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Fan-Frust nach „Mogelpackung“„The Masked Singer“-Start enttäuscht trotz enttarnter Sportlegende

Lesezeit 5 Minuten
Mann kann nicht immer erster Sieger sein: Handball-Weltmeister Pascal Hens wurde beim „halben“ Auftakt von „The Masked Singer“ als Nashorn enttarnt und schied als Erster aus. (Bild: Joyn/Willi Weber)

Mann kann nicht immer erster Sieger sein: Handball-Weltmeister Pascal Hens wurde beim „halben“ Auftakt von „The Masked Singer“ als Nashorn enttarnt und schied als Erster aus. (Bild: Joyn/Willi Weber)

Nein, Matthias Opdenhövel hat nicht gelogen. „Sie werden alle Masken kennenlernen“, sagte der Moderator. Aber es sangen halt nur fünf. Die Fans bei Instagram reagierten ob des „haben Maskenballs“ ziemlich verstimmt, auch wegen der vielen Werbeblöcke. Und dann schied auch noch eine der coolsten Masken aus.

Die Dauerrater Palina Rojinski und Rea Garvey (rechts) wurden von den Rate-Gästen Yvonne Catterfeld und Kamrad herausgefordert. Beide Teams erkannten Pascal Hens nicht als Nashorn. (Bild: Joyn/Willi Weber)

Die Dauerrater Palina Rojinski und Rea Garvey (rechts) wurden von den Rate-Gästen Yvonne Catterfeld und Kamrad herausgefordert. Beide Teams erkannten Pascal Hens nicht als Nashorn. (Bild: Joyn/Willi Weber)

ProSieben hatte sich das richtig schön ausgedacht. Gleich zwei Shows an einem Wochenende zum Start der elften Staffel von „The Masked Singer“! Wow, das gabs noch nie. Und dann auch gleich wieder mit zehn statt zuletzt acht Masken. Aber es wurde nicht das erwartete Feuerwerk. Das lag keinesfalls an den Masken. Eher an der Kommunikation.

Lady Ananans eröffnete mit einem fruchtig-frischen „Lambada“ die Show. (Bild: Joyn/Willi Weber)

Lady Ananans eröffnete mit einem fruchtig-frischen „Lambada“ die Show. (Bild: Joyn/Willi Weber)

„Sie werden heute alle Masken kennenlernen“, versprach Matthias Opdenhövel. Das war nicht gelogen, höchstens geschummelt. Denn man sah wirklich alle. Fünf davon aber eher als tapsige Irrläufer neben und hinter der Bühne. Auf der Bühne gab es nur fünf. Die waren klasse, ja, aber erst um 22.03 Uhr machte Opdenhövel klar, dass die anderen fünf Masken erst am Sonntag performen würden. Das gab's noch nie. Und angesichts der Fan-Resonanz vor allem auf dem Instagram-Kanal vielleicht besser auch nie mehr.

Die Neuerungen, den Auftakt aufzuspalten und dem Dauerrateteam mit Palina Rojinski und Rea Garvey pro Show ein Gast-Duo (diesmal die beiden „The Voice“-Coaches Yvonne Catterfeld und Kamrad) als „Herausforderer“ entgegenzustellen, gingen klar zulasten der Auftritte der Masken. Fans rügten die „mit Gewalt auf drei Stunden gestreckte“ Sendung. Das Jammern über zu viel Werbung gehört seit er ersten Staffel so sehr zur Show wie die fabelhaften, mit viel Liebe und Kreativität gestalteten Masken, aber diesmal war's echt ätzend. Mehr von Opdenhövel angekündigte „kurze Pausen“ als Auftritte, da halfen auch die „Gemeinschaftssongs“ der Rate-Crew (Palina ließ es bleiben) mit den Masken nichts,

Handball-Weltmeister Pascal Hens war das Nashorn

Faszinierende Maske mit faszinierender Stimme. Die Qualle zog Publikum und Rate-Duos in ihren Bann und sofort in die nächste Runde ein. (Bild: Joyn/Willi Weber)

Faszinierende Maske mit faszinierender Stimme. Die Qualle zog Publikum und Rate-Duos in ihren Bann und sofort in die nächste Runde ein. (Bild: Joyn/Willi Weber)

Das coole Nashorn bieb trotz toller Performance mit „Get The Party Started“ (P!nk) beim Dreikampf auf der Strecke. (Bild: Joyn/Willi Weber)

Das coole Nashorn bieb trotz toller Performance mit „Get The Party Started“ (P!nk) beim Dreikampf auf der Strecke. (Bild: Joyn/Willi Weber)

Und dann erwischte es auch noch eine richtig coole Maske gleich als Erstes. Das Nashorn musste gleich wieder nach Hause traben. Ewig schade. Natürlich ist das erstens subjektiv und zweitens die Entscheidung der Zuschauer, die per Joyn-App voten. Aber es war schon bitter zu sehen, wie traurig der enttarnte Handball-Weltmeister Pascal Hens war. „Verdammte Axt, nächste Woche wollt' ich rappen“, meinte er. Aber - natürlich - nahm er das Urteil fair auf: „Man muss als Sportler auch mal verlieren können“, sagte er und brachte dann das Dilemma der Show auf den Punkt: „Ich dachte, Performance ist wichtiger als Gesang.“ Tja, ist es bei vielen Fans (leider) nicht. Und er hatte halt die schlechteste Gesangsstimme. Aber trotzdem riesig Spaß, bis zuletzt: „Ich komme morgen wieder, ich bin nämlich auch der Lauch.“

Im Wackel-Showdown mit dem Nashorn stand die Plüschmaske Willy W. Der sang auch nicht wie ein Zeiserl, wobei sich da noch einige Ratende fragen werden, ob das nicht alles ziemlich gestellt ist. Kann der Wuschel eigentlich besser singen? Die Stimme war deutlich verstellt, meinte auch Rea, aber vielleicht war es auch der starke deutsche Akzent beim englischen Song „Nothing's Gonna Change My Love For You“. Oder ist es doch nur Joko Winterscheidt? Rea kennt ihn gut: „Der kann nicht singen. Aber entertainen.“ Was passen würde.

Ist Motsi Mabuse die „Lady Ananas“?

Die Lokomotive gab mit „Take A Chance On Me“ (ABBA) richtig Volldampf. Steckt vielleicht Anke Engelke in dem außergewöhnlichen Kostüm? (Bild: Joyn/Willi Weber)

Die Lokomotive gab mit „Take A Chance On Me“ (ABBA) richtig Volldampf. Steckt vielleicht Anke Engelke in dem außergewöhnlichen Kostüm? (Bild: Joyn/Willi Weber)

Willy W. löste bei Rea Garvey dessen bekannte Plüsch-Phobie aus, schlug sich aber wacker mit „Nothing's Gonna Change My Love For You“. Trotzdem wurde er im Voting von der Lok überrollt. (Bild: Joyn/Willi Weber)

Willy W. löste bei Rea Garvey dessen bekannte Plüsch-Phobie aus, schlug sich aber wacker mit „Nothing's Gonna Change My Love For You“. Trotzdem wurde er im Voting von der Lok überrollt. (Bild: Joyn/Willi Weber)

Die Ratenden fetzten sich. Da war in den ersten Minuten mehr Stimmung als früher teilweise in ganzen Staffeln. Mehr Konkurrenz belebte das Geschäft. Rea schenkte den Gästen Caps mit der Aufschrift „Team KaCa“ (Kamrad-Catterfeld), das war schon witzig. Und auch der Running Gag mit Reas neuer Vokuhila-Frise war nett. „Du bist enttarnt, nimm deine Frisur ab“, neckte Opdenhövel gleich zum Auftakt - aber das war auch der beste Gag.

Es war zu erahnen, dass es nur eine „Mogelpackung“ geben würde. Ein Dreikampf, ein Duell, annoncierte Opdenhövel gleich zu Beginn, aber da meinte man noch, sich verhört zu haben. Und spätestens, als Lady Ananas mit „Lambada“ die Show feurig-frisch eröffnete, schien die Welt in Ordnung. Die Lady verbreitete pures Brasilien-Feeling, aber daraus abzuleiten, dass es sich um eine Brasilianerin wie Fernanda Brandao oder Jana Ina Zarrella handeln könnte, wäre vielleicht doch zu offensichtlich. Catterfeld und Kamrad taten es trotzdem. Die Fans in der Voting- und Miträtsel-App hatten sich vor dem ersten Ton schon deutlich auf Ex-Raterin Ruth Moschner festgelegt, nach dem Auftritt war das Motsi Mabuse am höchsten im Kurs.

Anke Engelke oder Ute Lemper? Bei der Lokomotive tippen alle auf einen Profi

Der plüschige Willy durfte am Ende lachen. Im Wackel-Showdown gegen das Nashorn wählten ihn die Fans in die nächste Runde. (Bild: Joyn/Willi Weber)

Der plüschige Willy durfte am Ende lachen. Im Wackel-Showdown gegen das Nashorn wählten ihn die Fans in die nächste Runde. (Bild: Joyn/Willi Weber)

Das Nashorn musste die Maske fallen lassen und entpuppte sich als Handball-Weltmeister Pascal „Pommes“ Hens. Der wäre gerne geblieben: „Verdammte Axt, nächste Woche wollte ich rappen.“  (Bild: Joyn/Willi Weber)

Das Nashorn musste die Maske fallen lassen und entpuppte sich als Handball-Weltmeister Pascal „Pommes“ Hens. Der wäre gerne geblieben: „Verdammte Axt, nächste Woche wollte ich rappen.“ (Bild: Joyn/Willi Weber)

Die Qualle erwies sich als faszinierende Maske mit faszinierender Stimme. Die Instagram-Fans schon „beim ersten Ton“ als Mandy Capristo von Monrose erkannt haben wollten. Rea Garvey legte sich gleich doppelt fest: „Das ist eindeutig ein Profisänger“, sagte er und dürfte recht haben. Zweitens meinte er: „Das Timbre klingt nach Kelly. Von mir aus auch Joey, aber das ist ein Kelly.“ Die glitzern-glitschige Lady bekam gleich ihren Spitznamen „QQ“ (Queen Qualle) und zog als erste direkt in die nächste Runde. Bei dem Dreikampf blieb das Nashorn mit „Get The Party Started“ von P!nk auf der Strecke.

Im Zweikampf legte die Lokomotive mit „Take A Chance On Me“ (ABBA) vor. „Das war crazy“, meinte Kamrad und attestierte „Bühnenerfahrung und Allroundtalent.“ Weshalb er auf Anke Engelke tippte, die seit Staffel eins immer im Kreis der Hauptverdächtigen war, aber bisher noch nie am Start. Yvonne vermutete die Musicalgröße Ute Lemper, Palina brachte Juliette Schoppmann ins Spiel.

Sonntagabend fällt bereits die zweite Maske

Kontrahent war der blauplüschige Willy W., der sofort wieder Rea Garveys Plüschallergie ausbrechen ließ. „Sieht aus wie ein Handtuch im Schwimmbad“, war seine erste abfällige Reaktion. Aber er attestierte Plüschi immerhin „große Energie“. Palina vermutet in Willy eine „Wundertüte“ mit noch vielen Talenten. Gut, dass man die nächste Woche weiter erforschen kann.

Ziemlich öde war die Auflösung des „Duelles“ der Rate-Duos. Beide lagen falsch mit ihren Tipps, was das Nashorn anging. Und wurden in der anschließenden Aftershow-Show „bestraft“. Mussten ein Gedicht vortragen. Boah. Dann doch lieber das Nashorn noch mal mitmachen lassen!

Am heutigen Sonntag geht's aber erstmal mit Teil zwei der Auftakt(mogel)packung weiter. Dann treten der Lauch, der Schneemann, der Pirat, der Feuersalamander und der Panda gegeneinander an. Und eine Maske wird auch morgen fallen. (tsch)