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„Habe mein Leben verpasst“Jetzt sprechen die Kinder der „Goodbye Deutschland!“-Stars

Lesezeit 3 Minuten
Manga-Fan Kiana findet auf Mallorca keinen Anschluss. (Bild: RTL / 99pro media)

Manga-Fan Kiana findet auf Mallorca keinen Anschluss. (Bild: RTL / 99pro media)

Anders als ihre „Goodbye Deutschland!“-Eltern hatten Kiana, Luca und Celine keine Wahl: Sie wuchsen notgedrungen im Ausland auf. Fluch oder Segen? Die VOX-Dokusoap ließ nun in einem über mehrere Jahre gedrehten Special die Sprösslinge zu Wort kommen, die teils bittere Fazits zogen ...

„Es zerreißt mir das Herz!“ - „Goodbye Deutschland!“-Auswanderin Deniz Gülpen (53) kämpfte in der aktuellen Special-Folge der VOX-Dokusoap mit den Tränen. Gerade hatte das Kamerateam ihr und Partner Sascha Winkels (48) Interviewaufnahmen ihrer Tochter Kiana (14) gezeigt, die auch ein gutes Jahr nach der Auswanderung noch nicht wirklich auf der Insel angekommen war. Sätze wie diese trafen Mama Deniz tief: „Seit ich acht Jahre alt bin, hab' ich irgendwie einfach nur mein Leben verpasst!“

Celine (links) und Caprice sind auf Mallorca geboren. (Bild: RTL / 99pro media)

Celine (links) und Caprice sind auf Mallorca geboren. (Bild: RTL / 99pro media)

Damals, mit acht, hatte Kiana ihren Papa verloren, der an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben war. Der nächste Cut im Leben, der Umzug nach Mallorca, hatte eigentlich neues Glück bringen sollen. Doch die fremde Sprache und Kultur machten es Kiana schwer, Anschluss zu finden: „Ich habe das Gefühl, ich habe einfach noch nicht einen Ort gefunden, wo ich wirklich hingehöre ...“ Mit Stiefpapa Sascha gab es überdies Probleme: „Ich versteh' mich nicht so gut mit ihm, um ehrlich zu sein.“

Zerrissene „Goodbye Deutschland!“-Familie

Haben in Kalifornien eine neue Heimat gefunden: Lara und Sohn Luca. (Bild: RTL / 99pro media)

Haben in Kalifornien eine neue Heimat gefunden: Lara und Sohn Luca. (Bild: RTL / 99pro media)

Neben Kiana wurden im ersten Teil dieser zweiteiligen Sondersendung über die „Goodbye Deutschland“-Kids auch der in Los Angeles lebende Luca Lombardo (15) sowie Celine Goebel (14) porträtiert, die wie Kiana auf der Baleareninsel leben. Anders als diese sind sie und ihre ältere Schwester Caprice (21) sogar hier geboren, ihre Mutter Andrea (50) lebt bereits seit 28 Jahren auf Mallorca. Während der Corona-Zeit allerdings waren der Friseurin und ihrem Mann Thorsten die Einnahmen weggebrochen - als ein lukratives Job-Angebot in Deutschland lockte, hatte Celines und Caprices Vater die Chance genutzt und war zurückgekehrt.

Seitdem lebt die Familie getrennt (auch Caprice lebte mittlerweile in Deutschland), Celine vermisste ihren Vater sehr - und entschloss sich, sechs Monate probeweise bei ihm zu leben, während Mama Andrea auf Mallorca weiter auf die Wiedervereinigung der Familie hoffte. Tatsächlich brach Celine ihren Versuch bereits nach drei Monaten ab. Sie war in der deutschen Schule nicht zurechtgekommen und hatte festgestellt: Ihr Zuhause ist eindeutig auf Mallorca. Andrea bastelte derweil an einer neuen Geschäftsidee, mit der sie hoffte, auch Thorsten zurück auf die Insel locken zu können, auf die die Familie einfach zu gehören schien.

„Ich lieb's hier!“

Auf nach Deutschland: Celine möchte probeweise dort wohnen.  (Bild: RTL / 99pro media)

Auf nach Deutschland: Celine möchte probeweise dort wohnen. (Bild: RTL / 99pro media)

Auch Luca war zehn Jahre nach seiner Auswanderung fern von Deutschland längst angekommen: Zwar war die erhoffte Regie- und Drehbuch-Karriere seiner Mutter Lara Sanders (54) trotz vielversprechender Kontakte - unter anderem zu Superstar Clint Eastwood (94) - nur schleppend in die Gänge gekommen, er selbst aber fasste langsam als Schauspieler Fuß, hatte erst kürzlich eine Musical-Hauptrolle ergattert.

Am Anfang sah es noch viel versprechend aus, von links: Sascha, Deniz und Kiana auf Mallorca. (Bild: RTL / 99pro media)

Am Anfang sah es noch viel versprechend aus, von links: Sascha, Deniz und Kiana auf Mallorca. (Bild: RTL / 99pro media)

Eine Erleichterung für Lara, die anfangs befürchtet hatte, ihr Sohn würde ihr eines Tages vorwerfen: „Du hast mir die Heimat genommen!“ Die schien für Luca längst in L.A. zu liegen: „Es hat meinen Charakter geformt, ich genieß' es, ich hab' meine Freunde ... Ich lieb's hier!“

Davon konnte bei Kiana keine Rede sein. Sie vermisste ihre Freundinnen und Freunde in Deutschland sehr, bedauerte, im „Nirgendwo“, in dem sie lebten, kein normales Teenie-Leben führen zu können und flüchtete sich ins Zeichnen, bei dem sie großes Talent zeigte. Der dreiwöchige Besuch ihrer besten Freundin Jada heiterte sie zwischenzeitlich etwas auf, dann versank sie wieder in Traurigkeit.

Kleine Hoffnungsschimmer

Doch am Ende des ersten Sondersendungs-Teils gab es Lichtblicke: Mit dem Zeichnen verdiente Kiana ein wenig Geld, gestaltete etwa das Albumcover für einen Ballermann-Sänger und hatte Freunde und Freundinnen gefunden - darunter das zwei Jahre jüngere Auswanderer-Mädchen Lilli, mit dem Sascha sie „freundschaftlich verkuppelt“ hatte.

Apropos Sascha: Über die Liebe zur Rock- und Punkmusik der 1980er- und 90er-Jahre waren sich Stiefpapa und -tochter nähergekommen, verstanden sich zunehmend besser. Und zu guter Letzt schien Kiana plötzlich eine Modelkarriere zu machen, wie die Vorschau zeigte - mehr dazu gibt's aber erst im zweiten Teil des „Goodbye Deutschland“-Kids-Specials ... (tsch)