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„Das zahlt hier keiner“„Bares für Rares“-Händler von XXL-Konvolut abgeschreckt

Lesezeit 3 Minuten
Monika aus Wiesbaden suchte bei Horst Lichter in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ einen neuen Liebhaber „mit Herzblut“ für ihre Engelsschar aus dem Erzgebirge. Bianca Berding nannte die bekannten Figuren von Grete Wendt „große Handwerkskunst“. (Bild: ZDF)

Monika aus Wiesbaden suchte bei Horst Lichter in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ einen neuen Liebhaber „mit Herzblut“ für ihre Engelsschar aus dem Erzgebirge. Bianca Berding nannte die bekannten Figuren von Grete Wendt „große Handwerkskunst“. (Bild: ZDF)

Für ihre süßen Engelchen bekam die „Bares für Rares“-Verkäuferin eine allzu deutliche Abfuhr im „Bares für Rares“-Händlerraum. Und das, obwohl es sich laut der Expertin um „große Handwerkskunst“ handelte ...

Monika aus Wiesbaden suchte bei Horst Lichter in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ einen neuen Liebhaber „mit Herzblut“ für ihre Engelsschar aus dem Erzgebirge. Expertin Bianca Berding nannte die Figuren „große Handwerkskunst“. Doch flog am Ende auch ein Händler auf sie ab?

„Wow, da hat aber jemand gesammelt“, staunte ZDF-Moderator Horst Lichter, als er die „schiere Menge an kleinen süßen Engelchen“ auf dem Pult erkannte. „Sehr berührend“, fand auch Bianca Berding die vielen Figuren, die als „große Handwerkskunst“ der deutschen Künstlerin und Unternehmerin Grete Wendt zuzuschreiben waren.

Expertin lobt „echte Erzgebirgische Handwerkskunst“

Die ikonischen Engel aus der Sendung waren allesamt individuell mit Musikinstrumenten gefertigt. In der Orgel befand sich auch eine Spieluhr.  (Bild: ZDF)

Die ikonischen Engel aus der Sendung waren allesamt individuell mit Musikinstrumenten gefertigt. In der Orgel befand sich auch eine Spieluhr. (Bild: ZDF)

Neben den Weihnachtsengeln, die Verkäuferin Monika von ihrer Mutter geerbt hatte, war Wendt für viele weitere Figuren aus ihrer Werkstatt bekannt, wie etwa die bekannten Blumenkinder, erklärte die Expertin. Die ikonischen Engel aus der Sendung waren allesamt individuell mit Musikinstrumenten gefertigt. In der Orgel befand sich auch eine Spieluhr.

Zudem konnten die Engel auch an den Weihnachtsbaum gehängt werden. „Das kennen bestimmt viele, denn diese Figuren gibt es schon unfassbar lange“, fuhr Berding fort. Die Firma Wendt & Kühn wurde 1915 in Grünhainichen im Erzgebirge gegründet. „Es handelt sich also um echte Erzgebirgische Handwerkskunst“, betonte die Expertin.

Die Sammlung von insgesamt 94 Engeln überspannte einen großen Herstellungszeitraum. Die ältesten Editionen von Wendt & Kühn stammten aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Einige Engel hatten eine DDR-Marke am Boden, einige auch aus der BRD. „Und das ist die bekannte Goldedition mit 999er-Vergoldung“, zeigte Berding besonderes Exemplar.

Verkäuferin schüttelt den Kopf: „Das ist mir zu wenig“

„Dann muss ich es wieder einpacken und mit nach Hause nehmen“, fasste die Verkäuferin im Händlerraum einen Entschluss. (Bild: ZDF)

„Dann muss ich es wieder einpacken und mit nach Hause nehmen“, fasste die Verkäuferin im Händlerraum einen Entschluss. (Bild: ZDF)

„Wahnsinn“, raunte Lichter. Verkäuferin Monika wünschte sich 1.500 Euro für ihre Sammlung. Allein der beleuchtete Berg mit der Spieluhr lag laut Berding schon bei einem Wert von 500 bis 700 Euro. Insgesamt taxierte sie ebenfalls 1.200 bis 1.500 Euro. Sie gab zu bedenken: Würden alle Engelchen einzeln verkauft, wäre der Preis weitaus höher ...

Im Händlerraum konnte Walter Lehnertz den Wert nicht einschätzen - weder für einen einzelnen Engel noch für das Konvolut samt Engelsberg und Orchester. Die Verkäuferin nannte den Schätzpreis. „Das ist schön, wenn man sie einzeln sammelt, aber ich kaufe jetzt nicht so viele“, verabschiedete sich Markus Wildhagen noch vor dem Start.

Julian Schmitz-Avila bot 500 Euro. Doch kein weiteres Gebot kam. Und so gab sich Wildhagen einen Ruck und erhöhte auf 600 Euro, „obwohl mir die Figuren öfter angeboten werden“. Danach schien tatsächlich das Ende schon erreicht. Die Verkäuferin schüttelte den Kopf und meinte: „Das ist mir zu wenig.“

„Mach's gut Engelchen!“

„Das verstehe ich“, stimmte ihr Wildhagen zu, denn „ich weiß, was die Figuren einzeln kosten“. Danach setzte die Verkäuferin ihren Wunschpreis bei 1.500 Euro fest, doch Schmitz-Avila wusste: „Das zahlt hier keiner.“ Dem konnten seine Kollegen nur zustimmen und auch Jan Cizek bedauerte: „Leider nein.“

„Dann muss ich es wieder einpacken und mit nach Hause nehmen“, fasste die Verkäuferin den Entschluss, nicht von ihrem Wunschpreis abzulassen. „Beim Einpacken helfen wir Ihnen aber“, gab sich Schmitz-Avila höflich und auch Walter Lehnertz fand passende Worte zum Abschied: „Mach's gut Engelchen!“ (tsch)