Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Er steht jetzt in den „Plattfuß“-Stapfen von Bud Spencer und gesteht„Ich hatte richtig Angst“

Lesezeit 3 Minuten
Salvatore Esposito ist Star der neuen Sky-Serie „Plattfuß - Ein Cop in Neapel“. (Bild: 2024 Sky Italia/Wildside/Titanus)

Salvatore Esposito ist Star der neuen Sky-Serie „Plattfuß - Ein Cop in Neapel“. (Bild: 2024 Sky Italia/Wildside/Titanus)

Ist das ein Sakrileg - oder die überfällige Wiederkehr einer liebenswerten Art von Serien-Unterhaltung, die verloren gegangen ist? Der italienische Schauspieler Salvatore Esposito ist Star der Serien-Neuauflage „Plattfuß - Ein Cop in Neapel“. Im Interview erzählt er, wie er auf das Vorbild Bud Spencer blickt.

Salvatore Esposito ist ein Mann der Gegensätze: Bekannt wurde er als eiskalter Mafiaboss Genny Savastano in der gefeierten Serie „Gomorrha“. Zuletzt brillierte er als unberechenbarer Gaetano in der Hit-Serie „Fargo“. Und nun schlüpft Esposito in eine Rolle, die kaum unterschiedlicher sein könnte: In „Plattfuß - Ein Cop in Neapel“, der Neuauflage der Kult-Serie „Plattfuß“, verkörpert Esposito den Nachfolger des legendären Kommissars Rizzo, den Bud Spencer in den 70er- und 80er-Jahren unvergesslich machte.

„Am Anfang hatte ich richtig Angst“, gestand der gebürtige Neapolitaner im Interview mit der Agentur teleschau. „Ich wollte nicht, dass es respektlos wirkt - weder für mich noch für all die Menschen, die Bud Spencer geliebt haben. Er war unser erster Superheld.“ Der Schauspieler ergänzte stolz, warum er sich am Ende dazu entschieden hat, die Rolle anzunehmen: „Wir wollten der Figur und den alten 'Plattfuß'-Filmen neues Leben einhauchen. Viele aus der neuen Generation kennen Bud Spencer nämlich gar nicht mehr.“

„Ich will zeigen, dass das Gute gewinnen kann“

Schlagende Argumente: Bud Spencer (links) wurde Kult in „Sie nannten ihn Plattfuß“. (Bild: Constantin Film)

Schlagende Argumente: Bud Spencer (links) wurde Kult in „Sie nannten ihn Plattfuß“. (Bild: Constantin Film)

Die Serie, die aktuell auf Sky und über WOW zu sehen ist, versteht sich nicht als Revival, sondern als Fortsetzung mit Tiefgang. Salvatore Esposito spielt Vincenzo, einen ehemaligen Straßenjungen, der von Kommissar Rizzo gerettet und großgezogen wurde. Nun tritt er selbst in dessen Fußstapfen - als neuer „Plattfuß“.

Doch im Gegensatz zu seinem überlebensgroßen Vorgänger ist Vincenzo ein Mann mit vielen Macken: „Er ist kein Superheld. Er hat seine Dämonen, seine Vergangenheit, seine Fehler. Es geht nicht nur ums Kämpfen mit den Fäusten. Es geht ums Kämpfen mit dem Herzen.“ Die emotionale Reise seiner Figur stand für Esposito stets im Mittelpunkt, wie er weiter erklärte: „Für mich war es eine Herausforderung, den Schmerz der Figur zu zeigen. Er hat so viel verloren - seine Eltern, seinen Mentor. Aber er kämpft weiter.“

Salvatore Esposito wurde mit der Mafia-Serie „Gomorrha“ bekannt. (Bild: 2023 Getty Images/Pascal Le Segretain)

Salvatore Esposito wurde mit der Mafia-Serie „Gomorrha“ bekannt. (Bild: 2023 Getty Images/Pascal Le Segretain)

Ob Salvatore etwas mit seiner Rolle gemeinsam hat? Tatsächlich ja! Im Gespräch gab er zu: „Ich kämpfe auch gegen Menschen, die glauben, sie seien besser als andere. Ich will zeigen, dass das Gute gewinnen kann.“

Neuer „Plattfuß“-Star steht mit Bud Spencers Familie in Kontak

Gedreht wurde die neue „Plattfuß“-Reihe in Espositos Heimatstadt Neapel - für ihn ein emotionales Heimspiel: „Wenn mir jemand vor zehn Jahren gesagt hätte, was ich alles erreichen werde, hätte ich ihn für verrückt erklärt.“ Ein besonderes Highlight für ihn? Teile der aktuellen Serie wurden in Hamburg gedreht.

„Ich hatte vorher nie Deutsch gelernt, aber ich hoffe, ich habe es gut gemacht“, so Esposito lächelnd. Sprachbarrieren scheint er ohnehin zu lieben - erst kürzlich stand der Schauspieler nämlich für „Criminal Squad 2“ mit Gerard Butler vor der Kamera und spielte einen serbischen Charakter: „In meinem Kopf schwirrten plötzlich italienische, serbische und dann deutsche Wörter - das war verrückt.“

Heute lebt der Italiener seinen Traum und steht in regem Kontakt mit der Familie von Bud Spencer. „Sein Sohn Giuseppe hat eine kleine Rolle in der Serie. Das war mir wichtig. Ich habe Bud leider nie persönlich getroffen - aber ich habe eine enge Beziehung zu seinen Angehörigen.“ Was Salvatore Esposito gerne seinem 2016 gestorbenen Idol Bud Spencer sagen würde? „Ich hoffe, ich kann eines Tages ein bisschen so sein wie er - freundlich, ruhig und voller Wärme.“ (tsch)