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Endspurt im WahlkampfWelche TV-Duelle jetzt noch anstehen

Lesezeit 4 Minuten
Vier Spitzenkandidaten haben die Parteien zur Bundestagswahl 2025 aufgestellt (von links): Alice Weidel (AfD), Friedrich Merz (CDU), Robert Habeck (Grüne) und Olaf Scholz (SPD). (Bild: Getty Images/Sean Gallup/Axel Schmidt/Maja Hitij)

Vier Spitzenkandidaten haben die Parteien zur Bundestagswahl 2025 aufgestellt (von links): Alice Weidel (AfD), Friedrich Merz (CDU), Robert Habeck (Grüne) und Olaf Scholz (SPD). (Bild: Getty Images/Sean Gallup/Axel Schmidt/Maja Hitij)

Der Kampf ums Kanzleramt geht in seine heiße Phase - auch im TV: Nach der Premiere bei ARD und ZDF treffen die Spitzenkandidaten der Parteien im Endspurt gleich mehrfach aufeinander. Ein Überblick.

Deutschland hat die Wahl: Wer zieht 2025 ins Kanzleramt? (Bild: iStock / DesignRage)

Deutschland hat die Wahl: Wer zieht 2025 ins Kanzleramt? (Bild: iStock / DesignRage)

Der winterliche Wahlkampf nähert sich seinem Höhepunkt - und auch im Fernsehen kommt es kurz vor der Bundestagswahl zum Endspurt: Nach dem ersten Fernsehduell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz, das bei ARD und ZDF über zwölf Millionen Zuschauer lockte, treffen die Spitzenkandidaten der Parteien auch in der finalen Woche mehrfach aufeinander. Im Vergleich zur Wahl 2021 scheinen sich die Sender diesmal gegenseitig zu überbieten: Gab es zuletzt Schlagabtausche, Wahlforen und gar Duelle im Klassenzimmer, ist der TV-Terminkalender des amtierenden SPD-Kanzlers, seines CDU-Herausforderers sowie der Kandidaten Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) weiterhin prall gefüllt.

Kann Kanzler Olaf Scholz sein Amt verteidigen? (Bild: 2025 Getty Images/Maja Hitij)

Kann Kanzler Olaf Scholz sein Amt verteidigen? (Bild: 2025 Getty Images/Maja Hitij)

Genau eine Woche vor der Bundestagswahl, am Sonntag, 16. Februar, kommt es zum „Quadrell“: Nachdem RTL zusammen mit n-tv und dem „Stern“ bereits 2021 ein eigenes Kanzlerduell organisiert hatte, erweiterte der Sender sein diesjähriges Duell kurzerhand um die zwei anderen Kandidaten: Ab 20.15 Uhr treffen Scholz, Merz, Habeck und Weidel live bei RTL und n-tv sowie im Stream bei stern.de aufeinander. Moderiert wird die wieder aus Berlin-Adlershof übertragene Debatte von Ex-“Tagesthemen“-Sprecherin Pinar Atalay und Günther Jauch, der nach dem Ende seiner Talkshow 2015 nach zehn Jahren erstmals wieder eine politische Talksendung präsentiert.

CDU-Kandidat Friedrich Merz will neuer Bundeskanzler werden. (Bild: 2025 Getty Images/Maja Hitij)

CDU-Kandidat Friedrich Merz will neuer Bundeskanzler werden. (Bild: 2025 Getty Images/Maja Hitij)

Ab 22.15 Uhr ordnet Frauke Ludowig das Geschehen unter dem Titel „Wer war am besten? Der Talk zum Quadrell“ mit Experten und prominenten Gästen ein. Schon vor dem „Quadrell“ kommt es zum Aufeinandertreffen der „Kleinen“: Ab 19 Uhr stellen sich Sahra Wagenknecht (BSW), Christian Lindner (FDP) und Gregor Gysi (Die Linke) den Fragen von Roberta Bieling und Nikolaus Blome.

Schlag auf Schlag

Robert Habeck tritt für die Grünen als Kanzlerkandidat an. (Bild: 2025 Getty Images/Morris MacMatzen)

Robert Habeck tritt für die Grünen als Kanzlerkandidat an. (Bild: 2025 Getty Images/Morris MacMatzen)

Alice Weidel ist die Kandidatin der AfD. (Bild: 2025 Getty Images/Sean Gallup)

Alice Weidel ist die Kandidatin der AfD. (Bild: 2025 Getty Images/Sean Gallup)

In der letzten Woche vor der Wahl geht es dann Schlag auf Schlag: Gleich am Folgetag, Montag, 17. Februar, treten Scholz und Merz mit den anderen beiden Spitzenkandidaten Habeck und Weidel in der „Wahlarena“ im Ersten an (ab 21.15 Uhr), wo sie sich live nacheinander den Fragen eines repräsentativ ausgewählten Publikums stellen. Insgesamt sollen 155 Wählerinnen und Wähler ihre Fragen stellen - und „möglichst klare Antworten“ bekommen, so Jessy Wellmer, die das zweistündige Format gemeinsam mit Louis Klamroth moderiert.

Wahlkampf im Klassenzimmer: Olaf Scholz und Friedrich Merz stellen sich bei SAT.1 den Fragen einer Schulklasse. (Bild:  Shakuntala Banerjee)

Wahlkampf im Klassenzimmer: Olaf Scholz und Friedrich Merz stellen sich bei SAT.1 den Fragen einer Schulklasse. (Bild: Shakuntala Banerjee)

Am Tag danach gibt es eine kurze Verschnaufpause, in der die Zuschauer aber in einer Doku noch einmal den Weg zu den vorgezogenen Neuwahlen nachvollziehen können: Am Dienstag, 18. Februar, präsentiert Moderatorin Katrin Bauerfeind das Format „Olaf Scholz. Showdown im Kanzleramt“ (21.25 Uhr). Der Film begleitete den Bundeskanzler, der nach dem Aus der Ampel-Koalition den Weg für die Wahlen freimachte, seit November 2024.

Letztes Duell und „Schlussrunde“

Winterlicher Wahlkampf in Deutschland: Am 23. Februar finden die vorgezogenen Neuwahlen statt. (Bild: 2025 Getty Images/Sean Gallup)

Winterlicher Wahlkampf in Deutschland: Am 23. Februar finden die vorgezogenen Neuwahlen statt. (Bild: 2025 Getty Images/Sean Gallup)

Am Folgetag müssen Scholz und Merz dann wieder ran: Am Mittwoch, 19. Februar, treffen sie zu einem weiteren Duell aufeinander, das bei WELT TV und im Stream bei Bild.de zu sehen ist, moderiert von „Bild“-Chefredakteurin Marion Horn und Jan Philipp Burgard. Erledigt haben die Kanzlerkandidaten ihre Pflicht im deutschen Fernsehen vor der Wahl damit noch nicht: Gleich am nächsten Tag kommt es bei ARD und ZDF abermals zu einem Aufeinandertreffen, diesmal aller vier Kandidaten. Drei Tage vor der Wahl, am Donnerstag, 20. Februar, zeigen die Öffentlich-Rechtlichen die „Schlussrunde“, in der Scholz, Merz, Habeck und Weidel noch einmal ihre Positionen verdeutlichen können.

Eine richtige „Schlussrunde“ ist es diesmal allerdings nicht - denn das allerletzte Wort hat die Konkurrenz bei den Privaten: Am Vorabend der Wahl kommt es bei SAT.1 (Samstag, 22. Februar, 20.15 Uhr, auch bei Joyn im Stream) zum finalen Treffen: Im Format „Wahl-Countdown: Die Kandidaten im Bürger-Speed-Dating“ erwarten die Moderatoren Linda Zervakis und Paul Ronzheimer abermals die Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, Friedrich Merz, Robert Habeck und Alice Weidel. Zehn Normalbürger bekommen bei jedem der Politiker drei Minuten Zeit, in denen sie ihre ganz eigenen Fragen stellen können.

Wem der TV-Marathon in diesem polarisierenden Wahlkampf letztlich am meisten genutzt haben wird, steht voraussichtlich keine 24 Stunden später fest. (tsch)