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„Er hat was Neues erfunden“„Dinner“-Gastgeber überrascht mit eigenen Kreationen

Lesezeit 4 Minuten

Diese Woche wird „Das perfekte Dinner“ im Fränkischen Seenland gekocht. Mario widmet sich gleich an Tag 1 hingebungsvoll der Zubereitung seiner Speisen und vertreibt mit seinen vollbeladenen Tellern jede Sorge, nicht satt zu werden ...

In Westheim hat Mario (32) das alte Haus seiner Oma neu umgebaut, als Maurer und Sohn einer Handwerkerfamilie kein Problem: „Da möchte ich mal Dankeschön sagen zu meiner Familie.“ Denn ohne sie gäbe es heute keine so noble „Dinner“-Location. Bäder gefliest, Wände gemauert, Möbel gebaut - „wenn man Liebe an dem Zeug hat, was man macht, dann kann man eigentlich alles“. Und das gilt auch für das „perfekte Dinner“.

Von süß bis deftig: Mario kocht alles mit Spaß und Liebe.
 (Bild: RTL)

Von süß bis deftig: Mario kocht alles mit Spaß und Liebe. (Bild: RTL)

„Was meine Augen sehen, können meine Hände schaffen“, deshalb ließ sich Mario von Youtube-Videos zum Kochen inspirieren. „Ich habe eine Kochlehre begonnen. Ich bin aber kein gelernter Koch.“ Denn nach drei Monaten stellte er fest: Die Arbeit in der Küche ist doch nicht seins. Die routinierten Handgriffe blieben dennoch hängen. „Ich habe einfach meine Lieblingsrezepte ausgesucht“, und die gibt es in folgendem Drei-Gänge-Menü:

Vorspeise: Moggerle schwimmt im Meer Hauptspeise: Färse sucht im Wald - Rind / Pfifferlinge / Schupfnudeln Nachspeise: Vanille trifft auf Beerenhimmel

Mit Häppchen und einem professionell gemixten Cocktail begrüßt Mario seine Gäste.
 (Bild: RTL)

Mit Häppchen und einem professionell gemixten Cocktail begrüßt Mario seine Gäste. (Bild: RTL)

„Was ist denn Moggerle?“, fragt sich Ela (42). Martina (47) meint: „Das ist ja eigentlich ein fränkischer Ausdruck. Und Moggerle ist ja, wenn du zu langsam bist.“ Wie das nun zur Vorspeise passen soll? Das werden die Gäste erst am Abend erfahren.

„Super-Mario“ kann einfach alles

So schick wie die Räumlichkeiten sieht auch das Vitello Tonnato auf dem Teller aus. Julian, Martina, Lydia und Ela (von links nach rechts) wird klar: Mario versteht sein Handwerk und hat auch noch Geschmack.
 (Bild: RTL)

So schick wie die Räumlichkeiten sieht auch das Vitello Tonnato auf dem Teller aus. Julian, Martina, Lydia und Ela (von links nach rechts) wird klar: Mario versteht sein Handwerk und hat auch noch Geschmack. (Bild: RTL)

„Der Mario war am Anfang schon leicht nervös“, stellt Martina fest. „Da hätte ich ihn am liebsten gleich in den Arm nehmen können.“ Dabei freut sich der Gastgeber einfach nur darauf, dass die Gäste endlich da sind und er mit der Bewirtung loslegen kann.

Professionell schüttelt er den Cocktail-Shaker, da muss Ela schon mal nachfragen: „Hast du das gelernt?“ Mario verneint: „Ich bin gelernter Maurer.“ Beim Stöbern durchs Haus bekommt der Gastgeber von Martina gleich den Namen „Super-Mario“ verpasst, so sehr gefällt ihr die Gestaltung.

„Wir sind drei ältere Mädels mit zwei Jungspunden“, stellt Ela fest, nachdem sich alle kurz vorgestellt haben. Dann geht's auch schon mit der Vorspeise los. „Eine kleine Kuh“ ist das Moggerle, erklärt Mario. Es gibt also Kalb und Thunfisch, oder italienisch gesagt: Vitello Tonnato. Ela äußert ein wohlwollendes „Wooow“.

„Sehr lecker“, findet auch Lydia (44). „Das war echt perfekt“, muss Martina gleich beim ersten Gang der Woche zugeben. Nebenbei verrät Mario: „Ich habe das Gericht noch nie beim Italiener gegessen.“ Das erklärt seine ganz eigene Interpretation mit angebratenem Kalb und dickeren Scheiben.

Schupfnudeln selber machen ist „echt eine Sauarbeit“

Auch im Nachtisch steckt viel Liebe zum Detail drin: Das Eis kommt in Kringelform und jede Beere findet ihren von Mario zugewiesenen Platz.
 (Bild: RTL)

Auch im Nachtisch steckt viel Liebe zum Detail drin: Das Eis kommt in Kringelform und jede Beere findet ihren von Mario zugewiesenen Platz. (Bild: RTL)

„Das Fleisch von der Färse ist halt einfach zarter“, begründet Mario seine Wahl. „Aber schwer zu kriegen.“ Zum Glück hat er einen guten Metzger zur Hand. Dazu gibt es selbstgemachte Schupfnudeln, weil „wir grenzen an Schwaben an“. Die gekauften sind ihm zu hart, deshalb setzt er sein eigenes Rezept um: „Ich mache die mit mehr Kartoffelanteil.“

Beim „Schupfen“ der Nudeln schauen die anderen zu und zollen Mario Respekt: „Das ist echt eine Sauarbeit.“ Julian (26) gesteht: „Ich liebe es, beim Kochen zuzuschauen.“ Und noch mehr das Verspeisen. „Herrlich“, seufzt er, weil es so gut schmeckt. Nach der Hälfte des Tellers atmet Martina tief durch: „Viel, oder?“ Lydia fühlt mit ihr: „Die Portionsgröße war für mich tatsächlich zu mächtig.“

Crème brûlée mit Himbeer- und Heidelbeer-Eis passt trotzdem noch rein. „Ach süß, im Törtchen“, gefällt Ela die Form der Eiskringel. „Die Crème brûlée war für mich ein bisschen zu sehr gestockt“, ist sie geschmacklich jedoch nicht ganz zufrieden. „Es war für mich zu sehr wie Rührei.“ Lydia befasst sich mehr mit dem Gefrorenen: „Das Eis war jetzt kein so richtig cremiges Eis, war aber auch kein Sorbet. Ich würde sagen, er hat was Neues erfunden.“ Julian lacht: „Ein Sorbeis.“ Dann ist auch er pappsatt: „Jetzt muss ich langsam mal passen.“

„Sehr herzlicher Gastgeber“, fasst Lydia den ersten Abend zusammen. „Der hat des gerockt“, stimmt Ela zu. In Zahlen ausgedrückt: 32 Punkte - ein guter Wochenstart. (tsch)