Als „süß verpeilt“ beschreibt Denise (40) sich selbst und löst das an Tag 2 von „Das perfekte Dinner“ (VOX) in Mainz und Wiesbaden auch ein: Erst findet sie kein passendes Ei für ihr Tiramisu, dann stülpt sie einem Oktopus den Kopf um. Und zu guter Letzt findet Ernst Gräten im Dessert ...
„Das perfekte Dinner“-Vorspeise sorgt für Angst„Erst muss man seinen Kopf umdrehen“
Ihre Wurzeln liegen in Italien und England. Dazu hat sie schon in vier Ländern gelebt, bis sie in Mainz (“Der Rhein hat viel Charme“) ihren Standort fand: Denise (40) führt ein buntes Leben, und ebenso „süß verpeilt“, wie sie sich selbst beschreibt, kocht sich die Kundenservice-Mitarbeiterin und begeisterte Triathletin auch durch ihren Dinner-Abend.
Das Motto „Ein bisschen Ligurien in Deutschland“ spiegelt ihre Heimat wider und erfüllt Lenas (30) Erwartungen: „Ich hoffe, es wird ein bisschen italienisch.“ Es gibt:
Vorspeise: Oktopus-Salat Hauptspeise: Dorade in Salzkruste - Gnocchi al pesto / Parmigiana Nachspeise: Sommer-Tiramisu
Gräten im Fischfilet: „Schade um das Mundgefühl“
Ein Hauch von Perfektionismus umgibt Denise allerdings auch. So findet bei der Zubereitung des Erdbeer-Tiramisu kaum ein Ei ihr Gefallen. „Irgendwie komisch, oder?“, sortiert sie ein Ei nach dem anderen aus, bis endlich welche ihren Zuspruch finden. Ihre Begründung sind offenbar strapazierte Geruchsnerven: „Riecht alles zu sehr nach Ei.“
Definitiv nach Tintenfisch sieht allerdings das Korpus aus, dem sie für die Vorspeise zu Leibe rückt. „Der Oktopus-Salat macht mir Angst“, prophezeit Lena bereits - und tatsächlich beweist Denise bei seiner Zubereitung Entschlossenheit. „Erst muss man seinen Kopf umdrehen“, erklärt die aus dem Meerestier-Paradies Ligurien stammende Hobbyköchin: „Und dann den Zahn entfernen.“
Als trickreich erweisen sich auch die hausgemachten Gnocchi. Ernst (64) äußert schon im Vorfeld Bedenken: „Als ich das mal probierte, konnte man mit dem Resultat Tennis spielen.“ Auch in Denises Hauptgericht beweisen sie seiner Meinung nach Sporttauglichkeit: „Wie kleine Squash-Bälle.“
Die Gnocchi und die begleitende Dorade in Salzkruste sind so aufwändig zu machen, dass der Hauptgang erst um 21.45 Uhr (Lena: „Etwas herausfordernd“) auf den Tisch kommt. Und dann findet nicht nur Manu (37) die Gräten in seinem Fischfilet: „Schade um das Mundgefühl“, bedauert Jana (29) dazu. Den humoristischen Glanzpunkt setzt Gruppen-Kasper Ernst beim Nachtisch und scherzt: „In meinem Tiramisu sind Gräten!“
Das alles ändert nichts an einem erneut launigen Abend in Mainz, wie es trinkt und kocht. Und für Denise gibt es letztlich nur mäßige 31 Punkte. (tsch)