Um die mitgebrachten Ojbekte zu bewerten, gibt es bei „Bares für Rares“ die Expertinnen und Experten. In der Dienstagsausgabe war der jedoch fast arbeitslos. Der Verkäufer wusste schier alles über seine Rarität.
Horst Lichter staunt„Bares für Rares“-Verkäufer macht den Experten überflüssig

Ex-Taxiunternehmer Heinz (rechts) hatte zu „Bares für Rares“ ein Taxameter mitgebracht. Horst Lichter und Experte Detlev Kümmel erfuhren viel Wissenswertes. (Bild: ZDF)
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„Ein Taxameter, ich werd verrückt. Da kommen schöne Erinnerungen bei mir hoch.“ Horst Lichter ging bei „Bares für Rares“ (ZDF) ein Licht auf - so wie vielen anderen auch. Die ZDF-Trödelshow glich am Dienstag einem Schnellkurs in die Welt der Taxler.

„Ein Taxameter, ich werd verrückt. Da kommen schöne Erinnerungen bei mir hoch“, freute sich Horst Lichter. (Bild: ZDF)
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Ein solcher stellte sich stolz vor. Ab den 70er-Jahren hatte Heinz selbst ein Taxiunternehmen. Und das mitgebrachte Gerät war einige Jahre im Einsatz. „Damals fing das an mit den elfenbeinfarbenen Wägen“, blickte er zurück. „Als Angestellter habe ich noch schwarze Taxis gefahren.“
Aus seiner Zeit als Taxler stammte auch eine andere - nennen wir es „Errungenschaft“: Heinz und Petra wurden ein Paar, als sie einst ein Taxi brauchte, um kulturelle Veranstaltungen zu besuchen. „Da ist es passiert“, strahlte Petra und Heinz kicherte daneben.
Experte Detlev Kümmel baut auf „Schützenhilfe“ des Verkäufers

Früher hatte es noch mechanische Taxameter gegeben, ehe sie durch elektronische ersetzt wurden. (Bild: ZDF)
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Zurück zum eigentlichen Grund des Besuchs: Heinz' Taxameter fuhr in seinem zweiten Fahrzeug mit - ein Modell, das sogar dreistellige Preise anzeigen konnte, wenngleich das selten vorkam, wie sich Heinz erinnerte. Damals hatte es noch mechanische Taxameter gegeben, wusste der Noch-Besitzer zu berichten. Kurz darauf seien sie durch elektronische ersetzt worden.
Experte Detlev Kümmel ahnte schon, dass er diesmal auf das Wissen des Verkäufers zurückgreifen musste, als er sagte: „Das Schöne ist, dass ich heute Schützenhilfe habe. Beim Erklären kann ich nachhaken, ob alles richtig ist, was ich im Kopf habe.“ Neben vielen anderen Details fasste er zusammen, dass Taxameter sowohl Strecke als auch Zeit einkalkulieren. Und er fügte hinzu: „Darin befindet sich eine Programmierung, wie hoch der Grundpreis für jedes Teilstück sein soll.“ Zur Sicherheit hakte er bei Heinz nach: „Das wurde bei der Eichung angesetzt, ne?“

Daumen Hoch: Heinz konnte die Ausführungen des „Bares für Rares“-Experten bestätigen - und ergänzen. (Bild: ZDF)
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Kümmel hatte recht: „Man musste jedes Jahr zum Eichamt“, bestätigte Heinz. Der Tarif sei eingestellt worden. Dafür waren die Taxifahrer nicht zuständig und sie konnten ihn nicht einfach so anpassen. Die letzte Eichung fand im Jahr 1981 statt. Ergo: Es würde noch funktionieren, war aber nicht mehr genehmigt.
Verkäufer augenzwinkernd übers Finanzamt: „Deswegen habe ich aufgehört“
Der Wunschpreis für das erinnerungsträchtige Teil lag bei 50 Euro. Detlev Kümmel überholte den Wert mit seiner Expertise und nannte 80 bis 100 Euro. Nun blieb z hoffen, dass es Taxifans in den Händlerreihen gab.
Als ob es ahnte, steuerte Heinz in Händlerraum direkt auf Markus Wildhagen zu. Alle fanden das Taxameter reizvoll, zumal jeder schon einmal in einem Taxi saß. Spannend war, dass einige Details nicht allen bekannt waren: Heutzutage gibt es in den Taxis einen Kontakt in den Sitzen, der anzeigt, wenn jemand mitfährt.
„Ist das so?“, hakte Fabian Kahl irritiert nach. „Deswegen habe ich heute aufgehört“, bestätigte der Verkäufer augenzwinkernd. „Heute weiß das Finanzamt Bescheid: Der Meier hat jetzt einen Fahrgast.“ Mit einem größeren Wissen über Taxis, aber weniger Geld in der Börse wurde Markus Wildhagen der neue Besitzer des kleinen Geräts. 100 Euro war ihm das Taxameter wert. (tsch)