„Das ist wie Weihnachten“, strahlte die „Bares für Rares“-Händlerin Susanne Steiger, als ausgerechnet Promi-Gast Hugo Egon Balder eine Rarität mit in die XXL-Ausgabe der ZDF-Trödel-Show brachte, die sie sich schon lange sehnlichst gewünscht hatte ...
„Glaube es einfach nicht“„Bares für Rares“-Händlerin wegen Promi-Objekt völlig fassungslos
Bei „Bares für Rares XXL“ gingen kurz vorm Weihnachtsfest auf Schloss Drachenburg in Königswinter langgehegte Händlerwünsche in Erfüllung. Julian Schmitz-Avila hatte gleich zu Beginn seine helle Freude an einer restaurierten Aufschnittmaschine Model „P“ von Berkel aus der Zeit zwischen 1946 und 1954.
Der Gedanke an fein aufgeschnittenen Parmaschinken weckte auch Horst Lichters Interesse: „Ich hätte ja gehofft, dass wir jetzt einen schönen Schinken hier hätten, um den Funktionstest mal in Ruhe zu machen.“ Der Experte Sven Deutschmanek bezeichnete die Maschine als „Luxusgut“: „Die sind so interessant, dass die sogar gefälscht werden.“ Zum Glück konnte der Verkäufer durch ein Zertifikat die Echtheit nachweisen. Schätzwert: 6.500 bis 7.500 Euro.
„Seit fünf Jahren erzählst du mir, du suchst sowas“, wandte sich Wolfgang Pauritsch direkt an seinen Kollegen Schmitz-Avila. „Das ist auf jeden Fall schon mal eine Berkel-Aufschnittmaschine und das schönste Produkt, was uns die Niederlande meines Erachtens nach jemals geschenkt hat“, leuchteten dessen Augen.
„Der Julian ist total begeistert“, bestätigte Fabian Kahl dem Verkäufer. „Mein Vater wollte immer schon eine Berkel haben“, begründete Schmitz-Avila seine Freude. Für 7.000 Euro bekam er die Maschine und strahlte bei der Geldübergabe: „Da weiß ich, wer an Weihnachten den Braten aufschneiden wird.“
„Das ist Schicksal“: Susanne Steiger kann ihr Glück nicht fassen
Noch glücklicher ging Händlerin Susanne Steiger nach Hause, denn Promi-Gast Hugo Egon Balder brachte genau das mit, was sie sich schon so lange gewünscht hatte: einen 35 Kilo schweren Bildband von Helmut Newton aus dem Jahr 1999. „Ich habe es damals gekauft, weil ich Helmut Newton ja kennengelernt habe“, hatte der „Genial daneben“-Moderator zuvor bei der Expertise von seinen Kneipenbesuchen in Köln erzählt. „Helmut Newton war oft da und wir saßen oft zusammen an diesem großen Tisch.“
Die Expertin Dr. Bianca Berding meinte: „Wir haben hier ein unfassbar großes, teures und spezielles Kunstbuch vorliegen.“ Das Werk aus dem Kölner Taschen Verlag war auf 10.000 Stück limitiert. „Helmut Newton ist für seine Darstellung von Weiblichkeit oft auch heftiger Kritik ausgesetzt gewesen, denn manche empfinden oder empfanden das als frauenfeindlich“, erwähnte die Expertin die Kontroverse um den Fotografen. Neben Aktfotos waren jedoch auch berühmte Fotos der Stars abgebildet: „Jodie Foster, Romy Schneider, wir sehen Andy Warhol, wir sehen Elizabeth Taylor.“ Inklusive Buchständer schätzte Berding den Wert auf 3.000 bis 4.000 Euro.
„Das ist Helmut Newton!“, rief Wolfgang Pauritsch aufgeregt, als er das Buch im Verkaufssaal enthüllte. „Nein! Das gibt's doch nicht!“, war Susanne Steiger sprachlos. „Es ist wirklich jetzt ein Glücksfall, weil die Susanne hat vor zwei Tagen noch gesagt, dass sie unbedingt mal dieses Buch haben wollen würde“, erzählte Fabian Kahl Hugo Egon Balder. „Und dann kommen Sie hier rein mit diesem Buch“, schaute ihn Steiger fassungslos an. „Das ist ja unglaublich! Das ist Schicksal!“
Als sie bei 5.000 Euro den Zuschlag bekam, jubelte die Händlerin: „Woooh! Mega!“ Beim Zählen der Geldscheine zitterte ihre Stimme: „Boah, ich bin so glücklich! Unfassbar! Ich glaube es einfach nicht!“ Nach dem Kauf wurde die Händlerin ganz emotional: „Wenn man an Wünsche glaubt und sie einfach in Erfüllung gehen ... das ist wie Weihnachten!“
Horst Lichter versteht Begeisterung nicht: „Für mich sind das Bauklötzchen“
Ansonsten war der festliche Trödel-Abend einer der großen Preisüberraschungen: Völlig verschätzt hatte sich die Verkäuferin einer Glasvase mit Emaille-Malerei mit dem Titel „Fleurs et Abeilles“ von Daum in Nancy aus der Zeit zwischen 1901 und 1903, die statt der erhofften 200 Euro glatte 6.000 bis 9.000 Euro wert war und immerhin 7.000 Euro einbrachte.
Ebenso unterschätzte die Verkäuferin eines Schachspiels von Bauhaus-Bildhauer Josef Hartwig aus den 1930er-Jahren ihr Erbstück von der Oma. Sie wünschte sich 400 Euro, doch der Experte hielt trotz eines ersetzten Bauern 6.000 bis 8.000 Euro für realistisch. „Für mich sind das Bauklötzchen“, starrte Horst Lichter verständnislos auf die Spielfiguren auf einem einfarbigen Spielbrett, doch Julian Schmitz-Avila bezahlte tatsächlich 6.000 Euro dafür.
Für ein Set aus Lippenstifthalter und Puderdöschen von Tiffany & Co. wollte die Verkäuferin nur 800 Euro haben, dabei lag der Preis bei 5.000 bis 6.000 Euro. Genau die Mitte gab Lisa Nüdling für das Sammlerstück aus. Mehr als erwartet erzielte auch das Verkäuferpaar des Gemäldes „Blick auf die Mosel von der alten Treppe“ von Max Kaus aus dem Jahr 1941, das 5.100 Euro einbrachte.
Für die Bronzestatuette „Die Badende“ von Max Klinger aus der Zeit um 1900 gab Wolfgang Pauritsch mit 4.750 Euro ebenfalls mehr aus, als vom Verkäufer erwartet. Und selbst das Chargesheimer Lichtobjekt von Karl-Heinz Hargesheimer aus der Zeit nach 1967 ließ die Kasse der Verkäuferin mit 2.100 Euro klingeln, dabei wollte sie es einfach nur „auf keinen Fall wieder mit nach Hause nehmen“. (tsch)