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Ein neuer Fall für „Die drei ???“Das sind die Kino-Highlights der Woche

Lesezeit 5 Minuten
Die neuen „Drei ???“ haben wieder einen Fall zu lösen: Bob (Levi Brandl, links), Peter (Nevio Wendt, Mitte) und Justus (Julius Weckauf) sollen herausfinden, wo der Karpatenhund abgeblieben ist. (Bild: Sony Pictures/Tomás Correa)

Die neuen „Drei ???“ haben wieder einen Fall zu lösen: Bob (Levi Brandl, links), Peter (Nevio Wendt, Mitte) und Justus (Julius Weckauf) sollen herausfinden, wo der Karpatenhund abgeblieben ist. (Bild: Sony Pictures/Tomás Correa)

„Der Graf von Monte Christo“, „Wolf Man“ und „Die drei ??? und der Karpatenhund“, die Fortsetzung zum ersten Erfolgsfilm der neuen Reihe aus dem Jahr 2023: Das sind die Kino-Neustarts am 23. Januar.

Genau das, was eingefleischte Fans der berühmten Jugendbuchreihe sich erhofft hatten, jubelten manche. Genau das nicht, hielten andere entgegen. Man wird es wohl nie allen recht machen können mit einer „Drei ???“-Verfilmung. Nicht bei so einer riesigen, vitalen Fanszene, für die Spitzfindigkeiten und der scharfsinnige Blick auf kleinste Details irgendwie ja auch in der Natur der Sache liegen. Aber völlig daneben lagen die Macher von „Die drei ??? - Erbe des Drachen“ offenbar nicht: Die Krimi-Adaption avancierte 2023 zum bestbesuchten deutschen Kinofilm des Jahres und wurde entsprechend mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Jetzt folgt wenig überraschend ein weiterer Film.

In der Wohnung von Mr. Prentice (Ulrich Tukur) gehen seltsame Dinge vor sich. (Bild: Sony Pictures)

In der Wohnung von Mr. Prentice (Ulrich Tukur) gehen seltsame Dinge vor sich. (Bild: Sony Pictures)

Was das Publikum in dieser Woche außerdem erwartet: „Der Graf von Monte Christo“, eine bildgewaltige Neuverfilmung des Abenteuerromans von Alexandre Dumas, und der Horrorfilm „Wolf Man“, in dem ein berühmtes Leinwand-Monster sein Comeback feiert.

Die drei ??? und der Karpatenhund

Alexandre Dumas' „Der Graf von Monte Christo“ wurde schon mehrfach verfilmt. In der neuen Kino-Version verkörpert Pierre Niney (Bild) den Titelhelden. (Bild: Capelight/Jérôme Prébois)

Alexandre Dumas' „Der Graf von Monte Christo“ wurde schon mehrfach verfilmt. In der neuen Kino-Version verkörpert Pierre Niney (Bild) den Titelhelden. (Bild: Capelight/Jérôme Prébois)

Kurz die Fakten sortiert: 2007 und 2009 gab es bereits zwei „Die drei ???“-Kinofilme, „Das Geheimnis der Geisterinsel“ und „Das verfluchte Schloss“. Aber die haben jetzt keine Geltung mehr. „Erbe des Drachen“ markierte 2023 einen kompletten Neustart, für den das Personal vor und hinter der Kamera vollständig ausgewechselt und das Narrativ wieder auf Null gesetzt wurde. Julius Weckauf (Justus Jonas), Nevio Wendt (Peter Shaw) und Levi Brandl (Bob Andrews) spielten 2023 die Hauptrollen, Anil Kizilbuga und Tim Dünschede schrieben das Drehbuch, Dünschede führte zudem Regie. Genau dieses Team ist jetzt auch wieder im Einsatz - und wieder findet ein großer „Drei ???“-Klassiker den Weg auf die Leinwand: „Der Karpatenhund“ (Romanvorlage aus dem Jahr 1975, Band 23).

Nachdem sie in „Erbe des Drachen“ einen kniffligen Fall in einem Gruselschloss in Transsilvanien gelöst haben, warten Justus, Peter und Bob zurück in Rocky Beach auf einen spannenden neuen Auftrag. Und der kommt: In der Wohnung von Mr. Prentice (Ulrich Tukur) gehen merkwürdige Dinge vor. Da sind seltsame Geräusche, Gegenstände vibrieren und bewegen sich wie von Geisterhand. Und dann verschwindet eine kostbare Kristallskulptur - der Karpatenhund.

In Gefangenschaft trifft Edmond Dantès (Pierre Niney, links) auf Abbé Faria (Pierfrancesco Favino) - eine schicksalhafte Begegnung. (Bild: Capelight/Jérôme Prébois)

In Gefangenschaft trifft Edmond Dantès (Pierre Niney, links) auf Abbé Faria (Pierfrancesco Favino) - eine schicksalhafte Begegnung. (Bild: Capelight/Jérôme Prébois)

Ob Justus, Peter und Bob wohl herausfinden, wo der Karpatenhund abgeblieben ist? Das ist natürlich nicht die eigentliche Frage bei so außergewöhnlichen Detektiv-Spürnasen. Aber das „Wie?“ scheint auch diesmal wieder viele Menschen brennend zu interessieren. In den Preview-Vorführungen vor dem offiziellen Kinostart verzeichnete „Die drei ??? und der Karpatenhund“ rund 80.000 Besucherinnen und Besucher - mehr noch als vor zwei Jahren „Erbe des Drachen“. Ein dritter Film der neuen Reihe, „Toteninsel“, wurde bereits für 2026 angekündigt.

Der Graf von Monte Christo

Charlotte (Julia Garner, links), Ginger (Matilda Firth)  und Blake (Christopher Abbott) wurden im Wald von einer seltsamen Kreatur angegriffen. (Bild: 2025 Universal Studios)

Charlotte (Julia Garner, links), Ginger (Matilda Firth) und Blake (Christopher Abbott) wurden im Wald von einer seltsamen Kreatur angegriffen. (Bild: 2025 Universal Studios)

Spektakuläre Kulissen, feinste Kleider, überall viel Pomp: Solche Kostümfilme nach alter Schule sehen immer toll aus, wenn man sie auf der Leinwand sieht, auch im 21. Jahrhundert. Aber sie sind eben auch ganz schön aufwendig, wirken in der heutigen Filmwelt schnell antiquiert und locken nur noch selten große Zuschauermassen ins Kino. Weshalb solche Projekte auch nicht mehr oft realisiert werden. Umso schöner, wenn dann doch mal wieder eines zu einem großen Hit wird. So wie dieser neue „Graf von Monte Christo“.

Ein klassisches Drama über Leidenschaft, Liebe, Verrat und Rache, angesiedelt in der Zeit nach der Französischen Revolution: Schon damals, als Alexandre Dumas seinen heute legendären Roman „Der Graf von Monte Christo“ veröffentlichte (1844), riss man ihm den Stoff förmlich aus den Händen, bevor die Tinte richtig trocken war. Auf Anhieb ein riesiger Erfolg, wurde die Leidensgeschichte des Edmond Dantès bereits 1908 erstmals verfilmt. Es folgten zahlreiche weitere Adaptionen für Kino und TV, viele davon prominent besetzt - unter anderem mit Jean Marais, Richard Chamberlain und Gérard Depardieu in der Titelrolle. In der neuesten Version verkörpert nun César-Gewinner Pierre Niney (“Yves Saint Laurent“) den tragischen Helden Dantès, der im Verlauf des Films zum Grafen von Monte Christo wird.

Was passiert hier? Nach der Attacke im Wald benimmt sich Blake (Christopher Abbott), Protagonist im Horrorfilm „Wolf Man“, zunehmend komisch. (Bild: 2025 Universal Studios)

Was passiert hier? Nach der Attacke im Wald benimmt sich Blake (Christopher Abbott), Protagonist im Horrorfilm „Wolf Man“, zunehmend komisch. (Bild: 2025 Universal Studios)

„Der Graf von Monte Christo“ wurde inszeniert von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière, die gemeinsam auch das Drehbuch verfassten. Über 40 Millionen Euro standen den beiden zur Verfügung, um unter anderem in Paris und Marseille sowie auf Zypern und Malta ihre Version der „Monte Christo“-Geschichte umzusetzen - eine der ambitioniertesten und nach Ansicht vieler Kritiker eine der besten, die je gedreht wurden. Der Film stand auf der Shortlist als französischer Beitrag für den Auslands-Oscar (unterlag dann aber „Emilia Pérez“). Allein in Frankreich sahen den Film über neun Millionen Kinobesucherinnen und -besucher.

Wolf Man

Die Ur-Monster des Kinos, sie sind wohl einfach nicht totzukriegen. Vor ein paar Jahren feierte „Die Mumie“ mal wieder ein Comeback, und auch der Blutdurst von Graf Dracula (oder aktuell: Nosferatu) scheint nicht zu stillen. Das grausige Vieh, das jetzt für Schreie des Entsetzens sorgt, hat man allerdings schon etwas länger nicht auf der großen Leinwand gesehen - zumindest nicht in einer prominenteren Studio-Produktion. Ein bestialisches Ungetüm lauert da im Dunkeln, halb Mensch, halb Wolf ...

Der Werwolf gehörte mal zu den Stars der „Universal Monsters“, einer heute legendären Filmreihe, die zwischen den 1920er- und 50er-Jahren das Gruselkino prägte. Auch bei diesem neuen „Wolf Man“ handelt es sich wieder um eine Universal-Produktion. Budget-mäßig ist dieser Film (Regie und Drehbuch: Leigh Whannell) zwar eine etwas bescheidenere Angelegenheit als vor ein paar Jahren das etwa 150 Millionen Dollar teure „Die Mumie“-Remake mit Tom Cruise. Nur etwa 25 Millionen kostete der Horrorstreifen, der lose auf dem Klassiker „Der Wolfsmensch“ von 1941 basiert. Aber dafür wird in „Wolf Man“ umso lauter gekreischt, wenn Mensch und Monster aufeinandertreffen.

In einer frühen Szene des Films rennen Blake (Christopher Abbott), Charlotte (Julia Garner) und Tochter Ginger (Matilda Firth) panisch auf den Eingang eines alten Hauses irgendwo in den Wäldern Oregons zu. Etwas hat sie angegriffen und verfolgt sie. Schnell durch die Tür - puh, gerade noch geschafft! Oder auch nicht: Drinnen im Haus wähnt sich die Familie zunächst in Sicherheit. Doch dann beginnt Blake, der bei dem Angriff ein paar heftige Kratzer davongetragen hat, sich langsam zu verwandeln ... (tsch)