Judith Hoersch ist der Star der Heimatfilm-Reihe „Lena Lorenz“. Für die Dreharbeiten steht für sie und ihre Familie regelmäßig ein Wechsel von Berlin nach Bayern an. Im ZDF-Magazin „Volle Kanne“ verriet sie nun, wie sie den Spagat schafft.
„Für viele unvorstellbar“So meistert „Lena Lorenz“-Star Judith Hoersch ihre „zwei Leben“

Bei „Volle Kanne“ berichtete „Lena Lorenz“-Star Judith Hoersch aus ihrem speziellen Familienalltag. (Bild: ZDF)
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Im ZDF-Quotenhit „Lena Lorenz“ spielt Judith Hoersch die titelgebende Hebamme. Bevor die Serie mit sechs Folgen in die elfte Staffel startet (ab 17. April, donnerstags, 20.15 Uhr), stattete die Schauspielerin dem ZDF-Magazin „Volle Kanne“ einen Besuch ab. Darin sprach die 44-Jährige über die besondere Belastung, die die Dreharbeiten für sie als Familienmutter mit sich bringen.
Für ihre Hauptrolle in der Heimatfilm-Reihe „Lena Lorenz“ steht für Judith Hoersch, Partnerin des Kameramanns Jo Berger, regelmäßig ein Ortswechsel an. Mit ihrer 2019 geborenen Tochter geht es dann für ein halbes Jahr von Bayern nach Berlin. Das fühle sich jedes Mal wie ein kleiner Umzug an: „Das ist für viele unvorstellbar. Die Woche der An- und Abreise ist ein ziemlicher Horror. Ich packe auch keine Koffer, ich packe einfach alles ein.“ Das mache es aber in gewisser Weise einfacher: „Die Frage bei sechs Monaten stellt sich nicht, ob ich das oder das T-Shirt einpacke. Ich packe einfach alle ein.“
Ihr Zuhause war ursprünglich ein Van, den sie selbst mit ihrem Partner als Wohnmobil umgebaut hatte. Inzwischen aber hat die Familie am Drehort „eine richtige Wohnung“, wie Hoersch bei „Volle Kanne“ bestätigte. Das alte Wohnmobil bleibt trotzdem ihr zweites Heim: „Der Van ist mein Zuhause auf Rädern, immer am Set mit dabei.“
Judith Hoersch: „Die zwei diametral laufenden Leben sind ein Geschenk“

Judith Hoersch (rechts) spielt seit 2019 die ZDF-Hebamme „Lena Lorenz“. (Bild: ZDF/Jacqueline Krause-Burberg)
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Beim Start der Dreharbeiten heißt es also: Natur statt Großstadt - und damit beginnt eine Zeit inmitten der bayerischen Natur. Und die genießt Hoersch: „Die zwei diametral laufenden Leben sind ein riesengroßes Geschenk.“
So verriet sie bei „Volle Kanne“ über ihr Leben in Bayern: „Immer wenn ich dort bin, denke ich mir, das ist so unglaublich schön, ich kann das so einsaugen, weil ich weiß, das ist dann auch irgendwann vorbei.“ Klar also, dass ihr Herz in Berlin liegt. Schon während der Dreharbeiten freut sie sich auf die Rückkehr in die Hauptstadt: „Und dann darf ich wieder nach Berlin. In mein kleines, schmutziges Berlin“.
2019 debütierte Judith Hoersch in der Rolle der Hebamme Lena Lorenz. Im selben Jahr war sie selbst schwanger. Die Mutterschaft hat auch ihren Blick auf die Rolle geprägt: Ihre Tochter war gerade zehn Monate alt, als Judith Hoersch erneut für die nächste Staffel vor der Kamera stand: „Dieses Jonglieren von Kind und Job ist schwierig“ sagt sie, „es gelingt halt nicht immer alles“.
„Es gibt überall zu wenig Hebammen“
Zum Start der neuen Folgen sorgt sich Lena um eine schwangere Studentin - die leidet an Essstörungen. Eine lebensnahe Geschichte, die auch Judith Hoerschs Blick auf das Berufsbild verändert hat. Ganz allgemein habe die Serie ihr die Augen geöffnet, „weil man auch die ganzen Missstände jetzt besser weiß“. Judith Hoersch: „Es ist wie alles in der Pflege eine einfach schwierige Debatte. Es gibt überall zu wenig Hebammen.“
Die Serie begreift der TV-Star als weibliches „Empowerment“, weil ein „urweiblicher Beruf“ in den Mittelpunkt gestellt werde. Hoersch: „Das finde ich als Schauspielerin total toll.“ (tsch)