Ein „Bares für Rares“-Händler wurde mit einem drastischen Vergleich zum Elefanten im Porzellanladen, während über einen Elefanten aus Porzellan verhandelt wurde. Auch sonst war das Mitbringsel aufsehenerregend. Ebenso die Herkunft der Verkäuferinnen.
Horst Lichter baff„Ihr seid extra nach Deutschland gekommen für 'Bares für Rares'?“
Waren die beiden Amerikanerinnen Rosie und Tochter May eigens aus den USA angereist, um ihren Porzellan-Elefanten zu veräußern? Spektakulär war ihr Mitbringsel bei „Bares für Rares“ auch unabhängig von ihrer Anreise.
„Mein Lieber, ich habe schon häufiger mal Elefanten-Figuren gesehen“, sagte „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter eingangs zum Experten Colmar Schulte-Goltz. „Aber ich habe noch keinen gesehen, der mir so gut gefällt.“ Auch wenn die Tiere im Original „nicht ganz so glänzen“ würden, schob er in der Donnerstagsfolge der ZDF-Trödelshow nach. „Ein stolzes Tier“, interpretierte der Moderator. „Ein bisschen sauer ist er“, glaubte er, der Körpersprache zu entnehmen. „In freier Wildbahn, wie wir hoffen“, fantasierte Experte Colmar Schulte-Goltz mit.
Rosie und Tochter May stammen aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Virginia. „Ihr seid jetzt extra nach Deutschland gekommen für 'Bares für Rares'?“, staunte Lichter über die Verkäuferinnen. Rosie gab sich geheimnisvoll. Stattdessen lüftete sie das Geheimnis des Mitbringsels.
„Bares für Rares“-Experte: „Es ist ein Stück mit einer unglaublichen Biografie“
Rosie wurde in Berlin geboren und war nach dem Abi in die USA ausgewandert. Den Elefanten hatte die Freundin ihrer Mutter um das Jahr 1920 in einem Schaufenster gesehen und wollte ihn um jeden Preis besitzen. Sie opferte ihr erstes Gehalt. Nach dem Tod der Freundin pflegten Rosies Mutter und Vater den gelähmten Sohn der Verstorbenen. Bevor dieser verstarb, schenkte er ihnen den Elefanten. „Wow“, machte Horst Lichter. Colmar Schulte-Goltz sah sich das Tier genauer an.
„Dieser Elefant ist besonders“, stellte der Experte fest. „Eine Porzellan-Plastik, die außergewöhnlich in ihrer Dynamik ist.“ Der Elefant sei in diversen Größen und aus diversen Zeiten bekannt. Die ersten Exemplare enstanden 1919. „Das ist eine sehr frühe Ausführung“, bestätigte der Experte. „Ich bin ganz fasziniert von dem Elefanten“, sagte Horst Lichter erneut. Dann erkundigte er sich nach dem Zustand.
„Nur ein bisschen Glasurverlust am Bein“, hatte Colmar Schulte-Goltz gefunden. „Es sieht fantastisch aus und es ist ein Stück mit einer unglaublichen Biografie“, begeisterte sich der Experte. Mindestens 500 Euro sollten Rosie und May im Auftrag ihrer Familie mit nach Hause bringen. Colmar Schulte-Goltz erhöhte den Wunschpreis auf bis zu 680 Euro.
Verkäuferinnen nehmen sich „Pokerface“-Strategie vor
Bevor Mutter und Tochter den Händlerraum betraten, plauderte Rosie ein Geheimnis aus - die Verkaufsstrategie ihrer Mutter, die immer „Bares für Rares“ geschaut hat: „Pokerface, nichts sagen, einfach ruhig dastehen.“
„Ein sehr schöner Elefant“, fand Fabian Kahl als er den Vierbeiner aus der Nähe inspizierte. Als die beiden Verkäuferinnen dazustießen, lobte Kahl zur Begrüßung den „Top-Zustand“ der grauen Ware. Anaisio Guedes war beeindruckt, als er das Alter des Porzellan-Elefanten erfuhr: „Fast 100 Jahre alt schon.“ Wolfgang Pauritsch fand das Objekt „phänomenal“. Er startete mit 200 Euro.
Die Händler überboten sich nicht nur mit Summen, sondern auch mit abstrusen Begründungen für ihre Kauflust. „Ich habe lange in Kenia gearbeitet und kenne afrikanische Elefanten nur zu gut“, erzählte Steve Mandel. Er bot 340 Euro. „Ich habe lange Zeit im Dschungel gelebt, aber nie einen Elefant gesehen“, erzählte Anaisio Guedes. „Deshalb würde ich gern so einen kleinen haben.“ Er nannte 350 Euro. Auch die anderen Händler sorgten mit ihren Begründungen bei Rosie und May für Schmunzeln und Lacher.
„Und ich habe einen Hintern wie ein Elefant!“
„Ich habe eine Ausbildung zum Safari-Guide gemacht und würde den deswegen gern kaufen“ behauptete Fabian Kahl und bot 360 Euro. „Ich habe ein Gedächtnis wie ein Elefant und sage 400“, konterte Wolfgang Pauritsch. Steve Mandel scherzte: „Und ich habe einen Hintern wie ein Elefant!“ Über Mandels Begründung lachten alle. Guedes' letztes Gebot: 450 Euro. Mandel wollte nicht über 460 gehen. Doch die Damen verwiesen auf den Auftrag ihrer Familie. Wolfgang Pauritsch konnte seinen Kollegen überreden.
Steve Mandel bezahlte den Preiswunsch von 500 Euro. „Ein tolles Exemplar, ein Prunkstück, das weiße Gold“, schwärmte Wolfgang Pauritsch. Auch wenn es streng genommen graues Gold war. (tsch)