war doch froh, dass er gerade mal 0,07 Prozent mehr abgenommen hatte als der. Glück gehabt.

Toni (“Ich hab 36 Kilo abgenommen, darauf bin ich stolz“) und Franz gingen erhobenen Hauptes. Für die letzten Acht gilt: weiter abliefern. Und trotzdem genießen: Nächste Woche naht das Umstyling! (tsch)