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Das gab's in 2.000 Folgen noch nieHorst Lichter darf endlich mitbieten!

Lesezeit 5 Minuten
Wie ein kleines Kind strahlte Horst Lichter, über die Chance, einmal bei „Bares für Rares“ mitbieten zu dürfen. „Wessen Idee das auch immer war: Ich find sie großartig!“ (Bild: ZDF)

Wie ein kleines Kind strahlte Horst Lichter, über die Chance, einmal bei „Bares für Rares“ mitbieten zu dürfen. „Wessen Idee das auch immer war: Ich find sie großartig!“ (Bild: ZDF)

Horst Lichter hatte sich schick gemacht - und das aus gutem Grund: Seine Kultsendung „Bares für Rares“ feierte am Dienstag die 2.000. Ausgabe! Der Gastgeber erhielt ein ganz besonderes Geschenk. Über das jubelte und schimpfte der ZDF-Moderator leidenschaftlich.

Er hatte es sich so lange gewünscht: In der 2.000. „Bares für Rares“-Folge durfte Horst Lichter zum allerersten Mal als Händler Platz nehmen. Aber nur bei einem einzigen Objekt! Welche Rarität würde ihn wohl derart entzücken, dass die goldene Händlerkarte einsetzte?

Ein Set für Hochprozentiges, das aus dem England der 1860er-Jahre stammt, konnte laut Colmar Schulte-Goltz den Verkäufern 400 bis 600 Euro einschenken. (Bild: ZDF)

Ein Set für Hochprozentiges, das aus dem England der 1860er-Jahre stammt, konnte laut Colmar Schulte-Goltz den Verkäufern 400 bis 600 Euro einschenken. (Bild: ZDF)

Wie ein kleines Kind strahlte der zwirbelbärtige Moderator über diese Chance. „Lassen Sie uns loslegen - ich bin ganz zitterig!“ Er war voll des Lobes: „Wessen Idee das auch immer war: Ich find sie großartig!“

Zur Feier des Tages hatten die ersten Gäste etwas zum Anstoßen dabei. Und schon wurden bei Horst Lichter die Augen größer. „Warum gibt man so etwas Hübsches weg?“ Wegen eines Umzugs hatte das edle Getränke-Kabinett leider keinen Platz mehr. Das Set für Hochprozentiges, das aus dem England der 1860er-Jahre stammt, konnte laut Colmar Schulte-Goltz den Verkäufern 400 bis 600 Euro einschenken. War dem Gastgeber nach einem Schnaps zumute? Würde er sein Kärtchen zücken? Abwarten ...

Horst Lichter jammert: „Ihr seid so fiese Menschen“

Die Schwäger Eckhard (rechts) und Axel rollten eine Dieselzapfsäule ins Studio. (Bild: ZDF)

Die Schwäger Eckhard (rechts) und Axel rollten eine Dieselzapfsäule ins Studio. (Bild: ZDF)

So besonders das Jubiläum, so außergewöhnlich das nächste Objekt: Die Schwäger Eckhard und Axel rollten eine Dieselzapfsäule ins Studio. Und Horst Lichter ahnte: „Das wird ein sehr anstrengender Tag für mich, meine Herren!“ Das leicht undichte Objekt (“Man riecht es ein wenig“) stammte aus den Anfängen der 50er-Jahre und würde nach einer Instandsetzung noch funktionieren, war sich Detlev Kümmel sicher. 500 bis 600 Euro würde die Säule den Händlern aus der Geldbörse zapfen können. Ein höchst interessantes Teil auch für den Auto-Fan Lichter ...

„Das ist eine Sensation und ohne Vergleich, weil so etwas eigentlich nicht auf den Markt kommt“, resümierte der Experte über ein Konvolut an Opel-Studien. (Bild: ZDF)

„Das ist eine Sensation und ohne Vergleich, weil so etwas eigentlich nicht auf den Markt kommt“, resümierte der Experte über ein Konvolut an Opel-Studien. (Bild: ZDF)

Um es dem Oldtimer-Liebhaber Lichter besonders schwer zu machen, ging es weiter mit Raritäten aus dem Bereich Auto: Stefan hatte zahlreiche Opel-Designs für geplante Serienmodelle dabei. Und das Beste: Die Studien stammten vom ehemaligen Chefdesigner von Opel, Herbert Killmer, höchstpersönlich! „Ihr seid so fiese Menschen“, jammerte der Moderator.

„Das ist eine Sensation und ohne Vergleich, weil so etwas eigentlich nicht auf den Markt kommt“, resümierte der Experte. 4.000 bis 4.400 Euro wurde sich der Verkäufer für das Konvolut an Bleistiftskizzen, Aquarellen und Co. einfahren können. 1.000 Euro lautete der Wunschpreis nur. Lichter bekam Schnappatmung.

„Das ist das erste Mal in zehn Jahren, dass ich transpiriere unter den Armen!“

„Nimm mich, nimm mich“, ahmte Detlev Kümmel ein zartes Stimmlein des Retro-Spielzeug-Autos nach. Ob der Gastgeber weich wurde? (Bild: ZDF)

„Nimm mich, nimm mich“, ahmte Detlev Kümmel ein zartes Stimmlein des Retro-Spielzeug-Autos nach. Ob der Gastgeber weich wurde? (Bild: ZDF)

Neue Runde, neues Sammlerstück - und man ahnte es schon: Für Horst Lichter wurde es immer aufregender. „Ihr gebt wirklich alles heute“, zeigte er sich beeindruckt und musste zugeben: „Ihr macht mich fertig! Das ist das erste Mal in zehn Jahren, dass ich transpiriere unter den Armen!“

Das Platin-Geschmeide mit Smaragden konnte nach Schätzung von Dr. Heide Rezepa-Zabel 6.000 bis 6.500 Euro einbringen. (Bild: ZDF)

Das Platin-Geschmeide mit Smaragden konnte nach Schätzung von Dr. Heide Rezepa-Zabel 6.000 bis 6.500 Euro einbringen. (Bild: ZDF)

„Nimm mich, nimm mich“, ahmte Detlev Kümmel ein zartes Stimmlein des Retro-Spielzeug-Autos nach. Ob der Gastgeber weich wurde? Der Flohmarkt-Fund von Schuco (1954), den Verkäufer Bernd präsentierte, war batteriebetrieben und kam mit Anhänger angerollt. Sehr gut erhalten, funktionstüchtig, jedoch nicht ganz komplett schätzte Kümmel das alte Spielzeug auf 350 bis 400 Euro. Konnte Horst Lichter da Nein sagen?

Kein Jubiläum ohne Funkelstücke. Vielleicht zog Lichter ja Schmuck in den Bann? Das Grafen-Ehepaar Daniela und Max jedenfalls hatte gar Edles dabei: ein Set bestehend aus Ohrhänger und Ring. Für Horst Lichter war aber nicht nur der Schmuck aufsehenerregend, sondern auch, dass Max ein echter Graf Berghe von Trips ist. Dessen Verwandter Wolfgang Graf Berghe von Trips ist eine deutsche Rennfahrer-Legende. Bis zu seinem Unfalltod 1961 in Monza fuhr der berühmte Ahne in Formel 1. Er wurde im Todesjahr posthum Vizeweltmeister.

Aus Diesel-Zapfsäule wird E-Ladestation

Horst Lichter nahm freudestrahlend zwischen den Händlerkollegen Lisa Nüdling und Fabian Kahl Platz. (Bild: ZDF)

Horst Lichter nahm freudestrahlend zwischen den Händlerkollegen Lisa Nüdling und Fabian Kahl Platz. (Bild: ZDF)

Zurück zum Schmuck: Das Platin-Geschmeide mit Smaragden konnte nach Schätzung von Dr. Heide Rezepa-Zabel 6.000 bis 6.500 Euro einbringen. Deutlich weniger als erwünscht: 10.000 Euro nannte das Verkäufer-Paar zunächst als Minimum, nahm die Händlerkarte aber dennoch. Bei welchem Objekt zückte Horst Lichter wohl seine Karte?

„Ich danke dir, lieber Bernd“, freute sich Horst Lichter gewaltig. „Das Auto wird wirklich nie wieder verkauft!“ (Bild: ZDF)

„Ich danke dir, lieber Bernd“, freute sich Horst Lichter gewaltig. „Das Auto wird wirklich nie wieder verkauft!“ (Bild: ZDF)

Die Händler waren sich schnell einig: Bei dem Getränke-Kabinett würde Horst Lichter nicht mitbieten. Sie sollten recht behalten. Vom Gastgeber keine Spur. Daniel Meyer griff also zu Glas und Flasche - für den Wunschpreis von 300 Euro - und lud alle auf Weinbrand, Grappa und Haselnussschnaps und Whiskey ein.

Auch die Dieselzapfsäule aus den 50ern würde nicht bei Horst Lichter einziehen - das Angebot kam zu spät. Er besitzt bereits eine aus den 20ern! Dann boten die anderen eben alleine. Die zwei von der Tankstelle konnten am Ende 310 Euro herausholen. Auch hier wurde Daniel Meyer der neue Besitzer. Seine Idee: das stinkige Teil zu einer E-Ladesäule umbauen. Sehr fortschrittlich!

„Ich habe 2.000 Sendungen davon geträumt“

Als großen Dank für 2.000 Folgen „Bares für Rares“ bekam Horst Lichter noch ein Geschenk: Susanne Steiger überreichte ihm im Namen des gesamten Teams ein Bild aus der Killmer-Reihe. (Bild: ZDF)

Als großen Dank für 2.000 Folgen „Bares für Rares“ bekam Horst Lichter noch ein Geschenk: Susanne Steiger überreichte ihm im Namen des gesamten Teams ein Bild aus der Killmer-Reihe. (Bild: ZDF)

„Ich könnte mir vorstellen, dass hier gleich ein neuer Händler auftaucht“, mutmaßte anschließend Daniel Meyer beim Anblick der wertvollen Auto-Bilder. Doch auch bei den elf handsignierten Opel-Stücken war Horst Lichter nicht als Bieter dabei - wenngleich es ihm schwerfiel. Alle Herren boten mit - bis Susanne Steiger sagte: „Ich mach 3.000 Euro.“ Der Deal war perfekt.

Klein, aber oho: Beim Schuco-Auto konnte Lichter nicht widerstehen und durfte zum ersten Mal selbst mitbieten. Vorhang auf für den Jubiläums-Händler Horst! „Da kommt er wirklich“, freuten sich die Händler über den Zusatz-Konkurrenten, der einen eigenen Stuhl mit Bart-Motiv bekam. Wenn das mal nicht rund lief! Er strahlte bis über beide Ohren: „Ich habe 2.000 Sendungen davon geträumt, einmal mit euch an diesem Pult sitzen zu dürfen.“

Für das vernickelte Sondermodell Ingenico & Carreto startete Lichter mit 80 Euro. Wohl eine Reminiszenz an Händler-Kollege Walter Lehnertz, auch bekannt als 80-Euro-Waldi. Der zeigte sich gnädig: „Du darfst das!“ Bis auf 440 Euro schraubten sich die Gebote hoch - und natürlich bekam Horst Lichter den Zuschlag. „Ich danke dir, lieber Bernd“, freute sich Horst Lichter gewaltig. „Das Auto wird wirklich nie wieder verkauft!“

„Bares für Rares“-Team überrascht Horst Lichter ein zweites Mal

„Ich hätte was aus dem Hause von Graf Berghe von Trips haben können“, ärgerte sich Horst Lichter nur ein wenig, nachdem er den Schuco-Wagen ersteigert hatte. „Ich hätte so gerne fünf Karten gehabt.“ Aber Regeln sind Regeln, und so feilschten nur die fünf regulären Händler zu guter Letzt um den teuren Schmuck.

Lisa Nüdling legte am meisten auf den Tisch und war für 5.700 Euro nun stolze Besitzerin von Ring und Ohrhängern.

Doch das war nicht alles! Als großen Dank für 2.000 Folgen „Bares für Rares“ bekam Horst Lichter noch ein Geschenk: Susanne Steiger überreichte ihm im Namen des gesamten Teams ein Bild aus der Killmer-Reihe. Auf 2.000 weitere Ausgaben des Trödel-Kults! (tsch)