Nicht nur in Erfurt ist es an Tag 4 von „Das perfekte Dinner“ (VOX) heiß - auch Daniels Menü ist dem südlichen Lebensgefühl gewidmet. Das zelebriert der Gastgeber mit ultimativer Entspannung: Vor der Ankunft seiner Gäste ist genug Zeit für ein Eis im Stadtzentrum und Weinchen in der Hängematte.
Gäste verärgertStatt sein „Dinner“ vorzubereiten, entspannt Daniel in der Hängematte
Dass Daniel vom Typ her Lebenskünstler ist, betont der 34-Jährige bei jeder Gelegenheit. Als Teamleiter in der Kinder- und Jugendpsychiatrie verfüge er über viel Empathie. In seiner Freizeit restauriert er gerne alte Möbel und überhaupt: „Ich genieße das Leben in vollen Zügen.“ Auch seinen Auftritt bei „Das perfekte Dinner“ (VOX) nimmt er leicht.
„Das sind nicht so schwere Gerichte“, schätzt Denise (30) die Komplexität von Daniels Menü ein. So sei Soffritto doch „eine Art Reis“? „Nee“, verbessert der sich selbst als „charmanter kleiner Klugsch...er“ einschätzende Ben (33): „Das ist die heilige Dreifaltigkeit Italiens - Karotten, Sellerie und Zwiebel.“
Motto: Sommerliche Grüße aus dem Süden Europas - 3 Länder, 3 Gerichte
Vorspeise: Kalt, lauwarm, heiß - Soffritto mit Burrata, Garnelenspieß und Basilikum-Öl Hauptspeise: Meer trifft Land - Thunfischsteak, Mangold-Kartoffeln, gegrillte Wassermelone, Salat Nachspeise: Süß-salzige Überraschung - Vanilleeis mit Kürbiskern-Öl und Meersalz, dazu Krämerbrückentrüffel und Waffel
„Ich hatte mehrere große Salzkristalle auf der Zunge“
„Bis eben habe ich noch schön in der sonnigen Hängematte gelegen“, begrüßt Daniel das Team zum Start in den Tag. Ob sich so viel relaxte Lebenslust in seinem Dinner widerspiegeln wird? „Wenn Daniel so kocht, wie er ist, kann das nur ein guter Abend werden“, ist sich Ben sicher. „Mir hat er gesagt, dass er keinen Bock auf sowas wie Gar-Grade hat“, gibt Resi (34) einen Ausblick. Und in der Tat hat Daniel in puncto Kulinarik einen eher intuitiven Zugang: „Ich koch aus dem Bauch heraus, aus Liebe zu den Zutaten. Vielleicht ist das sogar wertvoller als gutes Handwerk.“
Letzteres überlässt er nämlich gerne den Profis - in diesem Fall betrifft es das Dessert. „Ich kann backen, aber möchte nicht“, stellt er klar und schwingt sich auf sein Retro-Motorrad, um bei schönstem Sommerwetter mitten in den Vorbereitungen einen Trip in die Erfurter Altstadt zu wagen. Dort, auf der historischen Krämerbrücke, ersteht er Pralinen und hauchdünne Waffeln - handgemacht, aber nicht von ihm.
Diese gibt es nach wohlwollend aufgenommener Vor- und Hauptspeise (lediglich Ben fehlte beim „heiligen“ Soffritto doch der „Bumms“) mit Vanilleeis - das immerhin hausgemacht. Getoppt ist es mit Kürbiskernöl und Meersalz. Jedoch zu viel für Denises Geschmack: „Ich hatte mehrere große Salzkristalle auf der Zunge.“ Daniels offenkundige Entspannung (“Ich hatte einen super Tag mit Stadtbummel, Eis und Weinchen in der Hängematte“) sieht die junge Beamtin kritisch: „Die Zeit hätte er nutzen können, um zum Beispiel einen Waffelteig anzurühren.“
Da es den Gästen trotzdem geschmeckt hat - Resi kostete tatsächlich zum ersten Mal in ihrem Leben frischen Thunfisch - kommt „Chill Dude“ Daniel auf 32 Punkte. Und schaukelt sicher auch den Abwasch locker weg ... (tsch)