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„Etwas Außergewöhnliches“Brigitte Bardot wartet auf den Tod – Weltstar hat „niemanden mehr“

Lesezeit 2 Minuten
Die Schauspielerin Brigitte Bardot schaut bei einem Fototermin.

Die Schauspielerin Brigitte Bardot gehört zu den großen Weltstars Frankreichs. (Archivbild)

In einem Interview spricht die Filmlegende offen über ihren von Einsamkeit geprägten Lebensabend.

Brigitte Bardot hat in einem Interview mit dem französischen Sender BFMTV über ihren Alltag, ihre Gesundheit und ihre Einstellung zum Leben gesprochen. Trotz einer Atemwegserkrankung im Jahr 2023 gehe es ihr derzeit gut, so die Schauspielerin. „Ich habe viel Glück, weil ich ein unglaubliches Temperament habe“, sagte Bardot am Telefon.

Die 90-Jährige lebt weiterhin zurückgezogen in ihrer Villa La Madrague in Saint-Tropez und widmet ihre Zeit vor allem ihrer Stiftung zum Schutz von Tieren. Ihre Vormittage verbringt sie im Haus, nachmittags arbeitet sie täglich für die Fondation Brigitte Bardot.

Brigitte Bardot lebt zurückgezogen mit Tieren und Literatur

Bardot beschreibt ihren Tagesablauf als routiniert. Sie liest französische und italienische Romane und hört klassische Musik. Autoren wie Christian Signol und Bernard Clavel gehören zu ihren Favoriten. Die Schauspielerin lebt allein mit ihren Tieren, nachdem sie 2023 ihren Hund E.T. verlor.

Brigitte Bardot im Film „Shalako“ (1968).

Brigitte Bardot im Film „Shalako“ (1968). (Archivbild)

Seit dessen Tod fährt sie nicht mehr selbst mit dem Auto, da sie stets gemeinsam mit dem Hund unterwegs gewesen sei. Ihre Isolation sieht Bardot nüchtern: „Ich habe einen Großteil der Menschheit abgehakt“, sagte sie im Interview. Gleichzeitig äußerte sie Sorge über die gesellschaftliche Entwicklung.

Brigitte Bardot über Verlust, Einsamkeit und die Erinnerung an Alain Delon

Im Gespräch mit BFMTV äußerte sich Bardot auch zum Tod ihres langjährigen Weggefährten Alain Delon, der im August 2024 an den Folgen eines Lymphoms gestorben war. Sie bezeichnete ihn als Seelenverwandten: „Wir waren auf einer Wellenlänge“.

Sein Tod habe sie tief getroffen, sie denke ständig an ihn. Bardot erklärte, dass sie sich oft einsam fühle: „Ich habe niemanden mehr. Sie sind alle gegangen.“ Auch wenn sie sich der Endlichkeit des Lebens bewusst sei, verspüre sie keine Angst vor dem Tod. Vielmehr empfinde sie ihn angesichts der heutigen Welt als „etwas Außergewöhnliches“. 

Große Filmkarriere und viele Skandale

Brigitte Bardot wurde 1956 mit dem Film „… und immer lockt das Weib“ von Roger Vadim international bekannt. Mit Filmen wie „Die Wahrheit“ (1960), „Die Verachtung“ (1963) und „Viva Maria!“ (1965) schrieb sie Filmgeschichte. Auch als Sängerin feierte sie, unterstützt von Serge Gainsbourg, in Frankreich große Erfolge mit Titeln wie „Harley Davidson“, „Bonnie and Clyde“ oder „Comic Strip“.

Ihre letzte Filmrolle spielte das Sexsymbol 1973 in dem in Deutschland nicht veröffentlichten Film „L’histoire très bonne et très joyeuse de Colinot trousse-chemise“. Danach zog sie sich ganz aus dem Filmgeschäft zurück und engagierte sich fortan für den Tierschutz. Später folgten zahlreiche Kontroversen. Bardot wurde mehrfach wegen volksverhetzender und islamfeindlicher Äußerungen verurteilt. Ihre Nähe zum rechtsextremen Spektrum und ihre scharfen Aussagen in gesellschaftspolitischen Debatten sorgten wiederholt für Kritik und schadeten ihrem Ansehen.